von "moby dick" bin ich auch sehr positiv überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass es so unterhaltsam und spannend ist. muss aber auch zugeben, dass ich den essayhaften einschüben noch nicht begegnet bin. da ich etwas angst hatte, über dem buch absterben zu können, hab ich mit einigen freunden eine art lesekreis einberufen, was ich bisher noch nie gemacht hab. der interpretationsbedarf hielt sich zwar in grenzen, aber die erste sitzung hat zumindest gezeigt, dass das sehr bereichernd sein kann, da doch immer wieder dinge unterschiedlich wahrgenommen, schwerpunkte anders gesetzt werden, und sich jeder unterschiedliche zusatzinformationen beschafft.
gontschwarows "oblomow" hat mich bisher auch schwer begeistert, da es so unheimlich aktuell ist. es ist übrigens acht jahre nach "moby dick" erschienen.
"ulysses" hab ich einmal gelesen, allerdings mit 16 - das zählt also nicht. es stimmt schon, dass man sich durch dieses werk durcharbeiten muss, am besten mit entsprechender sekundärliteratur. stillistisch und inhaltlich ist man ansonsten ziemlich allein. beispielsweise die bezüge zur "odyssee" würden mich interessieren, aber dafür muss man die eben parat haben. mit entsprechendem erkenntnisgewinn kann das lesen dann auch unterhaltsam bzw. befriedigend sein.
Habt Ihr eigentlich noch Vorschläge zum Vorlesen für einen Elfjährigen? Huckleberry Finn (die neue Übersetzung) hat sehr gut gepasst, auch Winnetou I und jetzt II ist ok. Ich dachte an die Schatzinsel, er ist aber sehr sensibel, darf nix sein, was Alpträume macht.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #183Habt Ihr eigentlich noch Vorschläge zum Vorlesen für einen Elfjährigen? Huckleberry Finn (die neue Übersetzung) hat sehr gut gepasst, auch Winnetou I und jetzt II ist ok. Ich dachte an die Schatzinsel, er ist aber sehr sensibel, darf nix sein, was Alpträume macht.
was meine kinder in dem alter gerne gelesen (oder vorgelesen bekommen) haben:
seinerzeit das lieblingsbuch meines jüngsten (ich habs als einziges der hier genannten selbst noch nicht gelesen): bert kouwenberg - der rote löwe
wenn es skurril und geflunkert sein darf - gehörte seinerzeit schon zu meinen lieblingsbüchern, als ich in dem alter war: richard bletschacher - tamerlan
wir alle liebten und lieben immer noch: die mumins (in diesem alter vorzugsweise die früheren bände, als erwachsener weiß man dann die späten zu schätzen).
da ist noch mehr, aber es fällt mir gerade nicht ein.
€: ach so, natürlich! wenn er sinn für witz und ironie hat (es geht ballermäßig ziemlich zur sache, aber das hat eher comichafte züge):
a.s.neill - die grüne wolke (ich würde aber hier auf jeden fall vorher mal reingucken - meine kinder haben es gefeiert, aber es ist vielleicht nicht jedermanns sache)
Zitat von Olsen im Beitrag #179"Gut" ist in der Bewertung von Kunst und Kultur natürlich eh schwierig, weil es so wenig objektive Kriterien gibt. Ist "Ulysses" gut? Der Roman hat seinen Ruf als Literaturklassiker, aber ich kenne niemanden, der ihn jemals zu Ende gelesen hat.
Sie lasen mit großer Mühe etwas Großartiges, aber Anstrengendes. Bald wird Ihnen dasselbe im Fernsehen gesagt, dort wird alles verständlich. Kann Günther Jauch James Joyce erklären?
Wichtige Perspektive (aus der Sicht eines eher wütenden irakischen Flüchtlings), von daher fand ich es interessanter als Erpenbeck, aber als Roman schon mit Schwächen, da hatte ich mir bissl mehr erwartet.
Das dritte aktuelle Flüchtlingsbuch (nach Erpenbeck und dem da oben), hat mir im Grunde am besten gefallen, auch wenn es sehr kurz ist und das Thema nicht direkt anspricht. Sehr kurzes Buch (das ist dann immer teuer....)
Lässt sich gut runterlesen und ist unterhaltsam. Am besten gefallen mir eigentlich die Geschichten VOR seinem Durchbruch. Cokes ist mir sympathisch, weil er genau wie ich mehr aus seinem Leben hätte machen können, wenn er nach den Regeln gespielt hätte.
Oh, das klingt gut - das nehme ich mal auf meine Liste. A propos: Hat jemand schon mal das Buch von Joan Didion über den Tod ihres Mannes ("Das Jahr magischen Denkens") gelesen?
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
puh, gute frage und ich fürchte, ich kann sie nicht befriedigend beantworten, da ich in dieser form noch nie mit dem sterben konfrontiert wurde. was ich auf jeden fall gut fand, sin die verschiedenen blickwinkel, die zumindest angerissen werden, obwohl es natürlich hauptsächlich um die brüder geht. es sind da schon ein paar harte brocken dabei, aber ich denke, die sind auch für zartbesaitetere verkraftbar und auf jeden fall bekommt man auch sichtweisen geschildert, die es einem erleichtern könnten.