ich kenne beides, und bereue nichts. allerdings bin ich auch sehr froh, das thema relativ früh im leben quantitativ ausreichend abgehakt zu haben (immerhin war ich physisch auch noch in der lage, mit den rangen herumzutollen und/oder ihnen in lebensrettender absicht hinterherzuhechten). darum konnte und kann ich auch der versuchung widerstehen, dem beispiel zahlreicher altersgenossen zu folgen, und sich in einem anflug von midlifcrisis mit einer wesentlich jüngeren partnerin der erzeugung der eigenen enkel zu widmen. irgendwann werd ich sicher richtiger opa, und da kann ich mit schokolade und dementen anekdoten um mich werfen, ohne noch fussball spielen zu müssen.
in diesem sinne mein rat an die junge forumsgarde: lieber jetzt als nie, man kriegt das irgendwie immer hin. und ihr wollt alle nicht der vater sein, der nicht mehr vom sofa hochkommt, wenn sein fünfjähriges mit ihm spielen will.
Es ist ja sowieso nicht (allein) meine Entscheidung, ob und wann das passiert.
Das mit dem Onkel-Werden ist leider noch komplizierter als mit eigenen Kindern, fürchte ich. Glaube nicht, dass sich da zeitnah was deichseln lässt - zumal ich dieses Jahr 31 werde, das kritische Zeitfenster also scheinbar eh verpasst habe.
Ja, ich schließe mich dem weisen tenno an. Nur nicht zuviel Respekt vor der Entscheidung und nicht zu lange zögern, ich kenne auch einige Paare, die das biologische Zeitfenster fast oder unabwendbar verpasst haben. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass wir uns dadurch extrem einschränken mussten, immerhin gibt es Babysitter und ab 2 oder 3 ist man die Kleinen ja schon wieder den halben oder ganzen Tag los, wenn man möchte (ich weiß, das mit den Betreuungsplätzen ist leider immer ein großes Thema). Und klar, mir ist bewusst, dass nicht jede(r) so eine solide berufliche Planungssicherheit hat wie ich.
Zitat von beth im Beitrag #4560immer wieder krass, wie wahrnehmungen und erleben auseinanderdriften können. ich erinnere mich noch gut daran, wie ich fix und fertig mit der welt, vollgeschissen und heulend vor dem wickeltisch stand und am liebsten alles im raum kaputtgeschlagen hätte. kein zweites mal mach ich das mit. never ever. auch nicht als babysitterin. kinder unter 8 sollen weg von mir bleiben.
Dito krass. Irgendwann bist du vielleicht die (natürlich immer noch scharfe) Katzenomi mit Süßigkeiten, das ist dann hoffentlich die Genugtuung.
Zitat von tenno im Beitrag #4561allerdings bin ich auch sehr froh, das thema relativ früh im leben quantitativ ausreichend abgehakt zu haben
obwohl mit 16 ein kind bekommen beschissen ohne ende ist, bin ich unterm strich auch froh, dass es so gekommen ist. klar, ich hab viel entbehren müssen, viel nicht tun können, bin bis heute finanziell nicht stabil und war mit sicherheit oft eine hundsmiserable und vor allem gedankenlose mutter. aber ich hab dafür jetzt ein ganz wunderbares erwachsenes kind und keinen stress mit familienplanung und irgendwelchen zeitfenstern. ich muss im job nicht zurückstecken und wenn ich nicht schlafen kann, dann wenigstens nicht, weil jemand rumschreit. ich muss nur meinen dreck wegmachen, bald nur noch mein eigenes zeug bezahlen (bald! bald!) und wenn ich morgens pommes mit zu viel ketchup essen will, dann tu ich das, weil ich niemanden mehr gesund miternähren muss.
@LFB: naja, wie gesagt, ich war 16, alleine und nicht vorbereitet. ihr seid erwachsen, zu zweit und habt eine (so vermute ich zumindest) bewusste entscheidung getroffen. ich glaub, dass das zumindest einen teil der unterschiedlichen sicht- und erlebensweisen erklärt.
und ja, ich freu mich darauf, oma zu werden. in den nächsten 15 jahren irgendwann mal. kein stress. ich bin gerade mal mitte 30.
