Zitat von akri im Beitrag #315Da geht es um ein Statement gegen den Faschismus!
Schön und gut. Das ist nun auch schon über 40 Jahre her.
Mussolini, Louis - Ferdinand Céline, Horst Mahler. Drei Beispiele für Leute, die sich um 180 Grad gedreht haben und dazu erheblich weniger Zeit brauchten.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Wenn man mal das banalere Beispiel "Jana aus Kassel" nochmal aufgreift, wird deutlich, dass selbst Antifaschismus für beliebige Zwecke missbraucht werden kann. Man benennt einfach irgendetwas als faschistisches Regime und geriert sich dann als Widerstandskämpfer. Wie gesagt: Ich will mich nicht festlegen darin, wie ich Waters Meinungen einordnen soll, aber "The Wall" als Beweis für irgendwas zu nehmen, reicht mir bei weitem nicht. Im Grunde genommen wird in "The Wall" niemand konkret benannt – jede und jeder ist frei, sich darunter vorzustellen, was und wen sie wollen. Im Prinzip sind die faschistoiden Aufmärsche in dem Film zum Album Teil einer Wahnvorstellung, inspiriert vom tragischen Lebensweg ihres Ex-Mitgliedes Syd Barrett. Später wurde das zusätzlich symbolisch aufgeladen als das Album vor der Berliner Mauer aufgeführt wurde… Tja lustig, weil auf der anderen Seite sahen sich die Verteidiger dieser Mauer ebenfalls als Antifaschisten, womit der Bogen zu meinen Anfangssätzen komplett wäre.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Dennoch sollte es doch eindeutig klar sein, dass Waters mit seiner Rolle und seiner Kleidung nun keineswegs den Faschismus verherrlichen will. Ihn da wegen Volksverhetzung anzuzeigen, das hat schon was Infames.