Das sind natürlich meine Lieblingsalben von 1985 aus heutiger Sicht. 1986 hätte die Liste ganz anders ausgeschaut. 1991 auch. Es gibt immer wieder Sachen, die ich spät entdecke und trotzdem einen Zugang bekomme. Anderes, das mich damals begeisterte, kann ich nicht mehr anhören. Beziehungsweise möchte ich nicht mehr anhören.
01 Prefab Sprout - Steve McQueen 02 Dexys Midnight Runners - Don't Stand Me Down 03 Sapho - Passions, Passons 04 Prince & The Revolution - Around The World In A Day 05 Colourfield - Virgins And Philistines 06 Working Week - Working Nights 07 Anne Pigalle - Everything Could Be So Perfect 08 The Style Council - Our Favourite Shop 09 The Jesus And Mary Chain - Psychocandy
10 Various Artists - Lost In The Stars: The Music Of Kurt Weill 11 Sade - Promise 12 B-Side - Cairo Nights 13 Fine Young Cannibals - s/t 14 Sonic Youth - Bad Moon Rising 15 LL Cool J - Radio 16 Schoolly D - s/t 17 Latin Quarter - Modern Times 18 ABC - How To Be A… Zillionaire! 19 Jeffrey Lee Pierce - Wildweed 20 Simply Red - Picture Book
21 Talking Heads - Little Creatures 22 Loose Ends -So Where Are You? 23 Whitney Houston - s/t 24 Propaganda -A Secret Wish 25 Sting - The Dream Of The Blue Turtles
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
1985 war ich 15/16 und was meinen musikgeschmack angeht noch nicht so ganz zurechnungsfähig. mal abgesehen davon, dass ich in der zeit noch keine listen gemacht habe, wären da zwar ein paar platten drin, die ich in meiner jetzigen liste habe (jamc, cure, prince, style council, sade, kate bush, suzanne vega, propaganda, ebtg), aber auch diverse, die ich mir heute nicht mehr anhöre (inxs, simply red, sting) oder die ich schlicht und einfach nicht mehr so toll finde wie damals (talking heads, tears for fears, abc, china crisis). richtig "authentisch" werden meine listen erst ab ca. 88/89 und selbst da habe ich immer wieder neuzugänge aufgenommen. ich konnte mir damals schlicht und einfach nicht so viele platten leisten.
Zitat von TheMagneticField im Beitrag #13Oder anders (und nicht weniger pathetisch): Musik, die ich in meiner Jugend entdeckt habe, als alles noch spannend und neu war, jeder Sommer unendlich erschien, und jeder Kuss ein Erdbeben auslöste, sitzt bei mir emotional so verfestigt, dass weder heutige Alben, noch Alben von damals, die ich erst heute entdecke, mich auch nur annähernd so erwischen könnten, dass sie mir ähnlich wichtig würden.
Hier möchte ich auch noch mal einen dicken Punkt druntersetzen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Oder anders (und nicht weniger pathetisch): Musik, die ich in meiner Jugend entdeckt habe, als alles noch spannend und neu war, jeder Sommer unendlich erschien, und jeder Kuss ein Erdbeben auslöste, sitzt bei mir emotional so verfestigt, dass weder heutige Alben, noch Alben von damals, die ich erst heute entdecke, mich auch nur annähernd so erwischen könnten, dass sie mir ähnlich wichtig würden.
Eben. Und deshalb werde ich auch niemals mehr Musik so bewegend finden, wie es in der Zeit der Fall war, als Musik noch ALLES bedeutete. Siehe auch "Fuck Forever", da hat der Albert schon recht
Ich glaube, wir müssen mal ein Bier trinken (oder Rotwein) ;-).
Mit diesen "Ich habe mich weiter entwickelt, Ich kann und möchte davon vieles nicht mehr anhören"-Einstellungen, kann ich hingegen ganz wenig anfangen. Selbst ohne Ausrufezeichen nicht.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von TheMagneticField im Beitrag #20Mit diesen "Ich habe mich weiter entwickelt, Ich kann und möchte davon vieles nicht mehr anhören"-Einstellungen, kann ich hingegen ganz wenig anfangen. Selbst ohne Ausrufezeichen nicht.
Uff, du musst ein biologisches Wunder sein. Es ist dir also noch nie passiert, dass du bestimmte Künstler, Alben oder Songs nicht mehr hören kannst? Du magst die Sachen, die du mit 10 Jahren gehört hast heute noch genau so gerne wie damals? Da bin ich wirklich platt.