Klar, vergleichbar ist das nicht und zu zweit ist es natürlich sowieso immer leichter, selbst wenn man auf Arbeit ist und auch mal nur damit helfen kann, fünf Minuten am Telefon zuzuhören.
zu zweit ist schon verdammt wichtig. alleine wäre ich sicherlich permanent an mir selbst gescheitert. und die möglichkeit, das nervende blag einfach mal dem anderen in den arm drücken zu können, ist schon einer der grundpfeiler für ein überwiegend entspanntes familienleben. in diesem sinne: doppelprops an alle tapferen alleinerziehenden!
Ich freue mich immer über glückliche Eltern, aber selbst wollte ich nie Mutter werden und feiere die Tatsache, dass ich demnächst 40 und damit offiziell "zu alt" bin. Dann hört vielleicht die Fragerei auf, wann ich denn endlich mal was ausbrüte.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zwei meiner Tanten können die Frage bei uns auch nicht lassen, was vor allem für meine Freundin durchaus belastend ist. Meine Meinung hat sich dann eher verändert. Bis Anfang 20 war ich der festen Überzeugung, mehrfacher Vater sein zu müssen und die Liste an Namen lag stets bereit in der Schublade; 10 Jahre später muss das nicht mehr sein. Aber wer weiß auch wie das in 5 Jahren aussieht. Irgendjemand muss ja meine Plattensammlung dann wegschmeißen.
Als eher in der Fraktion tenno/Lfb Vatergewordener kann ich auch überwiegend Positives berichten. Insgesamt bin ich sehr glücklich mit der Entscheidung, auch wenn die emotionalen Ausschläge in beide Richtungen massiv an Stärke zugenommen haben. Wobei man fairerweise schon dazusagen muss, dass die Erziehungsarbeit in meiner Familie deutlich asymmetrisch verteilt ist. Eine Coolnessobergrenze von 30 Jahren kann ich nicht erkennen, das scheint mir eher vom Alter des Kindes abzuhängen. Die ersten 7-10 Jahre ist man automatisch cool, dann ca. zehn Jahre notgedrungen peinlich, danach hängt's dann von einem selbst ab. Da ist man aber als Elternteil in aller Regel eh über 30.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
obwohl mit 16 ein kind bekommen beschissen ohne ende ist, bin ich unterm strich auch froh, dass es so gekommen ist.
Respekt, dass du diese Verantwortung angenommen hast!
Ich selbst wollte nie Kinder, keine Ahnung, ob das klug war oder Vermeidung. Nun fühle ich, was es bedeutet Kinder zu begleiten. Inneres Neuland, und Selbsterkenntnis / Selbsterfahrung galore.
Interessant zu lesen. Als ganz frisches Mitglied in der Väter-Fraktion frage ich mich vor allem, wie lange die Anfangseuphorie wohl trägt und wann die eigene Substanz anfängt zu bröckeln...
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Gutes Stressmanagement ist alles, finde ich. Solange regelmäßig und planbar 30 Minuten mit Musik und Entspannung pro Tag drin sind, gewisse Eckpfeiler im Wochenablauf ohne Diskussion akzeptiert werden (z.B. Samstags die Konferenz oder die Sportschau) und man sich grundsätzlich nicht kirre macht, hält die Energie vermutlich lang. Auch das erste Kind besteht ja nicht aus Glasknochen und muss 24/7 per Kamera überwacht werden, bei uns hat außerdem geholfen, dass wir schnell auf diese Gläschen zurückgegriffen haben, statt wie zunächst geplant jeden Tag Biogemüse und -obst einzukochen.
Zitat von LFB im Beitrag #4573Huch, das sind ja tolle Neuigkeiten. Herzlichen Glückwunsch an euch beide! Ich nehme an, das Kind hat die Einmetermarke schon geknackt?
Vielen Dank LFB! Noch nicht ganz, aber schon während der Schwangerschaft standesgemäß im 95%-Quantil rangiert, und dann ein Frühchen mit Rahmendaten geboren, die viele "pünktliche" Babys nicht erreichen. Keine Überraschung also :)
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