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Ihr kennt diese Kinder, die ein Spielzeug zu verschmähen wissen, lang und breit ihr Desinteresse zur Schau stellen, bis, ja bis ein Nachbarkind um die Ecke kommt und es wagt ein halbes Auge auf das in Isolation gehüllte Teil zu werfen. Obacht, nicht mit Kind 1, dem urplötzlich wieder einfällt, dass es sich bei dem Spielzeug um das mit Abstand wichtigste in diesen und allen weiteren Universen handelt, einem Kind, das lauter ein "Nein" in die Sterne brüllt, als es ein Darth Vader in der x-ten BluRay-Neuauflage von Return Of The Jedi nicht hätte tun können.
Ein solches Kind mit "Meins"-Komplex ist Ridley Scott.
Unabhängig von Alien und von Blade Runner oder von mir aus The Martian (den ich noch nicht kenne), aber allen voran aufgrund des irrsinnigen Craps der letzten 1,5 Jahrzehnte inkl. dem Prequel-Not-Prequel Prometheus, einem grottoiden Film, nachdem niemand fragte, der ja nie etwas mit Alien zu tun haben sollte, bis, ja bis Neill Blomkamp aufgrund seiner Concept Art auf Instagram von Fox beauftragt wurde Alien 5 (besser: 2,5) zu stemmen (sympathisch) und mit diesem die grottoide Fincher-Entscheidung des schlechten dritten Teils zu streichen (SEHR sympathisch) und nach Aliens neu anzusetzen, sollte Scott es a day callen und nicht plötzlich Prometheus 2 in Alien: Paradise Lost umbenennen, eine ganze Trilogie daraus machen und Blomkamps Vision im Alleingang canceln. Wofür immer gleich einen Haufen Filme? Wer will das? Wer braucht das?
Don't get me wrong: Neill Blomkamp hat noch keinen tauglichen Film auf die Beine gestellt. District 9 war enttäuschend, Elysium eher Mehlysium und Chappie eben Crappie (da kommen nicht mehr), aber er hat Stil und ich hätte ihm die Chance gegeben. Fan statt Studio, und vielleicht wäre etwas zu retten gewsen. Vielleicht hätte man Ripley, Hicks, Newt und Bishop noch eine würdige Fortsetzung gegeben. Die Art und Weise wie Scott das Ding nun an sich zog und urplötzlich das Interesse an der Story wiederfand und jetzt stolz davon erzählt, dass er die Linien zu Alien 1 verbinden möchte, ist irrsinnig unsympathisch.
tl;dr
Prometheus und Alien³ sind furchtbar. Hollywood ist unheilbar krank. Scott ist ein Arschloch.
Warum niemand Blade Runnder 2 mit Ryan Gosling braucht, gibt's dann in einer anderen Episode.
Das kann ich fast durchgehend so unterschreiben, mit natürlich einer Ausnahme: Alien³ fand ich bei weitem nicht so schlecht wie den tatsächlich unterirdischen, hochnotpeinlichen Prometheus, für mich eine der schlimmsten Gurken der letzten Jahrzehnte. Scott ist wohl wirklich inzwischen künstlerisch bankrott (The Martian habe ich allerdings ebenfalls noch nicht gesehen), seit dem immerhin einigermaßen okayen Gladiator kam nur noch Müll.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Der künstlerische Verfall von Ridley Scott ist wirklich besonders. "Prometheus" hatte mich sprachlos gemacht. Kaum zu glauben, dass "Blade Runner" vom gleichen Mann verfilmt wurde. Mit welchem Feingefühl die Geschichte von Philip K. Dick umgesetzt wurde und zu welch einer plumpen Angelegenheit dagegen "Prometheus" wurde. Erschreckend. Den letzten Film von Scott, den ich wirklich toll fand, war "Tricks".
"Prometheus" wollte ich gut finden, unbedingt, daher dann ein Auge zuviel zugedrückt, und somit fast blind gewesen. Mein Bruder hat mir geraten nochmal genauer hinzusehen, das zweite betrachten hat mir dann die Augen geöffnet.
“I’ve seen things you people wouldn’t believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser Gate. All those moments will be lost in time like tears in rain. Time to die.”
Gute Filme von Ridley Scott: Alien, Blade Runner, Thelma und Louise, Gladiator, American Gangster
Mittelmässige Filme: Black Rain, 1492, Black Hawk Down
Filme von Ridley Scott, die ich kenne und unterirdisch finde: Königreich der Himmel, Ein gutes Jahr, Robin Hood,
Alle anderen habe ich mir gar nicht erst gegeben.
