Das versteht sich doch von selbst. Natürlich dienen die Nummern auch bei uns oft eher zum Durchzählen. Hoppla, das Jahr muss ich auch noch abliefern ...
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Der musikalisch vermutlich wichtigste Tag in meinem Leben: 17. Juli 1985. An jenem Tag hörte ich zum ersten mal einen Song von RUSH im Bayrischen Rundfunk. Diese 5 Minuten waren das Tor zu einer großen Musikwelt jenseits der Pop-Charts. Der Rest der Welt erinnert sich natürlich nur daran, wie Boris Becker Wimbeldon gewann.
1. MARILLION - Misplaced Childhood 2. RUSH - Power Windows 3. NEW MODEL ARMY - No Rest For The Wicket 4. IQ - The Wake 5. THE BEAT FARMERS - Tales of the New West Die gibt es übrigens auf CD als "Expaneded Edition" mit 28 (!) Tracks.
6. THE POQUES - Rum, Sodomy & the Lash 7. JOHN COUGAR MELLENCAMP - Scarecrow 8. THE CHAMELEONS - What Does Anything Mean? Basically 9. STING - The Dream Of The Blue Turtles 10. THE DUKES OF STRATOSPHERE - 25 O'Clock
11. PREFAB SPROUT - Steve McQueen 12. GARY MOORE - Run For Cover 13. TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS - Southern Accents 14. THE OUTFIELD - Play Deep 15. SIMPLE MINDS - Once Upon A Time
16. ASIA - Astra 16. KATE BUSH - Hounds Of Love 18. LES MISÉRABLEs (Musical) - Original London Cast 19. DIO - Sacred Heart 20. LINDA THOMPSONS - One Clear Moment
21. THE FALL - This Nation's Saving Grace 22. CLANNAD - Macalla 23. FALCO - Falco 3 24. THE REPLACEMENTS - Tim 25. STEVIE NICKS - Rock A Little
26. LL COOL J - Radio 27. SIMPLY RED - Picture Book 28. DIRE STRAITS - Brothers In Arms 29. PAT BENATAR - Seven the Hard Way 30. SADE - Promise
31. BARBRA STREISAND - The Broadway Album 32. CAMPER VAN BEETHOVEN - Telephone Free Landslide Victory 33. TEARS FOR FEARS - Songs From The Big Chair 34. BRYAN FERRY - Boys And Girls 35. THE REIVERS - Translate Slowly
36. R.E.M. - Fables of the Reconstruction 37. THE HOOTERS - Nervous Night 38. THE CULT - Love 39. DOKKEN - Under Lock And Key 40. YELLO - Stella
41. THE WATERBOYS - This Is The Sea 42. MAGNUM - On a Storyteller's Night 43. TALKING HEADS - Little Creatures 44. HEART - Heart 45. JESUS & THE MARY CHAIN - Psychocandy
46. LONE JUSTICE - Lone Justice 47. A-HA - Hunting High And Low 48. THE ALARM - Strength 49. TOM WAITS - Rain Dogs 50. THE THREE O'CLOCK - Arrive Without Travelling
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Zitat von gnathonemus im Beitrag #6ab "rain dogs" wurde mir das waits'sche musik-theater zu viel, zu dick aufgetragen, zu gewollt kaputt. ich hatte die platte so um die 2 wochen, dann hab ich sie weiterverhökert.
Die Songs auf Rain Dogs zeigen den Songwriter TW im kreativen Zenith. Zahlreiche Tom Waits - Klassiker finden sich auf der LP. "Clap Hands", "Jockey Full Of Bourbon", "Tango Till They´re Sore", "Time", "Rain Dogs", alle zigmal gecovert und das nicht nur im Blues-Idiom, dazu das seinerzeit von Rod Stewart sehr erfolgreich gecoverte "Downtown Train". Die darauffolgenden LPs - Franks Wild Years, Bone Machine, Mule Variations - haben vergleichbar kanonisierte Kaliber zu bieten, zum Beispiel: "Way Down In The Hole", "Yesterday Is Here", "Temptation", "I Don´t Wanna Grow Up", "Goin´Out West", "Dirt In The Ground", "Hold On" "Picture In A Frame", "Take It With Me" etc. Das hat natürlich nichts damit zu tun, was Dir und mir subjektiv gefallen mag.
Eigentlich ist es nicht üblich, Waits vorzuwerfen, er trage ab Rain Dogs zu dick auf. Im allgemeinen hält man ihm genau das Gegenteil vor. Zumal Waits´Musik in einem Werk wie Bone Machine (1992) einen Abstraktionsgrad erreicht, wie man ihn in den früher entstandenen, viel sinnlicheren Platten noch nicht begegnet. Viele der Songs (auf Bone Machine) verlangen gerade danach, mehrmals gehört zu werden, obwohl sie nicht besonders melodiös sind. Ohne hier Waits den Sinn für das Melodiöse absprechen zu wollen, lässt sich kaum bestreiten, dass zum Beispiel Springsteens Musik einen zuweilen gerade deshalb anspricht, weil sie weniger karg klingt, populistischer ist, während diejenige von Waits mitunter eine Bewunderung hervorrufen kann, die ohne Rührung bleibt.
Waits ist "bloß ein Karikaturist" (Jens Balzer) - das ist der übliche Vorwurf, und er lässt ihm zugleich mehr oder weniger als Gerechtigkeit widerfahren. Zunächst ist zu sagen, dass er selbst sich nicht als Karikaturisten sieht. In der Regel ist der Plot, in den Waits´Figuren verwickelt werden, nicht besonders glaubwürdig, aber immerhin erhebt er einen gewissen Anspruch realistisch zu sein, während die Welt, zu der die Figuren gehören, ein Märchenland ist, eine Art Ewigkeit. Gerade hier sieht man allerdings, dass "bloß ein Karikaturist" eigentlich kein vernichtendes Urteil ist. Die Tatsache, dass Waits immer als Karikaturist betrachtet wird, obwohl er ständig etwas anderes zu sein versuchte, ist vielleicht das sicherste Zeichen seines Genies.
1. Tom Waits - Rain Dogs 2. The Pogues - Rum, Sodomy And The Lash 3. Kate Bush - Hounds Of Love 4. The Jesus And Mary Chain - Psychocandy 5. The Smiths - Meat Is Murder 6. The Cure - The Head On The Door 7. Prefab Sprout - Steve McQueen 8. R.E.M. - Fables Of Reconstruction 9. New Order - Low Life 10. Talking Heads - Little Creatures
"Bone Machine" klingt beängstigend minimalistisch. Im Endeffekt soll dadurch die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf die grundlegenden Strukturen der Songs gelenkt werden. Hier ist nichts zu "dick aufgetragen". Hier gibt´s kein "waits´sches Musiktheater".
PS: Gleiches gilt übrigens auch für "Mule Variations" oder "Real Gone".
Habe den Thread über diesen Jahrgang mit viel Interesse gelesen. Insbesondere die eingeschobene Diskussion, mit welcher Intensität man Musik in der Hauptphase seiner musikalischen Sozialisation wahrgenommen hat/wie stark sie einen berüherte/welche Emotionen sie in einem auslöste. Sicherlich entdecke ich auch heute noch gerne neue Musik für mich und es gibt auch heute noch vereinzelte Neuerscheinungen, die mich emotional sehr bewegen ... dass ich mich heute aber beim Kauf des Tonträgers noch an meine Stimmung, das Wetter, meine finanzielle Lage oder ähnliches erinnern könnte, ist eher selten bis ganz selten. Für mich liegt die Wahrheit also irgendwo in der Mitte. Das einzige Album, welches deutlich nach seiner Veröffentlichung den Einzug in meine TOP 10 geschafft hat, habe ich fett markiert. Ich habe es mir auch erspart, meine sämtlichen Alben dieses Jahrgangs hier aufzuzählen, sondern lieber ein paar Kommentare zu den zehn wichtigsten geschrieben.
001 WATERBOYS - THIS IS THE SEA
Als dieses Album damals im Radio (fast) komplett vorgestellt wurde, war es einer der letzten Momente, an die ich mich erinnere, dass es mir beim Hören den Teppich unter den Füßen wegzog. Was für ein monumentales Werk. Mike Scott, der Herr der dramatischen Eröffnung. Don't Bang The Drum mit seiner zarten, verhaltenen Eröffnung durch Klavier und Trompete ... und dann *Feuerwerk* ... auch heute noch! Der Rest des Albums steht dem Opener in nichts nach! Mein Liebling der Waterboys ... auch nach der wunderbaren Rückkehr mit Modern Blues im letzten Jahr.
002 COLOURFIELD - VIRGINS AND PHILISTINES
Ja, The Specials waren eine geile Two-Tone-Band, auf die man sehr gut abtanzen konnte. Über ihre Trennung war ich sehr traurig. Aber dann kam zu meiner Versöhnung dieses Album. Es enthält mit Thinking Of You und Castles In The Air zwei ganz dicke Perlen vom Pop-Firmament. Der Rest des Albums steht denen in nichts nach.
003 KILLING JOKE - NIGHT TIME
Die düstere Stimmung der ersten Alben war weg. Auf diesem bewiesen sie eindringlich, dass sie es auch lockerer und etwas poppiger sehr gut können. Ein All-Time Klassiker und ein Titel, den eine nicht erwähnenswerte Band plagiatierte, waren das Resultat. Der Rest braucht sich aber auch keineswegs hinter anderen Post-Punk Stücken zu verstecken.
004 VEGA, SUZANNE - SAME
Die Marissa Nadler (oder ersetze den Namen durch einen der momentan viellebigen anderen) meiner Jugend.
005 ISAAC, CHRIS - SILVERTONE
Alle Tracks ranken sich um das für mich magische Voodoo. Niemals wieder habe ich Chris Issak auf Albumlänge besser empfunden.
006 TALKING HEADS - LITTLE CREATURES
Ja, eine meiner Lieblingsbands hatte ihren Zenit bereits überschritten. Trotzdem ist das, was sie hier ablieferten immer noch besser als vieles, was vom Rest in diesem Jahr kam.
007 COLOURBOX - COLOURBOX
Yeah! Just Give 'Em Whisky!
008 JESUS AND MARY CHAIN - PSYCHOCANDY
Ewig stand die wunderbare Darklands hier alleine in meinem Regal und fristete jahrelang ein sehr einsames Dasein. Nun hat sich dieses Kultalbum dazu gesellt. Welches mir besser gefällt, habe ich noch nicht entschieden.
009 BUSH, KATE - HOUNDS OF LOVE
Die Grand Dame mit ihrem zweit- oder drittbesten Album. Wunderbar.
010 WORKING WEEK - WORKING NIGHTS
Sehr, sehr gelungenes Cover von Inner City Blues. Autumn Boy ist jedoch mein Favorit von der Scheibe, mit der man locker jede Cocktailparty stilvoll musikalisch untermalen kann.
PS. Mit Steve McQueen habe ich mich redlich bemüht. Es wird nichts mit mir und diesem Album. Und Misplaced Childhood verstaubt im Regal.
Ja, eine meiner Lieblingsbands hatte ihren Zenit bereits überschritten. Trotzdem ist das, was sie hier ablieferten immer noch besser als vieles, was vom Rest in diesem Jahr kam.
Das dachte ich auch, aber mittlerweile kann ich mit diesem Album recht gut leben. "True Stories" finde ich reichlich verzichtbar, aber dafür haben sie sich mit "Naked" grandios verabschiedet.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Yeah, Colourbox! Ich hatte schon damals das Glück, die limitierte Auflage der LP mit der Bonus-EP zu bekommen. Noch besser war, dass vor ein paar Jahren dann auch eine schön gemachte CD-Box erschien. Leider zu Unrecht vergessen, diese Band, wohl auch weil sie sich nach dem Megahit "Pump Up The Volume" mit der Plattenfirma verkrachte.
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #55 006 TALKING HEADS - LITTLE CREATURES Ja, eine meiner Lieblingsbands hatte ihren Zenit bereits überschritten. Trotzdem ist das, was sie hier ablieferten immer noch besser als vieles, was vom Rest in diesem Jahr kam.
Das dachte ich auch, aber mittlerweile kann ich mit diesem Album recht gut leben. "True Stories" finde ich reichlich verzichtbar, aber dafür haben sie sich mit "Naked" grandios verabschiedet.
Gut leben konnte ich mit Little Creatures schon immer. Die Qualität ihrer herausragenden ersten Alben hat es jedoch m.E. nicht mehr. True Stories höre ich entgegen der allgemeinen Meinung besser. Mit Naked haben sie es allerdings verstanden, sich würdevoll aus dieser musikalischen Welt als Band zu verabschieden.
Zitat von CobraBora im Beitrag #57Yeah, Colourbox! Ich hatte schon damals das Glück, die limitierte Auflage der LP mit der Bonus-EP zu bekommen. Noch besser war, dass vor ein paar Jahren dann auch eine schön gemachte CD-Box erschien. Leider zu Unrecht vergessen, diese Band, wohl auch weil sie sich nach dem Megahit "Pump Up The Volume" mit der Plattenfirma verkrachte.
Bei mir war es genau anders herum. Ich hatte seit der Veröffentlichung stets nur die CD im Regal und habe erst vor einigen Jahren das Vinyl incl. Bonus EP erwischt. Auf jeden Fall für einen kurzen Moment der Musikgeschichte eine wegweisende Band, die wie so viele leider im Nirvana verschwunden ist. M/A/R/R/S - Pump Up The Volume war insofern eher Stolperstein als Karriereschub!
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #55 005 ISAAC, CHRIS - SILVERTONE Alle Tracks ranken sich um das für mich magische Voodoo. Niemals wieder habe ich Chris Issak auf Albumlänge besser empfunden.
Oh, sein gleichnamiges zweites Album find ich noch besser. Bei dem find ich das Songwriting etwas ausgereifter und die Produktion kräftiger, mit leichtem erkennbaren Hang zum Surfsound. Er hat damals auf der Tour zu "Heart Shaped World" auch am miesten von "Chris Isaak" gespielt.
"This is the sea" hat bei mir damals auch so eingeschlagen...ich fand diese rohe Power und den treibenden Sound genauso stark, wie auf U2's War Album.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #59"This is the sea" hat bei mir damals auch so eingeschlagen...ich fand diese rohe Power und den treibenden Sound genauso stark, wie auf U2's War Album.
Auf diesen Vergleich wäre ich nie gekommen. U2 klingen auf ihrem Album hart und ein bisschen hölzern. Die Waterboys haben da viel mehr das Händchen für das filigrane bewiesen, dass trotzdem kraftvoll/voll Power rüberkommt.