Zitat von Lumich im Beitrag #120 Beim Thema „Triggerwarnung“ fällt mir wirklich nichts ein, was ich problematisch finden könnte, deshalb interessiert es mich, ob ich etwas übersehe.
Klar übersiehst du was, nämlich dass der eigentliche Hauptzweck des Konzepts mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Warnungen vor Gewaltszenen u.ä. (dafür gibt es ja längst FSK-Einstufungen) liegen dürfte, sondern dass dadurch missliebige Begriffe, Thesen und eigentlich legale Meinungsäußerungen zuerst gebrandmarkt und dann anschließend nach Möglichkeit ganz verbannt werden sollen. Es ist zu befürchten, dass Warnungen vor exzessiver Gewalt etc. nur das Vehikel sind um Triggerwarnungen einzuführen und idealerweise gesetzlich zu verankern, anschließend wird sich der Fokus schnell auf die ideologische Ebene richten. Es besteht also ein enger Zusammenhang zur Forderung nach sog. intellektuellen safe spaces, die ja bereits jetzt diametral einer offenen Diskussionskultur entgegenstehen.
Eine FSK-Warnung sagt nichts über den Inhalt aus, sondern höchstens darüber, was ist Kindern/Jugendlichen zumutbar, und was nicht. Aber Triggerwarnungen, die es ja beispielsweise bei Amazon gibt, gehen doch ganz klar darüber hinaus und warnen vor bestimmten Inhalten und dass diese vielleicht für gewisse Menschen nicht geeignet sind. Wer beispielsweise ein Kind verloren hat, will bestimmt nicht einen Film sehen, in dem ein Kind stirbt - das weiß man ja nicht immer im Vorfeld.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Lumich im Beitrag #120 Beim Thema „Triggerwarnung“ fällt mir wirklich nichts ein, was ich problematisch finden könnte, deshalb interessiert es mich, ob ich etwas übersehe.
Klar übersiehst du was, nämlich dass der eigentliche Hauptzweck des Konzepts mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Warnungen vor Gewaltszenen u.ä. (dafür gibt es ja längst FSK-Einstufungen) liegen dürfte, sondern dadurch missliebige Begriffe, Thesen und eigentlich legale Meinungsäußerungen zuerst gebrandmarkt und dann anschließend verbannt werden sollen. Es ist zu befürchten, dass Warnungen vor exzessiver Gewalt etc. nur das Vehikel sind um Triggerwarnungen einzuführen und idealerweise gesetzlich zu verankern, anschließend wird sich der Fokus schnell auf die ideologische Ebene richten. Es besteht also ein enger Zusammenhang zur Forderung nach sog. intellektuellen safe spaces, die ja bereits jetzt diametral einer offenen Diskussionskultur entgegenstehen.
Ich bin offen für Beispiele. Und dass irgendwo irgendjemand irgendwas fordert, ist mir zu schwammig. Dass ich nicht zu denen gehöre, die Diskussionen vermeiden, habe ich wahrscheinlich ausreichend dargelegt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Abgesehen davon, dass die Diskussionskultur in den USA bekanntermaßen schriller ist als in Nordeuropa, ist dieser Text überwiegend im Konjunktiv verfasst. Ein tatsächliches, konkretes Beispiel für einen Schaden, der von Triggerwarnungen ausgeht, sehe ich noch immer nicht, außer, dass irgendwo irgendjemand irgendwas fordert.
Am lustigsten fand ich allerdings folgende Zeile:
ZitatEs ist jedoch eine ganz andere Sache, wenn wir Autoren dazu zwingen, vor allem da es weder wissenschaftliche Belege für den Nutzen von Triggerwarnungen noch objektive Methoden für die Bewertung verschiedener Trigger gibt.
Mal abgesehen davon, dass die USA nicht gerade bekannt ist für überbordende behördliche Regulierung, ist es schon erstaunlich, dass es für Anstand oder Rücksichtnahme offenbar einer wissenschaftlichen Evaluierung bedarf, zumindest nach Auffassung der Verfasserin.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ich hab den eindruck, da wird schon wieder aus einer mücke ein elefant gemacht. kinners, mit welchen und wievielen triggerwarnungen seid ihr schon in berührung gekommen? ich lediglich auf meinen streamingplattformen (amazon prime, mubi) und den öffentlich rechtlichen mediatheken. und wenn sich leute einen film mit sexualisierter gewalt, selbstverletzung oder tierquälerei nicht anschauen wollen, warum soll man sie nicht davor warnen? bei stroboskop-einsatz in filmen ist das sogar medizinisch indiziert, damit sich beispielsweise epileptiker keiner gefahr aussetzen. dass vor rauchen und alkoholkonsum gewarnt wird, finde ich ein bisschen albern, aber lustig.
ja ja, ich weiß, währet den anfängen, der big woke brother lauert überall und will uns unsere freiheit wegnehmen. so, wie wir jetzt schon unter der knechtschaft des zwangsgenderns leiden, werden uns die triggerwarnungen dann den rest geben und dann marschieren wir willenlos zu den klängen des ideologie-orchesters ehrenfeld.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von gnathonemus im Beitrag #126kinners, mit welchen und wievielen triggerwarnungen seid ihr schon in berührung gekommen? ich lediglich auf meinen streamingplattformen (amazon prime, mubi) und den öffentlich rechtlichen mediatheken.
Geht mir genauso. Aber würde es dich wundern, wenn sie morgen anfingen, Schimpfwörter wegzupiepen und Nacktszenen zu zensieren? Mich nicht.
Zitat von Olsen im Beitrag #130Im Falle von den Streamingdiensten große amerikanische Medienkonzerne, die uns ihre moralischen Vorstellungen aufzwingen wollen.
Streamingdienste haben keine moralischen Vorstellungen. Sie haben lediglich eine Vorstellung davon, was sich für sie bezahlt macht und was nicht. Sobald diese Prognose nicht eintritt, entscheiden sie sich ganz schnell um.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Hoffentlich. Ich frage mich dennoch, warum Amazon mit den Triggerwarnungen angefangen hat. Ohne gesetzlichen Zwang und ohne, dass das Thema vorher groß diskutiert worden wäre. Sie haben es einfach gemacht. Warum? Das wüsste ich gerne. Amazon ist ja wirklich kein Verein von netten Altruisten.
Offensichtlich wollen sie netter wirken. Warum verkauft Lidl Fair-Trade-Produkte, obwohl ihnen niemand den Unfair-Trade verbietet, den sie hauptsächlich betreiben?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.