Große Literatur, finde ich. Spielt in der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs (interessanterweise auf Seiten der Republikaner und Anarchisten, die man ja eher für die Guten hält). Das Buch wurde jetzt erstmals auf Deutsch veröffentlicht. Jetzt lese ich Kuttner, literarisch ein Paar Etagen tiefer :-)
Literarisch ist das leichtgewichtig. Mehr so im Plauderstil - der Hund ist eine Töle, die Kippen kommen in die Arschtasche, linear erzählt. Aber kann man zwischendurch schon mal ganz gut lesen (zumal es nach den ersten 50 Seiten eher besser wird).
Es ist Silvester und auf den jungen Clubbetreiber Oskar bricht der komplette (Kiez)-Wahnsinn des Lebens ein. Hat mir sehr gefallen das Buch, auch wenn das letzte Mini-Kapitel vollkommen unnötig ist.
Deutsche Übersetzung liest sich gelegentlich etwas "Otis"-mäßig bieder, und die Ausführungen über Joris-Karl Huysmans haben mich auch nicht interessiert. Spannender dann schon die politischen Passagen und die üblichen Leiden des depressiven intellektuellen Schmutzfinks.
Lieblingssatz: "Mit zunehmendem Alter näherte auch ich mich Nietzsche immer mehr an, was zweifellos unvermeidlich ist, wenn man untenrum Probleme hat."
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ich musste teilweise schon sehr über den trockenen Humor von Houellebecq schmunzeln. Wie er seinen sexuell frustrierten und mit Alkohol kämpfenden Literaturwissenschaftler beschreibt, das ist schon sehr auf den Punkt gebracht. Die Passagen über Huysmans haben mir allerdings auch eher weniger gegeben
Hat mir sehr gut gefallen. Über Depressionen, Familie, Trennung, das Meer und die gesellschaftlichen Probleme in Frannkreich. Wieder so ein Endvierziger-Trennungsbucj (mich an Kirchhoff und Thome erinnernd, die mag ich ja).
Ich habe nach gut 100 Seiten "180° Meer" von Sarah Kuttner weggelegt und dem Kulturressortleiter mitgeteilt, dass wir das nicht empfehlen können. Endloses Geschwätz, absolut banal. Der Wortwitz, der manchmal durchschimmert, wird dann von schlechtem Lektorat konterkariert, das Rechtschreib- und Kommafehler übersehen hat und Schachtelsätze zulässt, die das Lesen erschwerden. Finger weg!
Auf das Bild habe ich verzichtet, Faxe hat es ja ein paar Posts weiter oben.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Man kann das schon ganz gut lesen, um noch mal einen Walser zu lesen und sich eine Meinung zu bilden. Es hat starke Momente, die dann aber oft verschleudert werden. Kein ausgefuchster Roman, mir der Ton zuweilen zu leicht und die Figuren nicht sehr glaubwürdig.
Das mit "An den Rändern der Welt" klingt gut - ich danke für den Tipp. Sag mal, wie viele Stunde verbringst du am Tag mit Lesen? Wie geht das? Ich bin beeindruckt
Würde sagen zweimal 45 Minuten Fahrt in die Arbeit, eine tagsüber, abends nochmal ein bis zwei, wenn ich nix vorhabe. Also hauptsächlich beim Pendeln und abends statt Fernsehen, ist eigentlich nicht so, dass ich nur am Lesen bin.