Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual. (Arthur Schopenhauer)
Mein Problem mit Mulholland Drive ist eben, dass der sehr gekonnt mit allen Zutaten von Lost Highway spielt, aber bei mir am Ende nicht diese sinnbildliche Glühbirne mit Ausrufezeichen über dem Kopf erschien. Ich befürchte, dass aufgrund der kurzfristigen Umwandlung von Serie auf Film viele Logiklücken entstanden sind. Aber ich werde ihm demnächst mal wieder eine Chance geben.
Hier mal meine Wertungen. Und ja, ich finde eben nicht alles gelungen.
Eraserhead (1977): 7/10 Der Elefantenmensch (1980): 8/10 Dune - Der Wüstenplanet (1984): 7/10 Blue Velvet: Verbotene Blicke (1986): 6/10 *ich habe nie einen wirklich Zugang zu dem Film gefunden Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula (1990): 7/10 *den würde ich heute vermutlich besser bewerten Twin Peaks - Der Film: Die letzten 7 Tage im Leben der Laura Palmer (1992): 7/10 Lost Highway (1997): 7/10 The Straight Story - Eine wahre Geschichte (1999): 8/10 Mulholland Drive (2001): 10/10 Inland Empire (2006): --/10
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Eraserhead - 10/10 The Elephant Man - 8/10 Dune - 6/10 Blue Velvet - 8/10 Wild at Heart - 6/10 Twin Peaks: Fire Walk With Me - 10/10 Lost Highway - 10/10 The Straight Story - 8/10 Mullholland Drive - 10/10 Inland Empire - ??/10
Ich muss natürlich erwähnen: Die ersten anderthalb Staffeln Twin Peaks sind mein absoluter Favorit.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von Olsen im Beitrag #69 Nachtrag: Vielleicht muss ich mir "Fire Walk With Me" noch mal ansehen. Aber ich mag ja schon von der Serie nur die erste Staffel. Die zweite habe ich vor einigen Jahren noch mal probiert, um meine Meinung zu ändern und konnte mir das nicht bis zu Ende antun. Von der Neuauflage brauchen wir gar nicht erst zu sprechen.
Gucke ich aktuell auch wieder. Bis Folge 9 ist Staffel 2 gewohnt super. Danach wird es grenzwertig, pausiere deshalb auch ein wenig, aber die letzte Folge habe ich dann wieder als sehr gut in Erinnerung.
Da du mit Staffel 3 nichts anfangen kannst, würde ich dir von "Inland Empire" abraten. Der schlägt in eine ähnliche Kerbe.
Staffel 3 hat ja zwischendurch ein paar Folgen, bei denen ich echte Probleme hatte.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von McDermott im Beitrag #81Da du mit Staffel 3 nichts anfangen kannst, würde ich dir von "Inland Empire" abraten. Der schlägt in eine ähnliche Kerbe.
Ich mochte die dritte Staffel gar nicht (bis auf eine Folge), die zweite zum größten Teil nicht, aber mochte "Inland Empire". Ich kann da nicht viele Gemeinsamkeiten erkennen, ehrlich gesagt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #78 Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula (1990): 7/10 *den würde ich heute vermutlich besser bewerten
Ich glaube, der hat für mich am meisten verloren. "Wild at Heart" ist recht geradlinig erzählt und bei allem Charme und tollen Momenten, wovon es gewiss viele gibt, habe ich mit den überzeichneten Figuren zumindest leichte Schwierigkeiten. Anders gesagt, Nicolas Cage und Laura Dern gehen mir heute fast ein wenig auf die Nerven. Und es fehlen einfach diese alptraumhaften Welten, die dem etwas entgegensetzen könnten, bzw. in eine andere Welt entführen. Auch die Gewaltmomente wirken heute nicht mehr so.
Ob mir der heute noch so gut gefallen würde, wage ich auch zu bezweifeln. Aber damals lief mir der super rein. Heute würde ich die "erwachseneren" Filme von Lynch vermutlich vorziehen.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #78 Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula (1990): 7/10 *den würde ich heute vermutlich besser bewerten
Ich glaube, der hat für mich am meisten verloren. "Wild at Heart" ist recht geradlinig erzählt und bei allem Charme und tollen Momenten, wovon es gewiss viele gibt, habe ich mit den überzeichneten Figuren zumindest leichte Schwierigkeiten. Anders gesagt, Nicolas Cage und Laura Dern gehen mir heute fast ein wenig auf die Nerven. Und es fehlen einfach diese alptraumhaften Welten, die dem etwas entgegensetzen könnten, bzw. in eine andere Welt entführen. Auch die Gewaltmomente wirken heute nicht mehr so.
So geht es mir auch. Der Film ist ganz schlecht gealtert. Der wirkt auf mich heute auch völlig überzeichnet, fast schon wie eine Satire. Alle anderen Filme von Lynch (die obskuren Kurzfilmen nicht inbegriffen) finde ich nach wie vor sehr anschaubar und gut (natürlich auch sämtliche Twin Peaks Staffeln). Außer Elefantenmensch + Inland Empire, die habe ich noch nicht gesehen.
Ich fand Lynchs Auto/biografie Room to Dream sehr erhellend für das Verständnis seiner Filme. Man brauch nicht über so viele Ecken denken, wie das die meisten machen und was die Filme ja auch nahelegen. Das ist alles wie bei Straight Story - es ist alles genau so gemeint, wie man es sieht.
Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual. (Arthur Schopenhauer)
Ich habe "Wild at Heart" aber schon immer als Satire gesehen. Das ist doch wie ein überzeichneter Comic. Alleine Willem Dafoe!
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Zitat von gnathonemus im Beitrag #57"wild at heart" müsste ich nochmal sehen. seinerzeit im kino fand ich ihn prächtig. retrospektiv würde ich behaupten, dass er für lynch-verhältnisse fast ein wenig konventionell ist. aber, wie gesagt, das bedürfte einer längst fälligen überprüfung.
gesagt, getan. bestimmt der überdrehteste lynch-film - quasi bubblegum-lynch. aber die story - und da hat meine erinnerung nicht getrogen - ist ziemlich geradeaus und nicht sonderlich originell. lynch hat zwar, wie immer, zahlreich skurriles personal und ein paar bizarre szenen eingebaut, aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass der film nicht die tiefe bzw. abgründigkeit von - beispielsweise - "blue velvet", geschweige denn "lost highway" oder "mulholland dr." hat. er bleibt daher für mich einer der schwächeren filme von lynch, aber das ist natürlich jammern auf hohem niveau. in den top ten meiner lieblingsfilme von 1990 ist er allemal.