Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #109

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Ja. Und wie ist die Musik?

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Hervorragend, sehr atmosphärisch, netter 80s-Vibe, tendenziell eher eingängig. Ihre beste seit, ähm, ihrer letzten



Hier ein besonders schönes Cover:



(La Bastard - Trouble)

Auf schlichter gelber Wüste sehen wir das gezeichnete Bildnis einer Frau auf einem Pferd. Hü, könnte man meinen, aber da ist noch mehr, viel mehr: mit weißen, leeren Augen begegnen dem Betrachter eineinhalb paar gespannte Blicke. Prima, hier kann der User selbst Pupillen malen, denkt dieser sich - und denkt doch zu einfach. Braun ist die Farbe des Pferdes, braun auch das Haar der Reiterin. Doch wo die wilde Pracht der Herrin im Winde des Nichts in wollenden Wogen sich in strähnendem Veto jedem Joch widersetzt - und sei es auch noch so groß, und welch größeres Joch für das Haupthaar wäre denkbar außer dem des Sombreros - da ist die Mähne des Tieres zu sechs Zöpfen nach der Art des Dutts wohlsortiert und nur die Gabe des Geistes mag da urteilen, ob sich verborgen hinter dem Ohr des Vieches noch ungezählte weitere Zopfdutte befinden. Hier wird die Divergenz des Seins besonders deutlich: wo Herr und Herrin dem stattlichsten Wesen die Ordnung auferlegen können, sind die darselbst auferlegten Bürden eines Sombreros nicht genug, das eigene Wesen in und um sich zu bändigen. Noch wirkungsvoller ist das Bild durch die Zuhilfenahme eines Kniffes - denkt man sich anstelle des hellen Ockers eine belebte Fussgängerzone als Hintergrund, öffnen sich die verborgene Ebenen und treten ähnlich imposant zutage wie das Wasser, das der durstende Charro durch den beherzten Schnitt des Messers durch das Fleisch des Kaktus an die Oberfläche bringt.
Im Gewusel der Stadt reitet sie stolz und geschwind - aber hat keine Ahnung, wohin, die rote Binde das Stigma der Avantgarden: Seht her! Aber führt mich. Oder besser: uns. Denn wo ein Zügel ist, da ist auch ein Pferd, und für Pferde ist kein Platz im öffentlichen Nahverkehr, und durch die Geißel der übrigen Verkehrsführung darf der denkende Mensch die tapferen Gefährten nicht unbedarft ziehen lassen. Nicht ohne Pupillen.

Die Musik dazu ist leider langweilig wie Pferdehuf, deswegen habe ich jetzt mal aus dem Archiv zitiert.