Zitat von faxefaxe im Beitrag #2458

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Ich selbst habe Iowa von Stefanie Sargnagel gerade sehr gern gelesen. Sie ist mit Christiane Rösinger befreundet, die hat sie in die USA zu einem Lehrauftrag begleitet. Ich mag ihren Ton (auch in den Podcast-Gesprächen, die ich anlässlich der Bucherscheinung gehört habe).
Es funktioniert auch gut, dass Rösinger per Fußnote kommentiert, was Sargnagel über sie schreibt.
Was Nettes für zwischendurch.

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Ja, so sehe ich das auch. Man hat vieles wirklich bildlich vor sich. Auch mit ihren eigenen Themen (Gewicht, Kinderwunsch, etc) geht sie interessant um.

nicht gelesen, sondern nach (immerhin) 245 seiten weggelegt. ging nicht. ich habe zwar nicht mehr erwartet und erhofft als ein wenig unterhaltung zum "weglesen", aber selbst dafür war es zu seicht. eine dünne geschichte mit ein wenig pandemie, ein bisschen broker-alltag und einem quentchen "lokalkolorit britischer küstenort", stereotype charaktere und ein schreibstil auf dem level eines besseren groschenromanes. finger weg!

Gerhard Henschel, Wenzel Storch - Das Ei des Kolumbus: Römisch-katholische Fotoromane
Ganz harter Stoff. Eigentlich irrsinnig lustig, aber das Lachen bleibt einem im Hals stecken. Mich wundert ja, dass das so problemlos verkauft werden kann. Noch vor zehn Jahren hätten das kirchlich-konservative Kreise verbieten lassen und die Autoren mit Strafanzeigen überzogen.

ist es absicht, dass der junge auf dem cover eines buches mit dem titel "das ei des kolumbus" aussieht, als würde er taschenbillard spielen?

Ja, das ist ganz genau die Absicht.
Man hat hier die originalen Foto-Heftchen genommen, die die katholische Kirche in früheren Jahrzehnten veröffentlicht hat und in denen Jungs (speziell auch Ministranden) seltsam unschuldig-sportlich-anzüglich abgelichtet wurden, die Bilder neu arrangiert und sie mit neuen Comic-Sprechblasen versehen, die es in sich haben. Schreiend komisch, auf eine ganz bittere Art. Titanic-Humor.

ah, ok, jetzt check ich auch was das für ein buch ist. klingt bizarr.

Ist es auch. Ich war hier ständig am Kichern, und jedesmal schämte ich mich dafür.
Ich schätze das ist auch genau so gewollt.

Virginie Despentes - Liebes Arschloch

Virginie Despentes Nachfolgeroman zu „Vernon Subutex“ ist eine MeToo-Geschichte, die ausschließlich in Form von E-Mail-Briefwechseln zwischen drei Personen erzählt wird. In diesen Gesprächen wird neben Missbrauch eine Menge an Themen wie Süchte, Karriere, soziale Medien, usw. angesprochen. Die Personen wirken recht glaubwürdig und Despentes setzt immer gute Zwischentöne. Ich habe das sehr gerne gelesen und vor allem ist auch das Ende besser geglückt als der Abschluss ihrer Trilogie zuvor.

In der ersten Hälfte Deines Kommentars dachte ich „Subutex war schon super“.
Und dann hast Du mich an das furchtbare Ende erinnert, das ich schon verdrängt hatte. 🥲

Angela Lehner: Vater unser

eine junge frau wird in die psychiatrie eingeliefert, trifft dort ihren bruder und erzählt in rückblenden von den (familien)traumata aus ihrer (katholischen) kindheit, die sie dorthin gebracht haben. wirklich ein kraftvoller roman, der einen immer im unklaren darüber lässt, was man eigentlich über die hauptprotagonistin weiß, die als unzuverlässige, narzisstische erzählerin mit sarkastischem witz, leichtfüßig und gleichzeitig mit bleierner schwere ihre situation, ihre geschichte und den klinikalltag schildert. sowas können vermutlich nur österreicherinnen und österreicher schreiben. tolles roman!

+1

ich fand den auch sehr beeindruckend