Ich habe mir das Album (Heaven up here) wegen deiner Kritik mal wieder angehört. Ich kann mich erinnern, dass ich, als er rauskam, sehr begeistert war. Aber inzwischen klingt es für mich schon sehr "dated." Tu mich wirklich schwer, es heute noch mit Begeisterung zu hören. Wenn ich da (ungefähr) zeitgleiche Alben wie London Calling z. B. denke ist es doch um Klassen schwächer. Zumindest aus heutiger Sicht. Und natürlich aus meiner streng subjektiven Sicht.
Ok, mit den meisten Songs von the Clash kann man dafür mich jagen, auch wenn die ja immer hochangesehenen sind und mir eigentlich auch aufgrund meiner Begeisterung für Post-Punk und Reggae/Dub gefallen müssten. Aber gut, vielleicht waren the Clash in den letzten Jahren seit 2005 auch der stärkere Bezugspunkt für junge Bands (auch wenn Squonk ja eine große Ähnlichkeit von “Heaven up here“ zu den Editors hört), weshalb sie auch deshalb vergleichsweise aktueller klingen. Da ich “Heaven up here“ übrigens erstmals 1994 gehört habe, klang es für schon immer gleichermaßen faszinierend antiquiert und zugleich irgendwie zeitlos. Schön übrigens, wenn so ein Thread zum rein- und nachhören anregt.
Mir gehts eigentlich auch wie Nilslofgren, "Evergreen" und eine Single-Collection der 80er reichen mir. Da LFB vermutlich mit den regulären Alben weiter macht, trage ich mal was bei, und das sogar ohne die heilige Chronologie zerstören.
Wer bis hierher sagt "gefällt mir" könnte auch mal einen Blick auf dieses Box-Set werfen:
Echo & The Bunnymen - Crystal Days: 1979–1999 (1999)
Es enthält auf 4 CDs alle Singles und wichtige Albumtracks im angegebenen Zeitraum, angereichert durch ein nettes Booklet und eine CD mit Live-Aufnahmen. Allerdings ist die Phase der geschmähten "Reverberation" nicht berücksichtigt. Ahnungslose bekommen hier einen umfassenden und guten chronolgischen Einstieg ihrer klassischen Phase. Aber auch, wer bereits reguläre CDs (z.B. ohne Bonus) besitzt, kann noch fündig werden bei den alternativen Versionen, Non-Album Tracks oder einer Handvoll seltener Aufnahmen, zumeist von Ende der 80er.
Beispiele:
Meine Wertung: *****
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Ja, von der Tracklist fraglos lohnenswert und sicherlich hübsch aufgemacht. Hast du Glücklicher eines ergattert? Denn leider zumindest bei den üblichen Anbietern derzeit unbezahlbar (bei Amazon neu über 170€, gebraucht ab 130€), da ist die “Original Album Series“ mit allen fünf Alben der 80er für knapp zehn € eine ernsthafte Alternative, auch ohne Booklet.
Zitat von LFB im Beitrag #35Hast du Glücklicher eines ergattert?
Nein. Die absurden Preise hab ich auch bemerkt und sie nur (auch wegen diesem Thread) letzte Woche von einem Kumpel ausgeliehen, der sie bei Erscheinen aber für einen "normalen" Preis gekauft hat. Zusammen mit ein paar ergänzenden Downloads aus den noch folgenden Scheiben bin ich damit etwa 165€ billiger gefahren auf dem Weg zu meiner persönlichen "Best Of".
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Auf die Tracklist bin ich aber gespannt. Eine selbige wird auch für mich den Abschluss des Threads bilden, wobei ich allerdings nerdgerecht auch die Soloalben von Ian McCulloch berücksichtigen werde.
Zitat von LFB im Beitrag #37Auf die Tracklist bin ich aber gespannt.
Gerne. Aber besonders aufregend ist das nicht. Es sind eben fast alle Singles, so in etwa chronologisch, im Gegensatz zur offiziellen "Best Of" bis 2014 und auf CD2 angereichert durch einige Raritäten von der Box. Ich war so frei die "Reverberation" nicht ganz zu ignorieren.
CD 1: 1-01 Pictures On My Wall 1-02 The Puppet 1-03 Do It Clean 1-04 Rescue 1-05 Villiers Terrace 1-06 Show of Strength 1-07 Over the Wall 1-08 With a Hip 1-09 The Cutter 1-10 The Back of Love 1-11 Way Out And Up We Go 1-12 Never Stop 1-13 The Killing Moon 1-14 Silver 1-15 Ocean Rain 1-16 Seven Seas 1-17 Bring On the Dancing Horses 1-18 The Game 1-19 Lips Like Sugar 1-20 Bed Bugs and Ballyhoo CD 2: 2-01 Lover I Love You 2-02 Rollercoaster 2-03 Ship Of Fools 2-04 Satisfaction 2-05 People Are Strange 2-06 Enlighten Me 2-07 Cut & Dried 2-08 Don't Let It Get You Down 2-09 I Want To Be There (When You Come) 2-10 Nothing Lasts Forever 2-11 Hurracaine 2-12 Rust 2-13 It's Alright 2-14 Stormy Weather 2-15 In The Margins 2-16 Think I Need It Too 2-17 Do you know Who I Am_ 2-18 Lovers On The Run 2-19 Meteorites
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Sieht gut aus, da wird sich meine nicht wesentlich unterscheiden. Hast du mal in das Electrafixion Album reingehört? Teilweise arg am damaligen Zeitgeist produziert, aber einige gute Songs, finde ich.
