"Magical Mystery" ist für mich mit Abstand das schwächste Buch von Regener. So wie er seit Jahren das gleiche Album aufnimmt, so hat er auch hier eben abgeliefert. Die Figuren sind zum großen Teil austauschbar, eine Spannungskurve ist nicht vorhanden, obwohl ständig etwas passiert, und im Gegensatz zu den buchstäblich geistreichen Dialogen aus "Herr Lehmann" findet sich hier meist nur leeres Gerede, das sich vor allem um sich selber dreht. Nur der Einblick in ein von der Literatur weitestgehend ignoriertes Milieu und der bekannte aber liebenswürdige schnodderige Ton entschädigt etwas.
interessanter ansatz, originelle ideen, lässt einen öfter sinnieren wie es jetzt schon (virtuell) um uns bestellt ist und liest sich runter wie nix... fazit: kurzweilige unterhaltung mit etwas tiefgang.
Lieblingsalben zur Zeit: Fyfe - Control / Here We Go Magic - Be small / Iron Maiden - The book of souls Letztes Konzert: Wire / Gebäude 9 Letzter Kinofilm: Er ist wieder da (von David Wnendt)
ja, literarisch ist es nicht sehr wertvoll, aber wie gesagt ziemlich originell.
Lieblingsalben zur Zeit: Fyfe - Control / Here We Go Magic - Be small / Iron Maiden - The book of souls Letztes Konzert: Wire / Gebäude 9 Letzter Kinofilm: Er ist wieder da (von David Wnendt)
Ich fand das Buch in der ersten Hälfte herausragend und spannend (und wegen der wirklich extrem realistischen und nahen Beschreibung des Silicon Valley-Allmachtgedankens), dann wird es leider immer mehr zu einer eher simplen und reißerischen Thrillerstory bis zum enttäuschenden Ende.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von kafkaktus im Beitrag #107"Magical Mystery" ist für mich mit Abstand das schwächste Buch von Regener. So wie er seit Jahren das gleiche Album aufnimmt, so hat er auch hier eben abgeliefert. Die Figuren sind zum großen Teil austauschbar, eine Spannungskurve ist nicht vorhanden, obwohl ständig etwas passiert, und im Gegensatz zu den buchstäblich geistreichen Dialogen aus "Herr Lehmann" findet sich hier meist nur leeres Gerede, das sich vor allem um sich selber dreht. Nur der Einblick in ein von der Literatur weitestgehend ignoriertes Milieu und der bekannte aber liebenswürdige schnodderige Ton entschädigt etwas.
Da Elemente Of Crime eh nur noch alle vier Jahre eine neue Platte rausbringen, ist das mit "seit Jahren" ja so eine Sache, aber z.B. das vorletzte Album "Immer da wo du bist bin ich nie" ist schon deutlich anders (im EOC Kontext betrachtet) als die Alben davor. Das letzte Album war dann eher ein Schritt zurück. Da passt dein Vorwurf mit dem gleichen Album schon eher, für mich ist das in dem Fall aber gar keine Schwäche.
Und die Dialoge bei "Herr Lehmann" sind nicht geistreicher, sie wirken nur origineller, weil das damals etwas Neues war. Die Bücher danach variieren das Schema natürlich. Mal weniger gut ("Der kleine Bruder"), mal besser ("Magical Mystery").
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #114Ich fand Neue Vahr Süd deutlich am besten - habe es aber auch als erstes gelesen, was Deine Theorie bestätigen würde.
ich las es als zweites, fand es aber auch am besten.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #114Ich fand Neue Vahr Süd deutlich am besten - habe es aber auch als erstes gelesen, was Deine Theorie bestätigen würde.
ich las es als zweites, fand es aber auch am besten.
Dito. Finde Regeners Liedtexte auch besser als seine Prosa, so ganz nebenbei.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
The Power Of The Dog ist einer meiner absoluten Lieblingsthriller, selten so was Spannendes gelesen (Savages fand ich dann allerdings doof). The Cartel ist nun die epische Fortsetzung, Winslow wollte hier offenbar den ultimativen Roman über den War on Drugs in Mexiko schreiben. Ist ihm vielleicht auch gelungen, mir war das Buch aber doch etwas zu lang mit seinen über 600 Seiten, und man verirrt sich dann doch häufig zwischen den zahllosen Nebenfiguren, Orten und Drogenkartellnamen. Stellenweise liest sich das auch sehr dokumentarisch, es ist klar, dass Winslow viel recherchiert hat und Vieles auf Tatsachen beruht - was natürlich total erschreckend ist angesichts der viehischen Gewalt und Bürgerkriegszustände, die hier geschildert werden. Von der alles durchdringenden Korruption ganz abgesehen. Der Roman deckt einen Zeitraum von über 10 Jahren ab, und die Zeitsprünge sorgen auch nicht unbedingt dafür, dass man so richtig reingezogen wird. Zumal der Bodycount erwartungsgemäß hoch ist und der ein oder andere Protagonistdas Buch nicht überlebt. Spannend ist es aber trotzdem sehr oft, und Winslows Stil lässt sich ja eh gut weglesen.
Jetzt muss ich den dafür unterbrochenen Franzen endlich beenden, dann Morrissey, die ODB-Biographie und Miranda July. Oh je, aber nur wann?
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ja, die liebe Zeit - wo ist sie nur hin? Der Tag müsste einfach mehr Stunden haben. Auf meinem Nachtkästchen liegt gerade Franzen und die Bernard Sumner Bio.
Danke jedenfalls für den Winslow Bericht. Genau das war meine Angst, dass man mit vielen Figuren und Kartellnamen bombardiert wird. Also für mich dann definitiv ein Buch für einen Urlaub, wenn ich eher dazu komme am Stück daran zu lesen.