embryonic unter diesem rotz zu subsummieren halte ich allerdings für ziemlich unpassend. und auch the terror und war at the mystics hatten ihre momente.
ich hätte es nicht gedacht, aber nach diesem thread habe ich dann doch mal reingehört, und finde es tatsächlich ziemlich spannend. ich beobachte mal, wie es sich mit der halbwertzeit verhält; aber gerade in anbetracht der enormen antipathie, die ich für alle prominenten mitglieder der familie cyrus empfinde, ist das schon fast sensationell.
Ich habe mir das jetzt ein paarmal angehört. Miley hat meine ganzen Sympathien, aber lässt man mal beiseite, dass das die tolle Miley ist, die sich so sehr von den anderen amerikanischen Mainstream-Dohlen unterscheidet, ist das nach Abzug der für mich überflüssigen Songs ein okayes Popalbum geworden. Nicht weniger, aber leider auch nicht viel mehr. Müsste ich nicht bei "Pablow, The Blowfish" und der großen Schwester "Twinkle" ständig mitheulen (wollen), könnte ich auf weitere Durchgänge dann auch verzichten
Miley ist keine schlechte Sängerin, iwo. Sie ist eine okaye Mainstream-Dohle. Sie hat ihre Klientel, für die sie singt, deren Bedürfnisse sie perfekt erfüllt. Ihre Songs erheben sich meist - nicht immer - so gerade eben über den Kitsch, sind handwerklich ganz gut gemacht, aber eben Erfüllungsgehilfen ihrer Zeit und weit entfernt von jeder Epochemacherei. Als ob es da Schlachten zu schlagen gäbe. Was soll das?
Jeder nach seinem Gusto. Konzentrier du dich doch auf epochemachende Musik (das Forum sieht zur Zeit ja sowieso eher so aus, als hieße es "exrollingstone") und lass den Rest über Miley Cyrus und Flaming Lips diskutieren. Wenn ich nur über Epochemachendes spreche, muss ich ja ständig mindestens 30 Jahre in der Vergangenheit leben, vorher wäre alles Spekulation.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Ich hab das Ding mittlerweile auch ausführlich angehört. Ich bin sicherlich kein Cyrus-Fan und auch keiner von Flaming Lips, aber ich bin schon sehr positiv überrascht. Songtitel wie "Dooo It", "Fuckin Fucked Up" oder "Fweaky" haben ja das übliche aufdringliche, hyperaktiv lärmende Klangbild erwarten lassen, aber zeitweise gehts fast schon konservativ zur Sache. Und speziell in der zweiten Albumhälfte finden sich einige richtig gute Songs. Somit kann das Album selbst über die komplette Länge hinweg gefallen und unterhalten.
Meine Favoriten: Space Boots, I Get So Scared, Lighter, Tiger Dreams. Und "Pablow The Blowfish" ist natürlich großartig!
Zitat von TheMagneticField im Beitrag #37Echt? Ist außer kraut und mir jemand von drüben aktiv? Und irgendwie wirkt das so vorwurfsvoll?!
Das war in keiner Form auf Personen bezogen. Die aktivsten Künstlerthreads derzeit beschäftigen sich mit Pink Floyd, Neal Schon, Bob Dylan, Bruce Springsteen und den Stones. Als "aktueller" Tupfer finden sich dazwischen Oasis. Untypisch für das ME-Forum, aber trotzdem eher Beobachtung als Vorwurf. Nur wenn dann jemand im Miley-Cyrus-Thread die Frage nach der Relevanz für den Kanon stellt, fragt man sich schon, warum er nicht einfach die anderen 95% der Threads nutzt, die sich ja offensichtlich mit dem akzeptierten Kanon beschäftigen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Der Vorwurf bezog sich am wenigsten darauf, dass RS-User sich hier tummeln, bezog sich auch nicht auf die diskutierten Themen, sondern auf Merseburgs Anwandlung, alles an dem vorhandenen oder nicht vorhandenen Potential zum Epochemachen zu messen. Wenn man das so furchtbar wichtig findet (warum, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft), gibt es hier doch genügend Spielwiesen. Bei Dylan muss sich zumindest keiner mehr Sorgen machen, dass das in zehn Jahren keiner mehr hören will. Falls es das ist, was man bei Musik sucht.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Naja, wer immer der User Merseburg auch ist, seine Beiträge hier waren ja bisher alle sehr, nennen wir es mal euphemistisch, speziell.
Ich mag das Miley Album, es kommt natürlich meinem Popverständnis auch sehr entgegen. Auch die Flaming Lips mochte ich ja immer dann am meisten, wenn sie melancholisch und/oder Ohrenumschmeichelnd eingängig daher kamen.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #36Jeder nach seinem Gusto. Konzentrier du dich doch auf epochemachende Musik (das Forum sieht zur Zeit ja sowieso eher so aus, als hieße es "exrollingstone") und lass den Rest über Miley Cyrus und Flaming Lips diskutieren. Wenn ich nur über Epochemachendes spreche, muss ich ja ständig mindestens 30 Jahre in der Vergangenheit leben, vorher wäre alles Spekulation.
Man kann auf niedrigem Niveau Dinge von hoher Qualität erzeugen. So wie es sicher auch bessere und schlechtere Hupfdohlen gibt oder Dorftanzkapellen. Und es gibt Musik, die ihre Klientel erreicht und Kasse macht und trotzdem grottenschlecht bleibt. Aber solange sich jemand künstlerisch auf ein gewisses Niveau beschränkt und die Erfordernisse dieser Meßlatte erfüllt, ohne (wie Miley Cyrus) vorzugaukeln, mehr zu sein, ist daran nichts verurteilenswert.
PS: Die kulturellen Ereignisse unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit anzuschauen, das ist für den kulturell Alternden eine gewisse Befriedigung. Heilig Bob Dylan Heilig Neil Young Heilig Leonard Cohen....
Weil sie Miley Cyrus ist, darf sie keine solche Musik machen? Verstehe ich irgendwie nicht. Mir kommt es am Ende in erster Linie darauf an, wie sich eine Platte anhört, und nicht von wem sie ist.
Wenn sie diese Sammlung an Songs anonym unter einem Pseudonym veröffentlicht hätte, dann würde die Diskussion hier vermutlich ganz anders ablaufen ... falls überhaupt! ;)