Ich glaube, diese Art von Wörtern hat fast jeder in seinem Sprachgebrauch, es fällt eben immer dann auf, wenn andere Menschen andere Wörter inflationär verwenden, als man selbst. Ich musste mal einen ganzen Tag einen Erste-Hilfe-Kurs von jemandem ertragen, die ohne Übertreibung in jedem dritten Satz "dementsprechend" gesagt hat. Das hat mich deutlich mehr gestört, als das New-Work-Kauderwelsch, das meine Arbeitskolleg*innen ständig benutzen, das mir über die Jahre dann auch tief in die Hirnrinde gesickert ist und dabei Einfallstore offen gelassen hat, durch die sich allenthalben neue Learnings einschleichen.
Zitat von beth im Beitrag #32Ich hasse das Wort "Bowl". Ja, es schmeckt lecker, wenn man verschiedene Dinge in eine Schüssel gibt und Sauce drauf macht. Ich will aber keine "Bowl" essen. Ich will ein Gericht essen.
Das stört mich aus einem anderen Grund: Ich liebe nämlich Poké-Bowl Aber alles, was man in eine Schüssel tut dann Bowl zu nennen, stört mich auch, weil es dann eben meistens keine Poké-Bowl ist.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Sugate im Beitrag #41blabla… „aber hey,“ … blabla
quirky wir sind helden deutsch
In meinen Sprachgebrauch hat sich in letzter Zeit ein "aber ja" am Ende sehr vieler Sätze eingeschlichen, das ich gerade verzweifelt versuche loszuwerden, weil es mich nervt und auch sinnlos ist. Es ist echt schwierig.
In Vorträgen bestätigen sich die Referenten momentan immer mit "Genau". Das ist das neue Äääh
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #50In Vorträgen bestätigen sich die Referenten momentan immer mit "Genau". Das ist das neue Äääh
Stimmt. Meistens dann, wenn ihnen nach einem Schachtelsatz kein richtiges Satzende einfällt. Dann wird eine (unfreiwillige?) Kunstpause gelassen und der Satz mit einem tonal tieferen "... genau" abgestochen.
Genau ist auch ganz fürchterlich, wenn im Radio Interviews mit Telefonpartnern geführt werden. Und ich erinnere mich daran, dass mich das in einem anderem Leben auch immer beim perfekten Dinner genervt hat, nach jedem Arbeitsschritt "Genau", nach jedem Handgriff "Genau"... Für jedes "Genau" einen Euro, und ich bräuchte nicht mehr zu arbeiten.
Ich weiß jetzt nicht, wie sicher ihr bei Vorträgen seid oder wie regelmäßig ihr sowas machen müsst, aber ich finde es menschlich, sich mit solchen Füllwörtern eine kleine gedankliche Verschnaufpause zu geben und um innerlich einen kleinen, sortierenden Gegencheck zu machen.
Zitat von Olsen im Beitrag #51Ja, das nervt mich auch. Und "von dem her". (Ich weiß gar nicht, wie ich das schreiben soll, so falsch ist das.)
ein klassiker in sportlerinterviews. sven hannawald beispielsweise verwendet das in beinahe jedem satz.
Zitat von Quork im Beitrag #47Ich musste mal einen ganzen Tag einen Erste-Hilfe-Kurs von jemandem ertragen, die ohne Übertreibung in jedem dritten Satz "dementsprechend" gesagt hat. Das hat mich deutlich mehr gestört, als das New-Work-Kauderwelsch, das meine Arbeitskolleg*innen ständig benutzen, das mir über die Jahre dann auch tief in die Hirnrinde gesickert ist und dabei Einfallstore offen gelassen hat, durch die sich allenthalben neue Learnings einschleichen.
während des schreibens hab ich immer so phasen, in denen ich bestimmte wörter inflationär verwende - die dementsprechend-phase ist noch gar nicht so lange her. zum glück fliegen dann die meisten bindewörter während des überarbeitens raus.
und noch was nervt mich aktuell sehr: dieses "alles gut" - wahlweise mit fragezeichen. NEIN, ES IST NICHT ALLES GUT!
Ich höre mich oft sagen: - Meeting - KPIs - Guidelines - Minutes - Mindset - Desk, Team, Unit, Department - Setup - Call - Check in, check out - deliverables - responsible, accountable - framework - knowledge management - you name it
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Zitat von Quork im Beitrag #56Ich höre mich oft sagen: - Meeting - KPIs - Guidelines - Minutes - Mindset - Desk, Team, Unit, Department - Setup - Call - Check in, check out - deliverables - responsible, accountable - framework - knowledge management - you name it
Ich bin wohl verloren.
Finde ich im Arbeitskontext normal. Bei uns läuft fast alles auf englisch, warum sollte man dann unter Kollegen/Geschäftspartner ein deutsches Wort suchen, wenn eh alle wissen was gemeint ist.
Ausnahme Mindset. Ich hasse dieses Wort so sehr. Es suggeriert mir, eine falsche Einstellung zu haben.