Ganz geeinigt habt Ihr euch noch nicht, gell? Jetzt lese ich noch mein Buch zuende und dann besprechen wir das live. Haus des Geldes klang schon mal recht gut. 50er ist nicht so meins, daher bin ich bei Maisel leicht skeptisch.
Nach etwa der Hälfte der ersten Staffel "Community": Mei, ist das alles lange her, habe mich an kaum etwas mehr erinnert. Aber viel wichtiger, an Charme und Witz hat die Serie nichts eingebüßt. Das funktioniert alles immer noch ganz hervorragend. Für mich jedenfalls.
Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich (Regie: Emre Şahin) (2020, 6 Folgen) Hat das noch jemand gesehen? Packende 6-teilige Serie über die Eroberung Konstantinopels durch das osmanische Reich 1453, die damals ganz Europa in eine Schockstarre versetzte. Gestaltet als Dokudrama mit vielen brachial inszenierten Kampfszenen und inhaltlich unterstützt durch kurze Erläuterungen verschiedener Historiker wird - aus dramaturgischen Gründen leider mit einigen kleineren Abweichungen von der Realität - die Belagerung und Eroberung im wesentlichen als Zweikampf zwischen dem letzten byzantinischen Kaiser Konstantinos XI. Palaiologosos und dem osmanischen Sultan Mehmet II inszeniert. Ersterer, damals 49 Jahre alt, befindet sich aufgrund jahrhundertelanger Gebietsverluste und ohne finanzielle sowie militärische Ressourcen in einer ausweglosen Lage, verweigert sich aber der demütigenden Kapitulation seines jahrtausendealten oströmischen Reiches (das im wesentlichen noch aus der Stadt selbst sowie einigen Inseln besteht). Stattdessen versucht er (hierbei maßgeblich unterstützt vom genuesischen Kapitän Giovanni Giustiniani Longo und dessen Truppen) taktisch gewieft aber zunehmend resigniert mit insgesamt etwa 8.000 Kämpfern die Belagerung seiner Stadt durch nach heutigen Schätzungen 80.000 osmanische Truppen und deren Dauerbeschuss durch riesige Kanonen so lange zu überstehen, bis die erhoffte große europäische Hilfsflotte eintrifft, die aber (bis auf vier vom Papst privat finanzierte Schiffe) Konstantinopel nie erreicht (aufgrund interner Streitigkeiten der europäischen Staaten sowie großer wirtschaftlicher Probleme sticht sie erst nach dem Fall der Stadt überhaupt in See). Sein Gegenspieler ist der erst 21-jährige Sultan, der jähzorning und rachsüchtig, aber auch diplomatisch und militärisch brilliant unter zunehmend hohem Erfolgsdruck gegenüber seinen Militärs und seinen Beratern (die ihm vom Angriff abgeraten haben) steht. Hierbei gelingt die Gratwanderung zwischen jahrhundertealter europäischer Sicht (ein brutaler, unzivilisierter Vernichter einer christlichen Hochkultur) und unter Erdogan wieder besonders populärer türkischer Glorifizierung (ein disziplinierter Glaubenskrieger und Nationalheld). Ich fand es sehr kurzweilig und dramaturgisch spannend gemacht, auch wenn der Ausgang ja von Anfang an feststeht.
Zitat von beth im Beitrag #167Eine pimmelige Serie ist eine Serie, der man anmerkt, dass sie von Männern für Männer gemacht ist.
Danke für diese fulminante Erweiterung meines Wortschatzes! :-)
Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual. (Arthur Schopenhauer)
Eigentlich war auch nur die erste Folge etwas peinlich - dafür aber irgendwie auch sehr lustig.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die Serie kann man wahrscheinlich nur heruntergeklapptem Unterkiefer schauen. In der Kategorie verdient die Kurzserie sicher die volle Punktzahl. Für die dokumentarischen Qualitäten muss man allerdings ein paar Abstriche machen. Nicht in allen, aber in vielen Fällen wird eine bestimmte Narration als quasi unbestreitbare Wahrheit durchgeprügelt. Aus journalistischer Sicht ist das nicht sauber. Aber wie gesagt: Im Fach Infotainment ist das aber sicherlich die Top-Kategorie.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Extraction Entführungs/Befreiungs-Action mit Chris Hemsworth in der Hauptrolle. Den hab ich den ganzen Film über nicht verstanden (nuschelt wie ein Bekloppter) und man sollte hier möglichst nicht nach Logikfehlern suchen. Die Actionszenen sind aber tatsächlich auf "The Raid"-Niveau und mir hat die schonungslose Art gefallen. Kann man sich schon mal anschauen.