Zitat von gnathonemus im Beitrag #18519die goldenen zitronen - more than a feeling
hui, das ist ja eine richtige p!o!p!-platte - mit eingängigen melodeien, perlenden gitarren, groovy elektropop-rhythmen, die texte hingegen ziemlich explizit, kaum verschwurbelt/verklausuliert - vermutlich aus unlust missverstanden zu werden. macht aber gar nix. haben sie gut hingekriegt.
Wie sich die Wahrnehmungen unterscheiden können: Ich habe es als Politbarden-Platte wahrgenommen, extrem textlastig. Die stärke der Goldies war immer (wenn die die Funpunk-Anfänge beiseite lassen), dass sie in erster Linie tolle Musik machten, mit klugen, wenn auch manchmal unverständlichen Texten als Bonus. Bei der neuen LP werde ich den Eindruck nicht los, dass die Musik nur als Vehikel für die politischen Statements dient. Vielleicht wäre ein Gastartikel für die Junge Welt die bessere Idee gewesen. Die musikalisch interessanten Teile hätten jedenfalls auch auf eine 7" gepasst.
Ich hab die neue Platte noch nicht gehört, aber dass du die vorherigen Alben als weniger textlastig empfunden hast, überrascht mich doch sehr. Sehr viel textlastiger als die Zitronen kann man nach meinem Empfinden kaum sein. Es gab zwar in der Vergangenheit Textzeilen, an denen ich mich durchaus gerieben habe (selten auch mal ganze Texte), aber in die Nähe der Jungen Welt hätte ich sie nie gerückt.
Zitat von victorward im Beitrag #18559Heute die aktuelle Jungle World in die Finger bekommen. Da ist die neue Goldenen Zitronen böse verrissen. Vorwurf stark verkürzt: Texte fast durchgehend platt ohne inhaltliche Durchdringung der angerissenen Themen. Einzig gelungener Text, der G20 Song.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #18560das überrascht mich keinen meter. wenn die zitronen mal unterhalb des niveaus eines philospophie/soziologie/gender-studies-seminars texten, ist es natürlich nix. gähn!
So, nach einem Mal durchhören hab ich erstmal auch den Eindruck, dass die gewohnte textliche Brillianz diesmal etwas gelitten hat. Inhaltlich finde ich auch diesmal wieder ein Paar Reibungspunkte… wie soll ich sagen? Mein Verhältnis zur Gewalt als politisches Ausdrucksmittel ist doch ein fundamental anderes als deren. Dennoch findet hier eine Auseinandersetzung statt, die es Wert ist, gehört zu werden. Musikalisch hingegen hab ich nichts zu meckern. Bewegten sich die vorherigen drei Alben noch in recht ähnlichen Sphären (was zuvor praktisch nie der Fall war, zumindest seit "Das Bisschen Totschlag"), gibt es hier doch einen deutlichen Schritt weg davon, nicht zuletzt durch ihren erstmaligen Gebrauch von Sequencern. Alle elektronischen Beats, die es auf früheren Alben zu hören gab, waren per Hand eingespielt. Mal sehen, wie sich mein Höreindruck in nächster Zeit noch entwickelt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Oren Ambarchi, Konrad Sprengler, Phillip Sollmann (Efdemin) - Panama/Suez
Wahnsinnig tolle EP auf a-ton, die letztes Jahr erschienen ist. Die beiden Tracks sind insgesamt fast eine halbe Stunde lang und ungemein hypnotisch, groovig und krautig. Das müsste auch was für den @gnathonemus sein
kaufen werde ich mir das album nicht, dafür habe ich schon zu viele alben von ferry, sylvian, walker und cave, die ich auch nicht mehr so oft auflege. aber stark ist das schon!
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)