(btw: lustig, wie man draufkommt, wenn man nach langer zeit mal wieder so eintunkt. streckenweise bin ich wieder 9 jahre alt; aber vieles geht dann doch nicht mehr.)
Der ganz ganz berühmt-berüchtigte "Kontext der Zeit"....immer präsent, immer irgendwie da, aber oftmals nie ausdrücklich erwähnt. Man müsste ja (und das könnte in dem einen oder anderen Falle vielleicht etwas peinlich sein) zumindest bekennen: da mochte ich doch mal was sehr gerne. Oder ich mochte es vielleicht nicht nur, ich fand es sogar richtig gut.
Das wird jetzt doof klingen, aber irgendwie singt mir der vielleicht doch ein bisschen zu "schön". Das ist alles so präzise am Platz in diesen Liedern, dass es mich nervös macht. Was nicht heißen soll, dass es schlecht ist. Wahrscheinlich ist das Gewöhnungssache. Aber die Kombination aus klassicher Hintergrunduntermalung in den von dir geposteten Song, sehr genauer Intonation und Aussprache, und gedrechselter Sprache macht es mir ein bisschen schwer. Aber die Panflöteninduzierte Totalabneigung ist Gott sei Dank auch abgeebbt. Ich kann nachvollziehen, warum man das vielleicht mag. Am Ende ist es doch nicht so weit weg von dem von mir sehr veehrten Gisbert zu Knyphausen, der nur eben nicht so schön singen kann und eine Nummer depressiver ist.
Du bist eben ein schräger Vogel, der mit "glatter" Produktion, "schönem Gesang" oder "alles ist an seinem Platze" nicht viel anfangen kann. Warum eigentlich ist bei einem Musiker "genaue Intonation und Aussprache" per se etwas, das einfach nicht geht? Muss es immer die schrägere Nummer sein, die "depressiver" daherkommt? Ist ein Musiker nur dann "gut", wenn er sich mehr oder weniger in z.B. LoFi-Klänge hüllt und einen mehr oder weniger gequälten Seelenstrip aufs Publikum loslässt? Ist er alleine deswegen "authentischer" oder "ehrlicher" oder produziert die "bessere" Musik? Fragen über Fragen.........
Sorry, muss noch für 3 Stunden am Kopfkissen horchen, um ca. 02.00 Uhr ist die Nacht vorüber und eine Taxifahrt zum Airport wartet.
ja, mir geht das auch so wie dem quork. da es mal anders war, und teil meiner musikalischen genese, drückt es noch imer den einen oder anderen knopf. aber wenn ich erst heute drauf stieße, wär mir das auch zu bemüht (und ist es ja auch in vielen fällen). auf der anderen seite hab ich erst spät vieles schätzen gelernt, was mir seinerzeit viel zu "erwachsen" war (oder was auch immer) - ich hab zB jahrzehnte lang nicht kapiert, was die leute an sinatra so toll finden, oder dass roy orbison einer der grandiosesten sänger ist/war, der jemals auf diesem erdenrund gewandelt ist. ich glaub, mit begriffen wie "LoFi" oder "depressiv" kommt man diesem phänomen nur sehr begrenzt näher.
Das alles ist nicht per se etwas schlechtes, so war das nicht gemeint. Hier ist es etwas, das mir den emotionalen Zugang aber erschwert. Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, dass mir besonders bei deutscher Musik bei solcher Produktion etc. deutlicher wird, dass es sich hier eher um Kunst (oder Kunsthandwerk?) handelt, und nicht so sehr um direkten Ausdruck von Emotion. Was nicht zwingend heißen muss, dass etwas nicht "schön klingen" darf, wenn man schöne Emotionen ausdrücken will. Nur ist bei deutscher Musik meine Kitschgrenze extrem niedrig, und dann rutscht dann vieles drüber, was vielleicht anderen nicht als kitschig erscheint. Mir ist schon klar, dass das logisch gesehen Quatsch ist. Aber so funktioniert es oft bei mir, dass gerade die rauen Stimmen und die schieferen Töne etwas mehr direkte Emotion auszudrücken scheinen, jetzt mal unabhängig vom Text. Natürlich muss es auch Künstler für die sanfteren Zwischentöne geben. Aber sie haben es dann manchmal eben auch schwerer, mich emotional zu erreichen. Verschiedene Menschen suchen eben nach der Vertonung von verschiedenen Emotionen. Das bedeutet dann aber keine allgemeine Aussage über die generelle Qualität von Musik.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #93 Warum eigentlich ist bei einem Musiker "genaue Intonation und Aussprache" per se etwas, das einfach nicht geht?
