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Das Buch wurde mir zum Geburtstag geschenkt und liebevoll thematisch ausgesucht: Frau, Hund, unkonventionelles Lebensmodell.
Insoweit ziemlich passend.
Es geht um eine Clique von Frauen, im mittvierziger Alter, freigeistig, freiheitsliebend und in Berlin lebend. Jede anders, jeder ihr Leben irgendwie meisternd, auch mal scheiternd, Männer, alternde Mütter, immer wieder zweifelnd und doch bleibt eines von Bestand: Der Zusammenhalt und die Freundschaft.
Ein frisches Buch, mit WhatsApp-Textpassagen, sehr direkter Sprache, wobei ich mich mitunter etwas am umgangssprachlichen Ton gestört habe. Aber das mag andere womöglich überhaupt nicht rühren. Menschen reden ja nun einmal im Umgang miteinander. Und dann wohl auch mal auf diese Weise.
Frauenbuch, unterhaltsam, zur Entspannung. Letztlich doch nicht ganz passend. Aber ganz nett.

ein ziemlicher brocken, dennoch bereue ich die letzten vier wochen nicht. in den "philosophischen passagen" geriet es zwar etwas schwer verdaulich, das aber hat dem vergnügen an sprache, figuren und stil nichts genommen. was mich hingegen wirklich verwundert hat, ist wie antiquiert dieses buch gemessen an seinem entstehungsjahr 1924 wirkt, fast scheint es so, als wolle die alte zeit nicht kampflos aufgeben und den jungen wilden das feld überlassen. eine schippe zu viel bürgertümliche angeberei, ein sack zu viel selbstverliebtheit, am ende stirbt die klarheit im schwurbel und so kann man doch froh sein, dass die literatur sich in den folgejahren entschlackt hat.

ich habe mich wieder einmal dabei erwischt zu denken "vielleicht reicht das jetzt auch mal mit heinz strunk", habe diesen gedanken dann aber ebenfalls wieder einmal zur seite gewischt - reicht eben NICHT. prima buch, wenn man damit klar kommt, dass eigentlich eh alles trüb ist und hoffnung nur ein spuk. der klinikalltag mit seinen bediensteten, patienten, therapien wird in seiner tristesse auf den punkt eingefangen, und wie immer bei strunk ist selbst das skurrile nur auf den ersten blick lustig, bis man es verschluckt und der säuerliche geschmack die kehle heraufsteigt. parallelen zum original "zauberberg" habe ich - ehrlich gesagt - nicht wirklich gefunden (klügere menschen können mich da sicherlich leicht widerlegen), bis sie im vorletzten kapitel wie ein tsunami über einen hereinbrechen, und da ist es dann entgegen der eigentlichen erwartung ein kluger schachzug, erst eine geschichte zu erzählen um am ende zu zeigen, dass das alles ja nicht soooo neu und einzigartig ist, dass das heute im gestern und das gestern im heute sich wunderbar die pfötchen geben können. muss man nicht lesen, sollte man nicht zwingend lesen, kann man aber getrost und mit gewinn lesen. ist halt doch ein guter.

Diente als Basis für den Film "Heldin". Nichts für zart besaitete Gemüter...