Zitat von victorward im Beitrag #30Ich würde gleich ein ganzes Genre einstellen wollen: Diese elendigen Weihnachtsschmonzetten. Und ich rede hier nicht von „Love Actually“.
Och, die haben doch ihre Berechtigung. Ich schaue gerne mal eine, so als Wohlfühl-Ding mit Kakao am Abend, eingemummelt auf der Couch. Was ich nicht ertrage, sind die alten tschechischen Märchenfilme - ich würde sie nicht als schlecht verdammen, aber sie jagen mir eine Heidenangst ein.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Apropos schlechteste Filme aller Zeiten: Uwe Boll, der ja oft als schlechtester Regisseur aller Zeiten gelistet wird, hat 2017 eine Autobiographie veröffentlicht. Sie heißt "Ihr könnt mich mal!: Vom Kurzfilmer in Burscheid zum meistgehassten Regisseur Amerikas" und ist absolut irre. Ich empfehle das Hörbuch, gibt es auf Spotify, denn als Sahnehäubchen spricht der Mann seine Hirnergüsse selbst ein, mit starkem rheinischen Einschlag, lustigem Englisch und inhaltlich irgendwas zwischen Selbstüberschätzung, radikale Ehrlichkeit und Realitätsverlust. Besser und kurzweiliger als Rampage, Bloodrayne2 oder Postal.
Zitat von victorward im Beitrag #30Ich würde gleich ein ganzes Genre einstellen wollen: Diese elendigen Weihnachtsschmonzetten. Und ich rede hier nicht von „Love Actually“.
Och, die haben doch ihre Berechtigung. Ich schaue gerne mal eine, so als Wohlfühl-Ding mit Kakao am Abend, eingemummelt auf der Couch.
Meine Frau sieht das hin und wieder auch gerne. Ich kann schon auch auf Durchzug schalten, aber nicht bei diesen Dingern.
Zitat von Lumich im Beitrag #25Ich bin vielleicht Pedant, aber ich sehe einen Unterschied zwischen „Filme, die ich irgendwie nicht mag“ und „die schlechtesten Filme aller Zeiten“.
Ja, eh. Die Abgrenzung ist aber manchmal schwierig, ähnlich wie bei Musik, da es keine objektiven Kriterien gibt. Zählt die handwerkliche Qualität? Dann müsste man z.B. manche Nazi-Propagandafilme ausschließen.
Schlimm finde ich Filme, die eine widerliche Ideologie propagieren und dabei nicht mal Unterhaltungeswert haben, z.B. "Vom Winde verweht", "9 1/2 Wochen", "Pretty Woman".
Ich bin auch kein Fan von Gewalt, was mir den Genuss von manchen Tarantino-Filmen geschmälert hat. Man sollte aber doch einen Unterschied zwischen Gewaltverherrlichung und Vorkommen von Gewalt machen. In "The Hateful Eight" wird Gewalt ja keineswegs als Lösung angepriesen. Im Gegenteil. Die Gewaltanwender profitieren ja nicht wirklich. Wenn ich damals geahnt hätte, wie gut der Film ist, hätte ich mir statt normalem Kino die 70-mm-Fassung im Zoopalast angeschaut.
Eine Herangehensweise wäre m.E. zu sehen, ob ein Film an den eigenen Ansprüchen scheitert. Einem Trash-Film wie „Sharknado“ braucht man seine Trashigkeit nicht vorwerfen — der ist im doppelten Sinne zielgruppengerecht. Tommy Wiseau wäre ein vielgenannter Kandidat für jemanden, der zu glauben scheint, großes Kino zu schaffen, aber tatsächlich miesen Trash fabriziert, der bestenfalls von seiner unfreiwilligen Komik lebt.
„Megalopolis“ habe ich ja bereits genannt, und der wäre m.E. ein echter Kandidat für diesen Titel, weil ich tatsächlich noch nie einen Film gesehen habe, der dermaßen an den eigenen Ansprüchen scheitert wie dieser.
Klar kann man natürlich auch weiterhin einfach Filme posten, die man nicht mag, aber das passt nicht so richtig zum Thread-Titel. Über Tarantino kann man sich im „Hochgelobte Künstler (…)“-Thread auslassen, aber ihm seine Raffinesse abzusprechen, klänge für mich wie: „Mein kleiner Sohn hätte das auch malen können.“ Es gibt zahlreiche profilierte RegisseurInnen, mit deren Werk ich nichts anfangen kann, gleichwohl können die Filme gut und professionell gemacht sein.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich hab den Besuch in der Lichtburg mit der Raodshow-Version damals auch nicht bereut. Für mich eins der Highlights in Tarantinos Schaffen, ich mag aber auch die schnellen Wechsel aus langem, geschwätzigem Dialog und kurzem Gewaltausbruch gerne, die oben bemängelt wurden.
dementsprechend meine liste an filmen, die ich grottenschlecht finde, obwohl sie zum teil kompetent gemacht wurden (euren widerspruch antizipiert):
forest gump (robert zemeckis, 1994) the lion king (roger allers, rob minkoff, 1994) idiocracy (mike judge, 2006) scary movie (keenan wayans, 2000) martyrs (pascal laugier, 2008) austin powers: international man of mystery (jay roach, 1997) the happening (m. night shyamalan, 2008) stonewall (roland emmerich, 2015) nine lives of a wet pussy (aberl ferrara, 1976)
es gibt noch ein paar mehr, aber die sagen keinen was. deshalb erspare ich euch die nennungen.
Ich fand „Ideocracy“ unterhaltsam, aber größtenteils einfach albern. Nachträglich, nachdem Trump gewählt wurde, schien sich einiges als nahezu prophetisch zu erweisen, insbesondere während der Pandemie. Der Film leidet vielleicht darunter, dass im wesentlichen eine Idee über Abendlänge totgenudelt wird.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
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15.11.2024 10:01 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2024 10:04)
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