Das kommt auf den Musiker und die Musik an. Bei Reinhard Mey finde ich es okay, aber es gibt ja partout Leute, die je - de Silbe betonen müssen. Das nervt, wenn etwas gesprochen wird, aber gesungen funktioniert das beispielsweise bei Foyer des Arts auch.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Es ist schwierig, das festzumachen in der Popmusik, denn da ist ja nichts "natürlich", weil es eben über Trommeln und Gitarrenklänge und so weiter gesungen wird. Aber Musik wie diese erscheint mir eben oft - wie tenno schon sagte - bemüht, und damit irgendwie "unnatürlich". Bemüht, gefällig und "schön" zu klingen. Gleichzeitig stört mich diese Bemühtheit an anderer Stelle nicht (und man kann ja nicht behaupten, dass andere Künstler - wie ein Tom Waits oder Dylan, die ich sehr liebe) nicht ebenso bemüht und unnatürlich wären, auf ihre Art. Ich nehme mal an, dass es bemühte Glätte ist, die mich anstrengt, während bemühte Kantigkeit mich weniger irritiert. Dafür kann Reinhard Mey nichts, ich werde aber doch vielleicht lieber zu meinen "LoFi-Klängen" zurückkehren. Nachdem ich noch ein-zwei Stücke mehr gehört habe. Man soll ja nicht immer gleich aufgeben.
(btw: lustig, wie man draufkommt, wenn man nach langer zeit mal wieder so eintunkt. streckenweise bin ich wieder 9 jahre alt; aber vieles geht dann doch nicht mehr.)
Der ganz ganz berühmt-berüchtigte "Kontext der Zeit"....immer präsent, immer irgendwie da, aber oftmals nie ausdrücklich erwähnt. Man müsste ja (und das könnte in dem einen oder anderen Falle vielleicht etwas peinlich sein) zumindest bekennen: da mochte ich doch mal was sehr gerne. Oder ich mochte es vielleicht nicht nur, ich fand es sogar richtig gut.
Es gibt hier etliche Beispiele von Beiträgen, in denen Foris ihre Lieblingsstücke der Jugend/Kindheit präsentiert haben (die sie heute nicht mehr schätzen) und fanden das gar nicht peinlich. Warum auch. Genau das macht Tenno oben doch. Keine Ahnung was du willst. Wenn dir diese Sachen heute noch so viel bedeuten, die andere hinter sich gelassen haben, kannst du dazu stehen.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #93Du bist eben ein schräger Vogel, der mit "glatter" Produktion, "schönem Gesang" oder "alles ist an seinem Platze" nicht viel anfangen kann. Warum eigentlich ist bei einem Musiker "genaue Intonation und Aussprache" per se etwas, das einfach nicht geht? Muss es immer die schrägere Nummer sein, die "depressiver" daherkommt? Ist ein Musiker nur dann "gut", wenn er sich mehr oder weniger in z.B. LoFi-Klänge hüllt und einen mehr oder weniger gequälten Seelenstrip aufs Publikum loslässt? Ist er alleine deswegen "authentischer" oder "ehrlicher" oder produziert die "bessere" Musik? Fragen über Fragen.........
Dein Schubladendenken in Produktionsstil und vor allem deine Vergleicheritis führt zu nichts, vor allem nicht zu dem Verständnis, was Quork z.B. an Mey's Produktionsstil, Gesangsstil etc. mißfällt. Quorlk schreibt nirgendwo, daß er mit den einzelnen Charakteristiken von Mey's Produktion ein Problem hat, sondern mit der Kombination der von ihm beschriebenen Elemente. Die gefetteten Wörter zeigen, wie du seine genaue Beschreibung in eine pauschale übertriebene Aussage drehst, die dir besser gefällt.
Auch auffällig, daß du bei dieser spezifischen Auseinandersetzung (von mir aus Kritik) auf die angeblichen Hörgewohnheiten anderer eingehst, wie beim King B., und da sogar ziemlich daneben liegst.