So, endlich mal Zeit, das durchzuhören. Da sind schon ein paar feine Songs dabei, am besten gefallen mir die vom 1987er Album, gefolgt von "Heaven Up Here". Da wird wohl mal eine Best Of fällig werden.
Nach dem von Kritik und Fans eher verschmähten (absolut zu Unrecht, wie ich finde) balladesken "What are you going to do with your life?"-Album und dem unfreiwilligen Wechsel zum als Gnadenbrotgeber verschrieenen Label Cooking Vinyl standen die Zeichen für die zum Duo geschrumpfte Band 2001 wieder mal ungünstig. Umso erfreulicher, wie unbeeindruckt davon sich Ian McCulloch und Will Sergeant (verstärkt durch Bassist Alex Germains, Drummer Vincent Jamieson und Keyboarder Ceri James) auf den elf überwiegen optimistischen Songs des Albums geben: Der Opener "King of Kings" mit seinem relaxten Groove und der flirrenden Leadgitarre ist das sympathischere Gegenstück zu "After Dark" von Tito & Tarantula, "Make me shine" ist hübscher Sonnenscheinpop, die leichtfüßige Single "It's alright" weckt nicht nur im Titel Assoziationen an Supergrass und nicht nur das kurzweilige "Hide and seek" erinnert an die vielen besseren Momente von the Verve. Auffälligstes Merkmal des Albums ist aber die Abkehr von den großen, manchmal kitschigen Melodien der beiden Vorgängeralben und die Rückbesinnung auf zwingende Grooves samt den prägnantesten Bassläufen seit dem Debütalbum. Doch auch wer sich eher in der melancholischen Seite der Band zu Hause fühlt, dürfte zufrieden sein: Der entschleunigte Titeltrack besticht mit der bluesigsten Gitarre der Bandgeschichte und das finale, kryptische "Burn for me" erinnert wohl nicht ganz unbeabsichtigt an die 1984er Hymne "Ocean Rain". Aufgrund des gelegentlich etwas ziellosen Songwritings zwar kein sehr gutes, aber ein allemal durchweg hörenswertes, druckvolles Album.
"King of Kings"
"It's alright" (Official Video)
"Hide and seek"
Meine Wertung: ****
Edit: Die psychodelische B-Seite "Marble Towers" sollte hier nicht unerwähnt bleiben:
Man durfte 2005 gespannt sein, wie die Band auf die sich damals massiv verändernde britische Musiklandschaft reagieren würde, in der sich unzählige junge Bands aus der Ideenkiste der Post-Punk Ära bedienten, zu deren Fundus Echo & the Bunnymen zumindest auf ihren ersten beiden Alben nicht unwesentlich beigetragen hatten. Dass die Band ausgerechnet Hugh Jones als Produzenten engagierten, der schon 1981 auf "Heaven up here" hinter den Reglern stand, näherte die Hoffnung, dass eine Rückbesinnung auf die Frühphase zu erwarten war. Und tatsächlich, vor allem "Parthenon Drive" und "Scissors in the sand" klingen so unterkühlt und unheilvoll, wie man es der Band ein viertel Jahrhundert nach ihrem Frühwerk nicht mehr zuzutrauen gewagt hat. Schade, dass man offenbar Angst vor der eigenen Courage (oder doch Anbiederung an den musikalischen Zeitgeist?) bekam und diesen Kurs auf den anderen Songs nicht konsequenter umgesetzt hat. Zwar erfreuen auch die beiden kraftstrotzenden Singles "Stormy Weather" und "In the margins" sowie das hymnische "Of a life", während die meisten anderen Lieder immerhin mit allerlei gelungenen Selbstreferenzen erfreuen, Punktabzug gibt es aber für den lahmarschigen Refrain von "Everything kills you" und das seichte Finale "What if we are?", bei denen Ian McCulloch und Will Sergeant unerwartete Ermüdungserscheinungen beim Songwriting zeigen.
Die Songs von "Flowers" finde ich eher ein bissl fad, nicht aber "It's Alright", in dessen Video Ian McCulloch nicht nur aussieht wie Noel Gallagher, der Song hätte diesem überhaupt gut zu Gesicht gestanden. Die "Siberia"-Songs gefallen mir insgesamt besser, vor allem das famose "In The Margins".
1. Going up (Album "Crocodiles") 2. Crocodiles (Album "Crocodiles") 3. Villiers Terrace (Album "Crocodiles") 4. Pictures on my wall (Album "Crocodiles") 5. Do it clean (Album "Crocodiles") 6. Read it in books (B-Seite von "Pictures on my wall") 7. The Puppet (Non-Album Single) 8. Show of strength (Album "Heaven up here") 9. With a hip (Album "Heaven up here") 10. Over the wall (Album "Heaven up here") 11. Turquise days (Album "Heaven up here") 12. Broke my neck (B-Seite von "A promise") 13. Ripeness (Album "Porcupine") 14. In bluer skies (Album "Porcupine") 15. Fuel (B-Seite von "The back of love") 16. Way out and up we go (B-Seite von "The Cutter") 17. The Killing Moon (Album "Ocean Rain") 18. My kingdom (Album "Ocean Rain") 19. Ocean Rain (Album "Ocean Rain")