Ich komme gerade vom Sport und loggte mich nichts ahnend hier ein. Wahnsinn! Was für ein Verlust. Wer würde heute Sinéad O'Connor kennen ohne ihn? Oder die ganzen anderen Stars, die von seinem Talent profitiert haben... Dieses Jahr hat den Wahnsinn gepachtet. Das muss jetzt ein Ende haben. Dagegen!!!
Ich hätte nie gedacht, dass der Tag mal kommt. Niemals. In 100 Jahren nicht. Fühlt sich für mich an wie das Ende aller Musik. Wer soll sich jetzt um all diese Grooves, um alle diese Melodien kümmern? Wer soll auf ein und derselben Platte als Komponist, Autor, Sänger, Produzent und Multiinstrumentalist fungieren, ohne sich dabei zu verheben? Prince hinterlässt eine Lücke, die niemand schließen können wird. Können kann. Und am schlimmsten: Können will. Der letzte sympathische Wahnsinnige hat das Gebäude verlassen. Licht aus. Gute Nacht.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Zitat von sunday im Beitrag #605Mir wurde richtig schlecht
Mein Kreislauf war vorübergehend ziemlich im Keller. Ich hol' jetzt die Akustische aus ebenjenem, setze mich ans Lagerfeuer und intoniere leise "My Name Is Prince".
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Der etwas andere Nachruf....als Member einer Generation oberhalb des jungen Herrn Sprick hab ich den Nachruf durchaus mit Interesse und auch ein wenig Nachdenklichkeit gelesen.
Es wird hier wirklich keinen trösten… aber Prince wurde immerhin schon einmal mehr als doppelt so alt wie etwa Jimi Hendrix, Jim Morrison, Amy Winehouse oder Kurt Kobain. Ich sage dies auch vor dem Hintergrund, dass ich selbst rein vom Alter her ja bald bei Prince angekommen bin. Für mich persönlich hat Prince nie die große Bedeutung gehabt; seine Musik habe ich immer eher indirekt miterlebt. Von daher tritt jetzt ein sehr großer Name von der Musikbühne ab, aber niemand, mit dem ich selbst mich einmal verbunden gefühlt hätte. Mein Mitgefühl gilt daher all jenen, denen er wirklich viel bedeutet hat und immer noch bedeutet. RIP
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Bigwombat im Beitrag #626Der etwas andere Nachruf....als Member einer Generation oberhalb des jungen Herrn Sprick hab ich den Nachruf durchaus mit Interesse und auch ein wenig Nachdenklichkeit gelesen.
mein reflex dazu: die anderen trauern lassen und ansonsten die klappe halten. geht das?
Das geht durchaus. Diese Frage für zumindest einen nicht unbedeutenden Teil der jungen Generation hat sich Herr Sprick wohl bewusst nicht gestellt. Oder er meinte eventuell, es kann gehen, muss aber vielleicht nicht...man "darf" auch das. Oder sollte es dürfen können. Und zwar ohne daß sich die Trauernden sofort oder reflexartig in irgend einer Form angepisst fühlen.
Klar darf man das. Wenn unsere "Helden der Jugend" sterben (vor allem, wenn das vorzeitig passiert), wird uns ja immer auch die eigene Sterblichkeit ins Gedächtnis gerufen. Die Einschläge kommen näher. Daher die unmittelbarere Betroffenheit. Bei Prince ist es nochmal mehr tragisch, weil man ihm ja auch noch Großes zugetraut hätte. Er ist, wie es Klaus Walter formuliert hat, "unvollendet geblieben".
Es steht aber natürlich auch Jüngeren frei, die tolle Musik aus der Vergangenheit neu zu entdecken und einen geilen Song wie "Sign o' the times" auch heute ebenso berührend zu finden wie wir damals. Oder "Let's Go Crazy", das ist doch auch einfach eine schlicht sensationelle Partyrakete.
Posthume Begeisterung hat bei mir mit Marvin Gaye, Joy Division oder John Coltrane ja auch funktioniert.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)