Ich habe ja nix dagegen, wenn man Kritik an seinen Lieblingen nicht mag. Ich sage ja auch: "Wer King of Limbs nicht mag, ist doof." oder "Wer James Blake nicht mag, hat kein Herz." Ich weiß aber, dass ich mich da argumentativ auf dünnem Eis bewege und unqualifizierte Urteile wie "Bei King of Limbs ist ihnen nix neues mehr eingefallen." oder "die neue James Blake-CD ist viel zu lang geraten, da sind Füller drin" manchmal einfach stehen lassen muss ^^
Zitat von Bigwombat im Beitrag #93Du bist eben ein schräger Vogel, der mit "glatter" Produktion, "schönem Gesang" oder "alles ist an seinem Platze" nicht viel anfangen kann. Warum eigentlich ist bei einem Musiker "genaue Intonation und Aussprache" per se etwas, das einfach nicht geht? Muss es immer die schrägere Nummer sein, die "depressiver" daherkommt? Ist ein Musiker nur dann "gut", wenn er sich mehr oder weniger in z.B. LoFi-Klänge hüllt und einen mehr oder weniger gequälten Seelenstrip aufs Publikum loslässt? Ist er alleine deswegen "authentischer" oder "ehrlicher" oder produziert die "bessere" Musik? Fragen über Fragen.........
Dein Schubladendenken in Produktionsstil und vor allem deine Vergleicheritis führt zu nichts, vor allem nicht zu dem Verständnis, was Quork z.B. an Mey's Produktionsstil, Gesangsstil etc. mißfällt. Quorlk schreibt nirgendwo, daß er mit den einzelnen Charakteristiken von Mey's Produktion ein Problem hat, sondern mit der Kombination der von ihm beschriebenen Elemente. Die gefetteten Wörter zeigen, wie du seine genaue Beschreibung in eine pauschale übertriebene Aussage drehst, die dir besser gefällt.
Auch auffällig, daß du bei dieser spezifischen Auseinandersetzung (von mir aus Kritik) auf die angeblichen Hörgewohnheiten anderer eingehst, wie beim King B., und da sogar ziemlich daneben liegst.
Was Du so alles meinst, deutelst und für andere Leute schreibst.... Wenn Quork das genau so sieht bzw. dies genau seine Ansicht darstellt, soll er es mir doch bitte selbst schreiben. Den Satz in blau verstehe ich überhaupt nicht...ich gebe hier jetzt einfach mal den kleinen, dummen Pälzer.
Warum ist es auffällig, wenn ich den King ein wenig foppe? Der wusste genau, wie es gemeint war....ach so, ich habe ihn ja gar nicht gefoppt, ich bin ja in auffälliger Weise auf seine Hörgewohnheiten eingegangen und lag auch noch ziemlich daneben....so sei es denn.
Ich habe mit Interesse die Diskussion verfolgt. Auffällig ist, dass hier immer nach "sachlicher Diskussion" gerufen wird, wenn persönliche Lieblinge kritisch kommentiert werden. Eine unsachliche Diskussion kann ich nicht erkennen. Ich kenne nur ein paar Lieder von Reinhard Mey. "Gute Nacht Freunde" finde ich immer noch gut Da steh ich voll zu.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #101 Was Du so alles meinst, deutelst und für andere Leute schreibst.... Wenn Quork das genau so sieht bzw. dies genau seine Ansicht darstellt, soll er es mir doch bitte selbst schreiben.
Solange es um das Thema (Mey) geht, kann ich auf einem Diskussionsboard durchaus auf Quork's Post eingehen. Oder war die nur für dich zu lesen?
Zitat von Bigwombat im Beitrag #101 Den Satz in blau verstehe ich überhaupt nicht...ich gebe hier jetzt einfach mal den kleinen, dummen Pälzer.
Durch die gefetteten Wörter hast du in deinem Beitrag einen vollkommen übertriebenen Umkehrschluß gezogen.
Was ich z.B. nicht verstehe ist dein Beitrag hier:
Zitat von Bigwombat im Beitrag #81 Jetzt mal Klartext: hier wurde bisher nur sehr unwesentlich "über den Künstler diskutiert", dafür wurde von dem einen oder anderen "Dischputanten" in dem einen oder anderen Beitrag ziemlich viel Dünnpfiff und deppert-brassiges Zeugs geschrieben. In einer Art und Weise, die mir (so ist es nun einmal) nicht sonderlich behagt.
Kannst du mir mal den "Dünnpfiff" "deppert brassige Zeug" mal zeigen oder zitieren?
Nee....besser nicht. Sonst wirds vielleicht doch noch deftig-heftig. Lass es gut sein, Krautathaus....ich tue desgleichen. Wir kommen hier auf keine gemeinsame Bahn, ich gönne dir hiermit den reaktionären Mey, seine reaktionären Texte und überhaupt den reaktionären Mist von ihm.