Ansonsten meinte ich das völlig wertfrei. Ich habe einfach nur meine persönliche Erfahrung geschildert. Bei mir ist es so, dass ich viele Sachen, die mir mal gefallen haben, nicht mehr mag. Ich finde das auch nicht schlimm. Es ist halt so. Wenn es bei dir anders ist, dann freut mich das für dich.
Zum Einen war auch mein Kommentar wertfrei, rein auf mich bezogen, dass ich mit solchen Aussagen nichts anfangen kann. Und das andere stimmt tatsächlich, es gibt wohl kein Album, das mir damals wirklich was bedeutet hat, das ich heute nicht mehr hören könnte. Es ist mir auch tatsächlich völlig unerklärlich, wieso das so sein sollte. Und @ Reverend, natürlich hört man auch weiterhin neue Musik, und es gibt weiterhin jedes Jahr aufs Neue Alben die ich toll finde, aber welche die mich im tiefsten Inneren extrem berühren und aus meiner Autobiografie nicht mehr weg zu denken wären? Eher nicht.
ZitatUnd deshalb werde ich auch niemals mehr Musik so bewegend finden, wie es in der Zeit der Fall war, als Musik noch ALLES bedeutete.
Das ist ja furchtbar! Warum dann überhaupt noch neue Musik hören? Aus Routine oder Langeweile?
Oh nein, ganz und gar nicht. Ich kann nach wie vor neue Musik für mich entdecken und (Achtung: Freemanismus) vor Freude durch das Zimmer hüpfen. Meine Jazz-Aufarbeitungs-Jahre sind wunderbar. Aber man (also ich) hat zu bestimmten Zeiten Musik nicht nur als Musik gesehen. Als ich zum ersten Mal 1980 "Closer" gehört habe, stand mal kurz die Welt still. Ich weiß heute noch, wo ich die gehört habe, welches Wetter, welche Stimmung usw. Das Debüt der Specials habe ich am 20. Dezember 1979 im Zentralkaufhaus zu Augsburg gekauft. Ich hatte 15 DM dabei, der Preis für eine LP im Plattenladen "Govi", der die Platte jedoch nicht vorrätig hatte. Im Zentralkaufhaus kostete die Platte 19,90 DM und ich musste heimlich mit einer anderen Platte Preisschildchen tauschen, was nur gelang, weil diese nicht dreigeteilt waren. An der Kasse hatte ich feuchte Hände. Dann nach Hause, erstes Mal gehört undsoweiterundsofort. Heute habe ich bereits nach vier Stunden vergessen, unter welchen Voraussetzungen ich eine Platte erworben habe. Manchmal weiß ich nicht mal, warum ich sie überhaupt gekauft habe. Ich finde schon, dass die Intensität viel mit dem Alter zu tun hat. Das heißt aber überhaupt nicht, dass man sich gegen neue Musik sperrt. Im Gegenteil, her damit, ich will endlich wieder eine musikalische Revolution. Und natürlich gibt es auch Musik, deren damalige Zuneigung man heute nicht mehr so richtig verstehen kann. Grundsätzlich verbinde ich aber schon sehr viel mit der Musik, die ich zwischen 15 und 20 gehört habe. Ich glaube, dass die Zeit der musikalischen Sozialisation für jeden eine Rolle spielen wird, womöglich wird die Musik dieser Zeit auch in einem höheren Maße glorifiziert, als sie das "verdient" hat, wenn es sowas überhaupt gibt
Zitat von Von Krolock im Beitrag #26Ich glaube, dass die Zeit der musikalischen Sozialisation für jeden eine Rolle spielen wird, womöglich wird die Musik dieser Zeit auch in einem höheren Maße glorifiziert, als sie das "verdient" hat, wenn es sowas überhaupt gibt
Stimmt schon. Allerdings hab zumindest ich und ein Großteil meines Freundeskreises Ende der 70er, sehr viel Musik zw. 1965 und 1975 gehört, und die hat keinen geringeren Eindruck hinterlassen, als die Aktuelle, die sich aber erst im Lauf der Zeit "bewähren" mußte.
Du hast die Beatles ja auch erst im Nachhinein kennen und lieben gelernt.
Nun gab es Ende der 70er auch Musik, für die ich damals noch nicht bereit war. Entweder hat sich mir der musikalische Kontext mit deren Vorbilder noch nicht erschlossen (Jazz/Soul), oder sie war mir einfach zu sperrig und nicht "instrumental entgegen kommend" wie z.B. Television. Im Lauf der Zeit hab ich Präferenzen dazugewonnen und heute höre und entdecke ich Musik ganz anders, als noch in der Teenagerzeit. Was aber weniger mit der Musik, als mit der damals überbordenden Emotionalität des Hörers zusammen hing (Kontext zu erlebten Gefühlen aller Art).
