Zitat von fanwander im Beitrag #44"Wenn ich einen Chor Jazz-Standards singen höre, dann hab ich immer das Bild von einem Haufen Sachbearbeiter in Pollunder vor Augen, die wie Weberknechte wippen" (Quelle: die mir Angetraute - finde ich trotzdem zitierfähig)
das trifft es schon ziemlich gut. ich persönlich sehe immer meine grundschul-chorleiterin mit betonfrisur und schmetterlingsbrille vor mir, wie sie verzweifelt versucht, den synkopen in "go, tell it on the mountain" noch eine gewisse marsch-emphase zu verpassen. dass jesus nicht "kreist", sondern so heißt, war mir zum glück schon bewusst.
Das Lied ist mir noch sehr gut in Erinnerung in der deutschen Version „Komm, sag es allen weiter“. Das hatte diese tolle Textzeile: „Herr, Deinen Ruf verachten, das wäre unser Tod.“ Mal abgesehen davon, dass das faktisch einfach nicht stimmt, ist es doch eine recht krude Zeile und etwas verstörend, von Kindern gesungen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Daran musste ich auch denken. War vielleicht zu Zeiten des noch häufiger auftretenden plötzlichen Kindstodes vielleicht angebracht, aber auch damals schon unpassend.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Mir gefällt ja ein wenig diese altmodische Demut dahinter, dass man sich über jedes morgendliche Aufwachen freuen darf. Heutzutage ist der Tag für viele schon im Eimer, wenn es die falschen Frühstücksflocken gibt.
Redest du da von Kindern? Dann: Stimmt! Ich füge noch "falsche Sockenfarbe" hinzu.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Abgesehen davon, daß der Text nicht nur abstoßend ist und alles mögliche durcheinanderwürfelt (Klischeeafrika aus der Kolonialzeit und Südamerika), zählte das lange Zeit zum Liedgut auch von christlichen Jugendgruppen. Als ich noch Meßdiener war (das war ich, und ich steh dazu), war das Bestandteil des Liederheftes unseres jährlichen Zeltlagers. Mit 12 oder 13 (also ca. 1986) bat ich darum, das wegen des rassistischen Inhalts herauszunehmen, wurde ausgelacht und es wurde gesagt, ich solle mich nicht so haben. Danach wurde es am Lagerfeuer erst recht gesungen. Ach, herrliche Kindheit auf dem Dorf.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #50Redest du da von Kindern? Dann: Stimmt! Ich füge noch "falsche Sockenfarbe" hinzu
Eine endlose Liste könnte ich da erstellen, unsere Kleine ist phasenweise ein unglaublicher Morgenmuffel.
Zitat von Lumich im Beitrag #51Und die einzig passende Antwort darauf ist: „Sei froh, dass du überhaupt aufgewacht bist!“
So verlockend das wäre, seit ich auf ein paar kindliche Fragen laut meiner Frau zu "unsensibel" geantwortet habe, ist das Thema "Sterben" sowieso viel zu präsent bei unserer Tochter. Das wächst sich gerade so langsam wieder aus, deshalb umschiffen wir das Thema so gut es geht.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #50Redest du da von Kindern? Dann: Stimmt! Ich füge noch "falsche Sockenfarbe" hinzu
Eine endlose Liste könnte ich da erstellen, unsere Kleine ist phasenweise ein unglaublicher Morgenmuffel.
Hier leider auch so ein Exemplar und meine Liste wäre ganz sicher länger als Eure. Lautstarke Morgenmuffeligkeit setzt sich hier zusammen aus Müdigkeit, gepaart mit Hunger und Eigenheiten, wie das unangenehme Gefühl von schlecht sitzender Kleidung auf der Haut oder einfach nicht zu wissen, was man anziehen soll.
"Papa" "Ja" "Ich wünsche dir keinen guten Morgen." "Schade, aber ich wünsche dir trotzdem einen guten Morgen." "DAS SOLLST DU NICHT! MAMAAAA, PAPA HAT MIR EINEN GUTEN MORGEN GEWÜNSCHT, OBWOHL ICH DAS GAR NICHT WOLLTE."
Nach ein paar Bissen vom Frühstück entspannt sich die Lage meist deutlich.
Hahaha! Ja, hier vollzieht sich ebenso eine sehr drastische Wandlung, die nach den ersten 3 Bissen eintritt: plötzlich hat man das herzallerliebste Kind am Frühstückstisch sitzen.
Zitate aus der eigenen Beziehung wiederzugeben hat ja immer sowas Mario Barth-haftes, aber manchmal ist es eben einfach zu kurios, in diesem Fall war es per WhatsApp (weil ich im OG im Bett liege):
"M. [Nachbarin] hat morgen Geburtstag. Soll ich Waffeln mit Himbeeren und Vanillesauce machen?"
"Nein, das wäre ja komplett das falsche Signal."
"Warum?"
"Na wir gehen morgen früh zum Coronatest und laden anschließend fröhlich die Nachbarn zum Essen ein?"
"Wer möchte denn die Nachbarn zum Essen einladen?"
"Willst du die Waffeln einfach rüberbringen?"
"Warum das denn?"
"Nun sag doch einfach in welchem Zusammenhang die beiden oben genannten Sätze stehen"
"Warum sollen die in einem Zusammenhang stehen? Die Nachbarin hat morgen Geburtstag. PUNKT. Soll ich jetzt Waffeln machen?"
Ich wäre ja schon erleichtert, wenn es anderen Paaren auch manchmal so geht.