1. Ragged Glory 2. Zuma 3. Weld 4. Rust Never Sleeps 5. Everybody Knows This Is Nowhere 6. Freedom 7. Tonight's The Night 8. Psychedelic Pill 9. Sleeps With Angels 10. After The Gold Rush
Zitat von Merseburg im Beitrag #15Die Welt der Worte ändert sich, immer kommt etwas Neues. Poeten wie Dylan oder Cohen entwerfen neue Realitäten. Das ist hochspannend und innovativ. Die Musik hingegen besteht aus zwölf Tönen, das war schon bei Beethoven, Mozart und Schubert so. Die Fülle der Kombinationsmöglichkeiten ist groß, aber es wird einem Neil Young sehr schwer gemacht, auf seine Weise noch einmal die "Winterreise" zu komponieren.
Auch wenn nur wenig Hoffnung besteht, da durchzudringen: Wenn die zwölf Töne die Begründung sind, dass nur begrenzte Kombinationen möglich seien, möchte ich auf die Begrenztheit der 26 Buchstaben hinweisen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von Merseburg im Beitrag #18Bei Musik bin ich konservativer. Die Welt ändert sich, immer kommen neue Geräusche hinzu. Die Gesamtzahl aller erzeugbaren Melodien aber ist begrenzt.
Das ist Humbug. Wenn dem so wäre, hätte schon längst einer alle möglichen Melodien komponiert und urheberrechtlich schützen lassen, um dann für alle Zeiten ausgesorgt zu haben.
Und wer sagt dir denn, dass "die Winterreise" die bestmögliche Kombination von Tönen ist? Vielleicht lag Schubert ja knapp daneben und es kommt doch noch einer, der es besser macht?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Es ist nicht ohne Grund, dass immer wieder gewisse Melodien mit neuen Texten versehen wurden, was besonders bei echten Volksliedern auffällt. Irgendwann sind alle sinnvollen Melodien mal gespielt. Rock und Blues wiederholen sich schon seit mehreren Dekaden Bob Dylan covert sich seit mehr als 30 Jahren durch die amerikanische Musikgeschichte und nennt das Ergebnis seines "Betrugs" dann"Love And Theft" etc.
Zitat von Merseburg im Beitrag #20Irgendwann sind alle sinnvollen Melodien mal gespielt. Rock und Blues wiederholen sich schon seit mehreren Dekaden
Melodien gibt's wie Sand am Meer, insofern ist Berthold Heisterkamp's Vergleich mit den 26 Buchstaben sehr treffend. Was sich für den Hörer eher mal wiederholt, sind doch die Harmonien in Pop, Rock, Blues (was auch immer) Musik. Das ist aber in meinen Ohren nicht entscheiden, weil selbst exakt dieselben Harmonien eines Stückes zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Da gibt's ein witziges Beispiel mit den "same 4 chords" auf youtube:
Dieselben Harmonien werden schon alleine durch einen zusätzlichen Bass unterschiedlich wirken, vom Rest der Produktion mal abgesehen.
Wenn Young-, Dylansongs sich mal ähneln hat das nichts mit der Begrenztheit der Möglichkeiten zu tun, sonder ist entweder Absicht oder Vegeßlichkeit.
Mein Lieblingsmusiker streut z.B. häufig Jazzchords in seine Kompostionen ein und macht damit wieder ein weites Feld auf.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind irgendwann am Ende. Grundsätzlich kann man ausrechnen, wieviel Tonkombinationen mathematisch möglich sind. Dazu legt man die Anzahl der Takte fest, den Rhythmus, die Notenlänge und Notenhöhe.
Ich sag es mal so: Egal, was man komponiert, es wird immer jemanden geben, dem Teile deiner Komposition bekannt vorkommen und Ähnlichkeiten empfindet. Dennoch hat der Komponist auch viele Möglichkeiten eine Melodie durch die Komposition des Kontextes (Bassläufe, Akkorde, Nebenmelodien, Begleitung der Melodien) unterschiedlich wirken zu lassen. Nichtsdestotrotz kann man auch dann die maximal erreichbaren Kombinationsmöglichkeiten ausrechnen.
