Hat mir sehr gefallen. Oft lustig, immer berührend. Roman über Meyerhoffs Zeit an der Schauspielschule, zu der er bei seinen Großeltern gelebt hat. Gutes Buch. (Heute ist ein Interview mit ihm in der SZ)
Erst das zweite Buch in diesem Jahr, das ich - nach einem Drittel - abgebrochen habe. Ich versuche es aber irgendwann nochmal. Ich hatte auf Neuübersetzung gehofft, aber noch immer eher schwere Kost.
Ich glaube nicht, dass das als Jugendbuch gedacht ist, nur weil Jugendliche die Hauptpersonen sind. Generell glaub ich, dass Coming-of Age-Bücher oder -Filme vor allem für Erwachsene gemacht sind, sicher nicht zuletzt aus nostalgischen Gründen. "Auerhaus" hab ich gern gelesen; die Szenerie fand ich arg gewollt, die Geschichte um Frieder und seinen Kampf gegen die Depression sehr bewegend.
Ja, die Szenerie war mir auch zu gewollt. Wegen dieses Settings ua halte ich es für ein Jugendbuch. Ich würde es in die Mieser-Verräter und Eleonore und Park-Kategorie einordnen, für mich beides Jugendbuch, das gut von Erwachsenen gelesen werden kann.
Abschluss einer Trilogie, angefangen bei meinem absoluten Lieblingsbuch "Yesterday" und dem zweiten Teil "Waterloo". Mit vollem Genuss kann man das Buch auch nur lesen, wenn man die Vorgänger kennt, da viele Fäden - wenn auch nur angedeutet - wieder aufgenommen werden. Insofern bin ich froh, dass es überhaupt auf deutsch erschienen ist. Teil 1 ist auch Coming of Age (und doch so viel mehr, wie die Nachfolgebücher zeigen): Vier Jungs wachsen im Oslo der 1960er Jahre auf - mit allem was dazugehört, verehren die Beatles, und ähnlich wie die Liverpooler gehen sie irgendwann getrennte Wege. In "Die Beisetzung" trudelt der inzwischen 50-jährige Hauptheld Kim Karlsen nach einem Gedächtnisverlust auf teilweise surreale Weise dem Ende entgegen. Tolles Buch, wenn auch weitaus schwieriger zugänglich als "Yesterday". Und Christensen darf bei mir sowieso alles.
Die Verrisse kann ich mir nur durch Morrisseys (selbstverschuldeten) schlechten Ruf bzw mit falscher Erwartungshaltung erklären. Natürlich ist das kein echter Roman, und die Rahmenhandlung dient lediglich dazu, Morrisseys verzweifelte, sarkastische negative Weltsicht zu dokumentieren. Obwohl das Buch von jungen Leichtathleten im Boston des Jahres 1975 handelt, ist die Sprache extrem kunstvoll, künstlich, gestelzt wie bei Oscar Wilde, auch in der gesprochenen Rede. Es gibt Abhandlungen über Ronald Reagan, die Justiz, Sex, Margaret Thatcher und Bonanza (!). Wer das ernst nimmt, ist doch selbst schuld. Und so wahr es vermutlich ist, wie es The Quietus getan hat, darauf hinzuweisen, dass sich dieses Buch liest wie von jemandem geschrieben, der seit 40 Jahren kein neues Buch mehr gelesen hat, so unnütz ist diese Kritik auch als echte Beurteilung. So anstrengend das manchmal zu lesen war, fand ich es doch weitestgehend stringent und auf einer Linie mit Morrisseys anderen Kunstwerken. Klar, man muss ihn (trotz allem) einfach mögen.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ach so, verstehe. seine biographie steht hier auch noch wie ein klumpen blei im regal, obwohl die ja ziemlich gelobt wurde. aber als person geht er mir inzwischen dermaßen auf den zeiger, dass ich seine kunst fast gar nicht mehr unabhängig genießen kann - die smiths mal außen vor.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #147ach so, verstehe. seine biographie steht hier auch noch wie ein klumpen blei im regal, obwohl die ja ziemlich gelobt wurde. aber als person geht er mir inzwischen dermaßen auf den zeiger, dass ich seine kunst fast gar nicht mehr unabhängig genießen kann - die smiths mal außen vor.
Dafür habe ich vollkommenes Verständnis. So lange er nicht mal eine Crooner-Platte mit Orchester aufnimmt, interessiert mich sein musikalisches Spätwerk auch nicht mehr. Sein Menschenhass treibt ihn ja leider auch immer wieder zu schlimmen Aussagen. Die Autobiografie ist bis ungefähr zur Hälfte wirklich fantastisch, danach (Prozess gegen Joyce, US-Tourneen) wird es redundant und langweilig.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)