Kaum ein Film der nicht im Science Fiction, Fantasy oder historischen Bereich spielt. Sprich: Kostet viel Geld. Und eigentlich waren seine letzten Kino Filme alle Flops. Wieso lässt man den weiter machen?????
Mehr noch als Prometheus nervt mich einfach diese Attitüde, mit der Scott aktuell an diese Sache rangeht. Ich hätte gerne gewusst, wie ein guter dritter Alien ausgesehen hätte. Einer, der den zweiten nicht mit Füßen tritt. Natürlich ist Blade Runner über jeden Zweifel erhaben und ich freue mich sogar auf The Martian, wenngleich fast mehr auf das Buch.
American Gangster gehört für mich aber, selbst mit gutem Willen, gerade noch in die "mittelmäßig"-Kategorie und nicht in eine Reihe mit Alien und Blade Runner. Black Hawk Down fand ich dagegen ja recht geil (und sackspannend), auch wenn man sich total schmutzig fühlt beim Sehen (noch schmutziger als beim deutlich besseren Zero Dark Thirty).
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Hier noch nicht erwähnt wurde Hannibal. Den fand ich damals im Kino ja total stark, aber nach neuerlichem Sehen muss ich den klar in die Trash-Schublade legen, vor allem im direkten Vergleich mit der großartigen TV-Serie.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von Reverend im Beitrag #7 Black Hawk Down fand ich dagegen ja recht geil (und sackspannend), auch wenn man sich total schmutzig fühlt beim Sehen
vor ein paar Tagen lief im TV (Wiederholung) eine Doku über den WWII mit historischen Filmaufnahmen. Diese zeigten, wie Menschen Menschen misshandeln und zu Tode prügeln. Grauenhaft, pures, echtes Grauen.
Warum zur Hölle ist gespielte, nachgestellte Gewalt so faszinierend für mich, wobei mich reale Gewalt er- und abschreckt, anwidert. Paradoxes Menschlein.
mußte beim einkaufen an DRIVE denken, die Szene im Fahrstuhl, so voller Zärtlichkeit, Wärme und Nähe. Im nächsten Augenblick dreht er sich um, janusköpfig, und zermanscht ultrabrutal einen Schädel. Dieses Thema taucht bei Refn immer wieder auf.
Zitat von Reverend im Beitrag #7Black Hawk Down fand ich dagegen ja recht geil (und sackspannend), auch wenn man sich total schmutzig fühlt beim Sehen (noch schmutziger als beim deutlich besseren Zero Dark Thirty).
Wunderbar formuliert. (Habe Zero Dark Thirty aber nicht gesehen, möchte auch eigentlich nicht.)
Bei Ridley Scott schließe ich mich hier ebenfalls weitgehend an. Aber ich war auch noch nie sein größter Fan. Aus den letzten Jahren gefällt mir Kingdom Of Heavens tatsächlich, sogar in der Kinofassung. Es gibt ja eine Langfassung, die den Film angeblich noch deutlich aufwertet. Aber beschissene Filme hat der Mann früher auch schon gedreht. Legend? G.I. Jane?
mit alien und dem blade runner, zwei absoluten klassikern des genres, hatte scott die messlatte ja schon extrem hoch gelegt. deswegen einen film wie prometheus so zu zerlegen, halte ich dennoch für überzogen - mich hat er gut unterhalten... im gegensatz zu z.b. gladiator.
Lieblingsalben zur Zeit: Fyfe - Control / Here We Go Magic - Be small / Iron Maiden - The book of souls Letztes Konzert: Wire / Gebäude 9 Letzter Kinofilm: Er ist wieder da (von David Wnendt)
Neben meinen Lieblingfilmen (Alien, Bladerunner), hat Ridley Scott eine nicht geringe Anzahl an
sehr guten
- The Duellists - Black Rain - Thelma & Louise - Gladiator - Hannibal - Black Hawk Down - Kingdom of Heaven
bis guten Filme gedreht:
- 1492 - Matchtstick Men - American Gangster
Nach American Gangster habe ich allerdings nur noch "Prometheus" gesehen, der für mich eine große Enttäuschung war.
Was ich Scott auch zu Gute halte ist a) daß seine Filme so manche unbekannte Schauspieler auf die Bühne geholt haben. Er hat da einfach ein super Händchen bei der Auswahl gehabt (siehe Alien/Gladiator). Und b) daß er sich traut auch mal richtig auf die Kacke zu hauen. Auch wenn's mal daneben geht, ist mir das immer noch lieber als das xte Action Abenteuer anderer Kollegen nach Schema F, um ja nichts falsch zu machen.