http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Und live hatte ich auch ein Mal das Vergnügen. Während der Tour zu Odelay hat er in Stuttgart gastiert. Drei Mann auf der Bühne und es ging ab wie Hölle. Und im Vorprogramm gab es Cornershop, die waren auch super.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
In Los Angeles, wo Scientology am tiefsten verankert ist, übersetzt man Becks Ästhetik wie folgt: Alles ist nur ein Film , der sich auf frühere Filme bezieht. Worauf es ankommt ist, im Lager der Produzenten zu stehen. Die beispiellose Ungeniertheit seines Eklektizismus hängt also eng mit der aufklärerischen Dynamik der scientologischen Lehre zusammen. In diesem Punkt stellt Beck selbst den weiß Gott nicht schüchternen Ron Hubbard in den Schatten.
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #19Und live hatte ich auch ein Mal das Vergnügen. Während der Tour zu Odelay hat er in Stuttgart gastiert. Drei Mann auf der Bühne und es ging ab wie Hölle. Und im Vorprogramm gab es Cornershop, die waren auch super.
oh, da war ich auch. dann hab ich ihn also dreimal live gesehen. ja, das war ein tolles konzert.
Von Scientology soll er ausserdem gelernt haben, dass der Wille alles ist und alles darf. Jeder kann siegen, keiner muss sterben. Wer ein Gott (Genie) sein will, kann es in wenigen Sitzungen werden. Nach dem Tod von Kurt Cobain 1994 soll Beck Hansen geglaubt haben, dessen Platz sei vakant und warte auf einen würdigen Nachfolger.
Mal gesehen beim Southside vor 10 Jahren, war eine kurzes aber gutes Set. Was die Alben angeht (und ich kenne alle): Auf Platz 1 Odelay, alle davor grauenvoll, alle danach geht so. Insofern fällt das vielleicht eher in die Kategorie "Der is mir egal", aber für einen der Hits des Jahres ist er dann doch immer wieder gut, z.B.:
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Schon allein für die Leistungen bei der nachbauenden Rekonstruktion des Phänomens Hip-Hop auf Odelay muss man Beck höchste Anerkennung zollen, da er mit seinem enzyklopädischen Imitationsverfahren wertvolle Aufklärung über die allgemeinen Bedingungen von Pop, sei er historisch gewachsen oder aktuell synthetisiert, lieferte. Der Verlust der Aura bei seinem Kunstartefakt bereitete ihm offensichtlich keine Sorgen. Was seiner Musik an Authentizität fehlte, machte er wett durch Unbekümmertheit.
PS: Durch das ganze Spektrum der scientologischen Themen läuft ein radikal parodistischer Zug. Als Musikparodist hat auch Beck Überragendes geleistet, nicht zuletzt als Parodist des Popprinzips. Für die Erkenntnis, dass man brüchigen Folk durch hochklassige Nick-Drake-Implantate ersetzen kann, hätte Beck einen Grammy verdient. Von hohem parodistischen Wert ist auch der Umgang von Scientology mit ihren Abtrünnigen. Das ganze wäre saukomisch, bedeuteten sie für die Angegriffenen nicht üblen Psychoterror.
ich fand den mann natürlich auch zuerst ganz spannend, die "odelay" lief bei mir seinerzeit tatsächlich ziemlich häufig. ich hab mir dann auch brav die nächsten alben gekauft, blieb aber immer so ein bisschen ungesättigt, bis die "sea change" rauskam, die mir die augen öffnete: nachdem ich anfänglich so berückt war, dass der kerl endlich mal von seinem ironieschimmel runterkommt und echte emotionen zeigt, stellte ich nach wenigen wochen fest, dass es sich bei beck leider um das musikalische äquivalent der coen brothers handelt - gewieft und mit allen wassern gewaschen, ein genialischer handwerker, aber ein emotionaler rohrkrepierer. alles nur plastik. zufällig hab ich die platte neulich noch mal zur überprüfung gehört, und sie danach dann aber endgültig aus meinem leben geworfen. wie auch den rest des katalogs.
Zitat von tenno im Beitrag #28nachdem ich anfänglich so berückt war, dass der kerl endlich mal von seinem ironieschimmel runterkommt und echte emotionen zeigt, stellte ich nach wenigen wochen fest, dass es sich bei beck leider um das musikalische äquivalent der coen brothers handelt - gewieft und mit allen wassern gewaschen, ein genialischer handwerker, aber ein emotionaler rohrkrepierer. alles nur plastik.
Mit Hilfe von Scientology hat Beck binnen weniger Jahre aus Zitaten ohne Grenzen ein musikgeschichtliches Las Vegas geschaffen. Er hat die Popmusik ins Zeitalter ihrer technischen Herstellbarkeit geführt. Das Unbehagen angesichts dieses Komplexes aus bloßstellenden Imitationen mag einer der Gründe sein, warum tenno und die Anhänger authentisch-emotionsgeladener Musik ihm lieber aus dem Weg gehen.