Hier grad: "Der Mann ohne Eigenschaften" und "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil.
Bei ersterem kam ich auch im dritten Anlauf nicht über Seite 150 hinaus, da mir das alles zu weitschweifig ist, ohne mich zu fesseln; dachte, ich probiere mal den überschaubaren "Törleß", der ging mir aber nach 50 Seiten ebenso mächtig auf den Knet, da ich die Gedankengänge des Protagonisten nicht wirklich nachvollziehen kann und auch die Lust dran verloren habe, das zu versuchen. Bücherschrank is calling.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Dazu fällt mir auf Anhieb nur "Ulysses" von James Joyce ein. Ob es für meine gute Auswahlfähigkeit spricht oder ich einfach nur leidensfähig bin, ich lese fast alles zu Ende.
in den letzten jahren musste ich bei so vielen büchern passen, die mich immer noch anklagend aus meinem regal anstarren. das liegt aber eher an meinem fragmentierten hirn als an den büchern.
Das habe ich auch im ersten Anlauf abgebrochen, es mir dann für einen gewollt ereignisarmen Urlaub aufgespart, und dort wurde es zu einem meiner Lieblingsbücher. Ich habe "Ein bisschen Leben" von Hanya Yanagihara abgebrochen, weil es mir zu sehr an die Nieren ging. Das ist einige Jahre her, bisher habe ich mich nicht wieder rangetraut. Im Regal steht es aber trotzdem noch, vielleicht kommt der Moment irgendwann.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
der mann ohne eigenschaften liegt hier auch noch mit einem lesezeichen bei irgendwo 200 seiten rum. wobei ich noch nicht einmal sagen kann, dass ich es nicht mochte, da sind immer mal wieder sätze, die ich mir auch tätowieren lassen würde. formal ist das unfassbar gut. inhaltlich teilweise auch. nur halt langatmig.
abgebrochen habe ich vor kurzem naked lunch. irgendwie bin ich aus dem alter raus, in dem man drogengeschichten lesen will, die nur damit beeindrucken, dass sie krass sind.
abgebrochen habe ich vor kurzem naked lunch. irgendwie bin ich aus dem alter raus, in dem man drogengeschichten lesen will, die nur damit beeindrucken, dass sie krass sind.
jepp, das muss man wohl spätestens mit 25 oder so lesen. ich war damals 22 (kurz bevor der film in die kinos kam) und kam mir ungeheuer cool dabei vor. kapiert hab ich nix, aber darum geht's ja nicht. aber lust verspürt, das ding nochmal zu lesen, hatte ich seitdem nicht mehr.
mein dauerbrenner ist "der zauberberg". dreimal bin ich ihn bis jetzt angegangen. über seite 300 bin ich noch nie rausgekommen. es ist halt schrecklich ermüdend, das gedrechselte geschreibe zu verdauen. ich spar mir das einfach bis zur rente auf.
"Der Mann ohne Eigenschaften" habe ich durchgezogen, aber ich kann mich ehrlicherweise kaum noch daran erinnern. Vielleicht liegt es an den fehlenden Eigenschaften. "Ulysses" finde ich thematisch dermaßen uninteressant, dass ich nie damit angefangen habe. An "Die göttliche Komödie" bin ich gescheitert. Die Gedichtform ist einfach nichts für mich. Zehntausend Reime lesen zu müssen, schreckt mich ab. Vorhin habe ich aber entdeckt das es das Buch auch in einer Übersetzung als Prosa gibt. Vielleicht versuche ich es mal damit.
Ein Buch, das mir noch einfällt, bei dem ich nicht über ein paar Seiten hinausgekommen bin, ist "Unterwegs" von Jack Kerouac. Vielleicht muss man dafür auch unter 30 sein. Ebenfalls mit Missachtung gestraft von mir wird "Der Golem" von Gustav Meyrink, nachdem ich ein paar Versuche unternommen habe, aber nicht mehr als ein paar Seiten geschafft habe.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #11Ein Buch, das mir noch einfällt, bei dem ich nicht über ein paar Seiten hinausgekommen bin, ist "Unterwegs" von Jack Kerouac. Vielleicht muss man dafür auch unter 30 sein.
das geht vielleicht noch mit 32, aber ich war doch deutlich darunter und musste mich - ehrlich gesagt - auch ein bisschen durchkämpfen. ich fand's trotzdem gut. aber das ist auch so eins, das ich kaum nochmal lesen würde (und deshalb auch verschenkt habe).
den "törleß" hab ich übrigens auch abgebrochen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich den nochmal zuende lese. gefallen hatte es mir bis dahin schon. nur hat mir die thematik zu dem zeitpunkt ungeheuer zugesetzt.
Hui, lauter Bücher, die ich echt mochte... "Ulysses" ist im Grunde ein Liebesroman, wie kann man das Thema uninteressant finden?? Das Buch ist harte Arbeit, okay, aber uninteressant ist daran wirklich nix. "Naked Lunch" ist eine grandios skurrile Farce, die auch ohne Drogen Spaß macht. "Der Golem" ist ganz große Kunst und "Der Zauberberg" meines Erachtens das einzig wirklich lesbare Werk Thomas Manns.
Abbrechen musste ich auch so einiges, aber was Klassiker im weitesten Sinne angeht, fällt mir spontan nur Lewis' "The Monk" ein. Aber vielleicht sollte ich das auch einfach mal auf Deutsch versuchen. Und Ecos "Foucsultsches Pendel" beschäftigt mich nun auch schon ein Jahr - ob ich das noch schaffe, steht in den Sternen...
BTW: "Die Göttliche Komödie" macht nur bis zum "Paradies" Spaß, und dann auch nur, wenn man daran arbeitet. Genusslektüre ist das eher nicht.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von Mory im Beitrag #13"Der Zauberberg" meines Erachtens das einzig wirklich lesbare Werk Thomas Manns.
wie bitte? "die buddenbrooks", "doktor faustus", "felix krull", "tod in venedig" - nicht lesbar? jetzt bin ich aber schon ein wenig enttäuscht von deiner expertise.