Und bei Texten wird sich auch immer jemand an irgendwen erinnert fühlen. Immerhin gibt es selbst bei Romanen, die aus der theoretischen Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten 26^x durch ein gewaltiges x schon eine Menge rausholen, Gemeinsamkeiten, die Zuordnungen zu bestimmten literarischen Strömungen zulassen, Vergleiche zwischen Schreibstilen etc. Zumal ich bei Tönen noch die Möglichkeit habe, mehrere übereinanderzutürmen und gleichzeitig zu spielen, was bei Buchstaben schlichtweg nicht drin ist. Du wirst auch Leute finden, die behaupten, Dylan wiederhole dieselben textlichen Themen seit Ewigkeiten, und er habe diese Themen nicht mal selbst erfunden. Und du hättest wahrscheinlich auch vor 100 Jahren, vor Jazz, vor Blues, vor Pop, vor jeder Form elektronischer Musik, schon Leute gefunden, die behauptet hätten, alle möglichen "sinnvollen" Tonkombinationen seien schon geschrieben worden. Und die hätten nicht weniger Unrecht gehabt als du heute.
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1. Die Welt ändert sich, und die Sprache mit ihr: Wenn der zu benennende Gegenstand aus unserer Alltagswelt verschwindet, verschwindet auch das Wort dafür (immer kommt etwas Neues hinzu). Die Welt der Worte ändert sich. Die Themen aber bleiben gleich.
2. Was den Schreibstil angeht, so ist er für den Schriftsteller wie die Farben für den Maler nicht eine Frage der Technik, sondern seine Art zu sehen.
3. Die zunächst bedeutungslos scheinende Partikel "immer wieder" ist im Jazz, im Blues, im Pop von Belang, weil sie auf die kürzeste Weise ausdrückt, worum die Musik sich dreht: Sie spielt immer wieder das Ähnliche, sie improvisiert immer wieder über denselben Gerüsten, ihr Grund ist sozusagen unwandelbar, und darüber wird immer wieder eine neue Girlande gewoben, die so noch nicht gehört wurde, die aber in sich nichts Neues enthält.
Fazit: Es gibt - auf Grund harmonischer Festlegungen - aus12 Tönen nur eine bestimmte Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten (sofern diese einigermaßen wohlklingend sein sollen) und die ist längst erreicht. Du wirst in nahezu jedem Song Melodieteile finden, die auch in zig anderen Songs schon einmal verbraten worden sind. Musikalisch lässt sich hier das Rad nicht mehr neu erfinden. Hört man sich etwa Schuberts "Winterreise" oder " Rubber Soul" von den Beatles an, dann fragt man sich beklommen, ob es im Bezirk großer Musik überhaupt so etwas wie Fortschritt gibt.
Leicht fällt es, von da aus gesehen, den Pokal Bob Dylan zu überreichen. Sorry, Neil!
Am 5.November-1 Woche vor des Meisters 70.Geburtstag-erscheint endlich das sehnsüchtig erwartete Rolling Stone -Special. Mit den(angeblich) 100 größten Songs.Listen sind so schön,deshalb mal eine Song-Top 10.Die 1 ist gesetzt-wenn ich mal abkratze soll man keine Schwafelreden halten,sondern gefälligst die Number one spielen,und bloß nicht zu früh ausblenden(Was mich nicht wundern würde) Here we go: 10.Albuquerque 09.Interstate 08.Peace of mind 07.Pocahontas 06.Revolution blues 05.Thrasher 04.Goin`back 03.Walk like a giant 02.Cortez the killer 01.Like a hurricane Wenn wir schon dabei sind:Immer in meinen übergreifenden Top 10 wäre Fontainebleau von der "Long may you run" der Stills-Young-Band Amen!
Das sind ja hervorragende Neuigkeiten,endlich wird die Archives-Serie fortgesetzt,diesmal sind die Bluenotes dran.Beim Tracklisting mit u.a. Bad News,Ordinary People und Don`t take your love... wird mir schon ganz warm ums Herz. Erscheint Mitte November,auch als 4 LP-Set.(Lechz...)
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig