Sehe ich prinzipiell ähnlich, wobei ich auch in Bezug auf die Melodien verhalten optimistisch bin, die sind zwar nicht wahnsinnig innovativ, aber nach ein paar Durchgängen summe ich doch einige Songs bereits entspannt mit. Insgesamt mag ich die zurückhaltende, zeitlose Instrumentierung und Produktion. Dürfte zumindest mein DM-Lieblingsalbum der letzten 15 Jahre werden.
So, hier jetzt auch endlich eingetroffen. Gefällt mir schon beim ersten Durchgang ziemlich gut, lediglich vom hochgelobten "Wagging Tongue" bin ich trotz der leichten Kraftwerk-Anklänge leicht enttäuscht. "Ghosts Again" hat sich bei mir inzwischen zu einem echten Hit entwickelt, weitere Highlights sind "Before We Drown" und "Speak To Me".
Ich habe das Album nun wirklich einige Male gehört, zuletzt heute morgen beim Joggen. Ich hatte "Memento Mori" gegenüber mal ein verblendetes Zwischenhoch und kann es auch gut im Hintergrund laufen lassen. Es tut musikalisch nicht weh. Aber ich wundere mich über die vielen guten Reviews. Die Rezensent*innen müssen bei der Bewertung anderes als die Musik im Kopf haben. Ich hätte mich auch so sehr über ein tollen Album gefreut, ich bin irgendwie noch immer Fanboy. Aber für mich überwiegt bei den Songs einfach nur die Langeweile. Einzelne Melodien kann man schon im Kopf behalten, aber das ist für Depeche Mode wirklich zu wenig. Und da kann doch wirklich keiner was anderes behaupten. Martin Gore hat das Songschreiben verlernt und auch sonst haben sie schon seit längerer Zeit wirklich nichts mehr zu sagen. Ich war die letzten Jahre schon enttäuscht und bleibe es also. Gnathos Blitzreview vom Tag nach der VÖ war so falsch nicht.
Die Tour nehme ich wieder mit und versuche mich mit den Fremdschäm-Attacken bezüglich Daves Gehabe zu arrangieren. Für Christian Eigners überlautes Getrommel muss ich zudem noch einen Filter im Kopf aktivieren. Und dann hoffe ich, dass sie es künftig bleiben lassen. Das Loslassen fällt mir schwer, aber das wird einfach nichts mehr.
Ach ja, Daves Song am Ende des Albums finde ich toll.
Zitat von victorward im Beitrag #230Einzelne Melodien kann man schon im Kopf behalten, aber das ist für Depeche Mode wirklich zu wenig. Und da kann doch wirklich keiner was anderes behaupten.
Aber das bleibt persönlicher Geschmack, oder? Ich habe keine einzige Melodie von "Delta Machine" im Ohr, finde das Album als Gesamteindruck aber trotzdem gut.
Bei der neuen ist es bei bisher drei Durchgängen geblieben, ich widme mich der Platte aber demnächst wieder, wenn ich mehr Lust drauf habe.
Zitat von victorward im Beitrag #230Einzelne Melodien kann man schon im Kopf behalten, aber das ist für Depeche Mode wirklich zu wenig. Und da kann doch wirklich keiner was anderes behaupten.
Aber das bleibt persönlicher Geschmack, oder? Ich habe keine einzige Melodie von "Delta Machine" im Ohr, finde das Album als Gesamteindruck aber trotzdem gut.
Atmosphärisch funktioniert MM schon, aber tolle Kompositionen war halt mal eine Stärke dieser Band. Ich suche hier ja gründlich, aber mit ein paar Ausnahmen bleibt wenig hängen. Ich weiß, was du meinst, aber neeee, ich finde es für Depeche Mode zu wenig.
Draufhauen ist nicht meine Intention, ich bin einfach enttäuscht.
Ich verstehe absolut, was du meinst. Mein Blick ist allerdings ein anderer, womöglich weil meine Erwartungen andere waren. Mich hat es ewig gewurmt, dass ich mit „Exciter“ nicht warm wurde, obwohl die Produktion so toll war. Die Songs waren es aber nicht. Auf „MM“ ist das Songwriting schwach, aber okay. Die Songs sind selten super, aber in der Mehrzahl okay. Der Sound ist dafür so gut, wie seit „Exciter“ nicht mehr. Allerdings wofür „Ghosts Again“ einen zusätzlichen Songwriter gebraucht hat, erschließt sich mir nicht so ganz. Ein Füllhorn an Ideen ist der Song ganz sicher nicht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Eigentlich beweisen Depeche Mode ja meistens ein gutes Händchen bei der diesbezüglichen Auswahl, aber diese Versionen sind für mich die geballte Einfallslosigkeit. Lediglich den Mix von Miss Grit lasse ich mal noch als einäugig durchgehen, wobei es die gleiche Idee beim Goldfrapp Remix von "A pain that I'm used to" auch schon in viel besserer Umsetzung gab.
Matthew Herbert, Nik Colk Void ... ja, tolle Namen. Aber ich finde das ganze Paket hier auch vollkommen öde und überflüssig. Lieber 3 statt 8 Künstler*innen beauftragt und diese dann ordentlich entlohnt. Vermutlich käme am Ende etwas besseres raus. Gerade für DM waren die Mixe mal große Kunst
Zitat von victorward im Beitrag #238Matthew Herbert, Nik Colk Void ... ja, tolle Namen. Aber ich finde das ganze Paket hier auch vollkommen öde und überflüssig. Lieber 3 statt 8 Künstler*innen beauftragt und diese dann ordentlich entlohnt. Vermutlich käme am Ende etwas besseres raus. Gerade für DM waren die Mixe mal große Kunst
Kann ich nicht bestätigen. Die Bearbeitungen von Miss Grit, Rival Consoles, Matthew Herbert, Davide Rossi finde ich klasse. Nik Colk kann auch was. In der Vergangenheit gab es immer wieder großartige Remixe von DM, aber es ist nicht so, dass das der Standard gewesen wäre. Da ist viel unspektakuläres dabei. Wenn ich, wie hier, von 8 Remixen nur 3 skippe ist das schon deutlich besser, als ich es erwarten würde.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.