Ich hatte mal kurz Hoffnung, es könnte noch ganz unterhaltsam werden. Aber dann taucht die Figur "Simpel" wieder auf, und die ist in jeglicher Hinsicht unter aller Kanone.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Tja, das war ein paar Stunden zu spät. Ansonsten hätte ich dir's geschenkt, aber das bekam der ursprüngliche Schenker wieder zurück. Der mag es nämlich, hatte mir aber sein Exemplar vermacht. Um den Kalauer vorwegzunehmen: er spielt nicht bei den Scorpions.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von G. Freeman im Beitrag #545Tja, ich fand's ganz gut, wenn auch beim zweiten Versuch.
Bei Gelegenheit ziehe ich es aus dem Regal und starte eben jenen zweiten Versuch.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Mich hat es auch ordentlich unterhalten, ohne im Lieblingsbücherregal zu landen. Es ist allerdings über zehn Jahre her, keine Ahnung, ob mein (lauwarmes) Urteil weiter steht.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Foer: Hier bin ich. Insgesamt ein sehr gutes Buch. Zauberhafte, teils lustige Dialoge, traurig ist es, rührend und interessant. Mit großen Themen: Familie, Trennung, Juden, Israel. Kleines Minus, wie beim letzten von ihm: ich hätte gerne mal einen in einem Stück durchgeschriebenen Roman von ihm. Diesmal schafft er das fast bis zur Mitte. Das häufige Wechseln der Form (mal eine Rede, mal eine Art Tagebuchaufzeichnung, mal ein Memorandum) wirkt auf mich immer bissl so wie in einem Schreibseminar, wo man zeigen will, was man kann. Beim letzten Mal waren es Briefe oder sowas?
Thomas Bernhard: Wittgensteins Neffe. Mein erster Bernhard, ich habe es gelesen, weil es im Grossman-Roman mit einem Satz erwähnt wurde. Milder als gedacht, fast schon liebevoll (wenn auch schonungslos). Interessante 100 Seiten.
Kalifornien 1969. Die 14jährige Evie, vom Kleinstadtleben gelangweilt und von ihren geschiedenen Eltern entfremdet, gerät in den Sog einer Hippie-Kommune. Deren Anführer Russell ist ein gescheiterter Musiker, wird aber von den meist minderjährigen und weiblichen Mitgliedern abgöttisch verehrt. Die Grenzen zwischen "freier Liebe" und Missbrauch sind fließend: Evie ringt um die Aufmerksamkeit vor allem der 18jährigen Suzanne, die sich dem Sektenführer allerdings ebenso hingibt wie alle anderen Mädchen auch. Evie nimmt die Gewalt erst in der Rückschau als solche wahr, in ihrer jugendlichen Verwirrtheit empfindet sie die Gunst der Anderen hauptsächlich als Glück. Dass der Hippietraum in einem Blutbad endet, wird früh angedeutet. Zurecht gefeiertes Debüt, ich bin sehr begeistert. Weil Cline ausschließlich aus Evies Perspektive schreibt, gerät sie nie in Gefahr, zum xten Mal eine grelle Manson Family-Story zu erzählen. Evie ist auch in der Rückschau, als erwachsene Frau, immer noch zugleich erschüttert wie fasziniert von Suzanne, Russell und der Zeit in der Sekte. Dass ein vereinsamter Teenager die Zuneigung und Hinwendung, die ein solcher Kult bietet, dem öden Alltag und der eigenen Familie vorzieht und dem Willen des Anführers bis zum Äußersten Folge leistet, ist vollkommen glaubwürdig, die Ambivalenz zwischen Freiwilligkeit und Zwang ziemlich bedrückend.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ja, das gute ist, dass es eher coming-of-age als Sekten-Shocker ist. Ganz so begeistert wie Du war ich nicht, ich habe es gern gelesen, aber ohne dass jetzt superviel hängenblieb.
Ich war halt sehr beeindruckt, wie sie ihre Gefühle beschreibt. Und der Schock der Gewalt am Schluss ist nach dem sehr geduldigen Vorlauf dann auch umso größer. Denke schon, dass ich das noch eine Weile mitnehme.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Vom Ansatz her eigentlich gar nix für mich. Eine phantastische Geschichte, in der Kampfspatzen sich mit Wunderwaffen gegen Totalitaristen wehren und die Protagonisten von einer Welt in die andere wechseln. Habe ich überraschenderweise sehr gern gelesen. Es schafft fast immer die Kurve, nicht zu überdrehen oder albern zu werden, ist aber sehr phantasiereich. Und das eher poetische Ende macht es dann gut, sehr gern gelesen. Aber obacht: Das kann einem bestimmt auch nicht gefallen.