Heute ist mir manches von damals nicht mehr so wichtig und damit meine ich hauptsächlich die zeitnah' erlebte Musik. Deshalb muß Matt Bianco nicht schlecht sein, aber ich kenn' etliches aus der Zeit das viel besser ist.
Von daher halte ich eine Liste aus Musik von 1985, die ich aus der damaligen Sicht erstellen würde, für ein Nostalgieprodukt. Ich bin heute zum Glück bei weitem nicht mehr der Musikhörer von 1985.
Ich bin heute zum Glück bei weitem nicht mehr der Musikhörer von 1985.
Auch das etwas, was sich mir nie erschließen wird, und etwas, das ich fast schon als albern empfinde. Als müsse man sich für irgendwas rechtfertigen und wäre jetzt so viel schlauer. Das ging mir bei uns drüben im Nachbarforum schon immer auf den Wecker. Dabei müsste man den Satz gar nicht groß ändern, damit ich ihn vollumfänglich unterschreiben könnte:
Ich bin heute zum Glück bei weitem nicht mehr ausschließlich der Musikhörer von 1985.
(Und nur zum besseren Verständnis, es gibt auch bei mir immer mal Platten, die ich heute nicht mehr so gut finde, wie zu irgend einer anderen Zeit. Das hat aber weniger mit einer ach so guten Entwicklung meinerseits, sondern mehr mit Stimmungen zu tun.)
ZitatOh nein, ganz und gar nicht. Ich kann nach wie vor neue Musik für mich entdecken und (Achtung: Freemanismus) vor Freude durch das Zimmer hüpfen. Meine Jazz-Aufarbeitungs-Jahre sind wunderbar. Aber man (also ich) hat zu bestimmten Zeiten Musik nicht nur als Musik gesehen. Als ich zum ersten Mal 1980 "Closer" gehört habe, stand mal kurz die Welt still. Ich weiß heute noch, wo ich die gehört habe, welches Wetter, welche Stimmung usw. Das Debüt der Specials habe ich am 20. Dezember 1979 im Zentralkaufhaus zu Augsburg gekauft. Ich hatte 15 DM dabei, der Preis für eine LP im Plattenladen "Govi", der die Platte jedoch nicht vorrätig hatte. Im Zentralkaufhaus kostete die Platte 19,90 DM und ich musste heimlich mit einer anderen Platte Preisschildchen tauschen, was nur gelang, weil diese nicht dreigeteilt waren. An der Kasse hatte ich feuchte Hände. Dann nach Hause, erstes Mal gehört undsoweiterundsofort.
Ja, natürlich. Das waren dann bei mir die erste Ride, 1990 und "Loveless" von MBV 1991.. Eine ganz besondere Musik für eine besondere Zeit in der eigenen Biographie. Dass man solche Momente vielleicht mit der Abgeklärtheit des Alters nicht mehr unbedingt reproduzieren kann, halte ich auch für wahrscheinlich. Die Umstände, unter denen wir heute Musik erwerben und rezipieren, sind ja fundemantal anders als in den 70ern, 80ern oder 90ern. Es ist alles sofort verfügbar, jede Information sofort erhältlich. Alle wissen alles. Trotzdem: Die Fähigkeit von Musik, mich zum Heulen zu bringen oder Gänsehaut zu erzeuigen, gibt es ja weiterhin (Burial, Wild Beasts, Kendrick Lamar). Und das finde ich ja auch immer noch so spannend und den Hauptgrund, warum ich jeden Tag neue und alte Musik entdecken möchte. Das geht dann vermutlich aber allen hier genauso.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Meine Liste. Wenn es die von 1985 wäre, hätten wahrscheinlich die Talking Heads ganz oben gestanden.
Allerdings glaube ich, dass auch heute meine Reihenfolge von der persönlichen Tagesform abhängt. Die Grace Jones Platte ist übrigens aus meiner Sammlung verschwunden. Geklaut? Brauch ich sie nochmal?
1.Tom Waits - Rain Dogs 2.Tears for Fears- Songs From The Big Chair 3.Grace Jones - Slave To The Rhythm 4.Bryan Ferry- Boys And Girls 5.Madness- Mad Not Mad 6.New Order - Low Life 7.Kate Bush - Hounds Of Love 8.Talking Heads - Little Creatures 9.The Pogues - Rum, Sodomy & The Lash 10.Nick Cave - The Firstborn Is Dead 11.The Style Council - Our Favourite Shop 12.The Cure - The Head On The Door 13.The Smiths - Meat Is Murder