Zitat von Frau Blücher im Beitrag #1226Die von mir gefühlte Langeweile erstreckt sich ja nicht nur auf ihre eigene Musik. Auf BBC6 Music hat sie es als "Artist in Residence" mit einer zweistündigen Sendung ihrer Lieblingssongs geschafft, den Begriff "unfassbar lahmarschige Belanglosigkeit" in Perfektion auszuformulieren. Musik, die bloß nicht stören darf. Und das in dem Alter.
Ich habe bbc.co.uk durchsucht und diese Playlist gefunden, die liest sich gar nicht so schlecht. Ich hatte in dem Alter einen viel öderen Geschmack. Inzwischen habe es geschafft, mir zwei Aro-Parks-Videos anzuschauen: Okayer Chartpop, stört nicht, aber nichts besonderes. Was die Musikexpress-Autoren daran toll finden muss ich noch nachlesen. Im neuesten Video trägt sie ein Björk-Homogenic-T-Shirt.
Es war eine zweistündige Sendung, und ich bin irgendwann vor lauter gepflegter Langeweile fast ein bisschen aggressiv geworden (ich konnte aus Gründen nicht wegschalten). Zum Ausgleich sozusagen. Und ich habe durchaus ein Herz für sanfte Klänge und höre nicht den ganzen Tag mit der bloßen Faust gespielte Gitarren. Arlo Parks hat eventuell auch das Pech, für mich ein besonders grausliges Beispiel für komplett egale, aber mit aller Gewalt zu großem Pop hochgejazzte Kaminfeuermusik zu sein.
Und wie derbe die Frau ihre S-Laute verzischt, lässt mir eitrige Pusteln auf den Trommelfellen wachsen 😫
Zitat von LFB im Beitrag #1231Bei dem Vergleich zu Tasmin Archer gehe ich mit und werfe noch Gabrielle und Des'ree ins Rennen, allerdings ohne jegliche Abneigung und Missgunst. Ich kann mir die Musik all dieser Damen gut anhören
Da geh ich mit. Lege ich zwar daheim nicht auf, aber wenn sie irgendwo laufen, registriere ich das mit Sympathie.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich finde einen Großteils des Solo-Outputs von Róisín Murphy sehr gut, von Moloko-Songs mag ich zwar einige Remixe sehr, die Originalversionen der Singles sowie die Alben finde ich aber so unnötig anstrengend. Viel zu viele schlecht gealterte Breakbeats und Soundeffekte, zu viel skurriler Gesang. Hab es gerade mal wieder versucht, geht für mich aber gar nicht.
Moloko hab ich immer eher selektiv gehört, aber die "Things to Make and Do" ist eine Lieblingsplatte, die ich noch immer häufig höre. Verstehe, dass man das teilweise ein wenig anstrengend finden kann, aber schlecht gealtert? Pfft...
Finde ich schon, diese ganze Soundästhetik und gewollte Originalität zumindest der ersten zwei Alben steckt schon knietief in den 90ern fest und war damals schon nicht sonderlich innovativ. Wie gesagt, ganz anders viele der Remixe, die ich recht zeitlos elegant finde und die für mich erst zeigen, was für tolle Songs das eigentlich sind, z.B die François K Mixe von "Forever Now" und "The time is now".
Ob das so innovativ war, mag ich gar nicht beurteilen, aber das muss es ja auch gar nicht, um gut zu sein. Das Mögen hatte damals auch bei mir eine Weile gedauert.
Abgesehen davon freu ich mich immer, wenn ich mal wieder "Fun for Me" höre und direkt in die 90er katapultiert werde.
Gerade nochmal konzentriert das letzte Moloko-Album "Statues" von 2003 gehört, das ist eigentlich doch ganz fein, aber stilistisch eben auch ganz anders gelagert als die ersten beiden Alben.
Ich finde einen Großteils des Solo-Outputs von Róisín Murphy sehr gut
Bei mir ist es grad umgekehrt. Ich sah Roisin Murphy mal live auf dem Fest in Karlsruhe und fand ihre Show dermaßen abstoßend affektiert, daß ich nach zehn Minuten flüchtete und jegliches Interesse an ihrem Solowerk verloren habe. Moloko auf dem Fest ein paar Jahre vorher waren grandios, und ihre Musik mag ich immer noch. Im Bandkontext ist scheinbar weniger Raum für solch affiges Getue.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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