Ich habe den glaube ich 2006 gesehen und kann mich nur dunkel dran erinnern. Müsste ich also mal auffrischen. Ich bin allerdings primeless. Dafür habe ich mir heute endlich die Bluray-Box mit der dritten Staffel von Twin Peaks bestellt. Das Wetter wird jetzt langsam wieder so, dass das atmosphärisch hinhaut.
ja! und ich musste tatsächlich SEHR oft an die dritte staffel twin peaks denken, was die staffel für mich tatsächlich etwas stärker werden lässt. das war kein fan-mittelfinger, sondern die rückkehr zu seinen anfängen, aber egal.
der score, bzw. das woran da ein jahr im soundlabor gearbeitet wurde, was irgendwann einfach in den hinterkopf verschwindet, ist so creepy bis beeindrucknd. dazu natürlich "in heaven". bildsprache, lichter, ausstattung. der film mag minimalistisch wirken, nutzt aber jeden frame bis ins letzte.
und was ich am beeindruckendsten finde ist ja, dass mir niemand mehr erzählen soll, eraserhead bringe keine story, sondern nur wirkung. der ist - gemessen an dem, was wir da erleben - erstaunlich klar und geradeaus, selbst die abstrakten sachen sind zumindest in ihrer absicht relativ verständlich. bei redlettermedia haben sie übrigens gesagt, das "baby" wird von lynchs eigener tochter vertont, was das alles nur noch abgefuckter werden lässt. liebe angehende eltern und heiratende, die ihr euch noch nicht ganz sicher seid: oh, this is your film.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #47ja! und ich musste tatsächlich SEHR oft an die dritte staffel twin peaks denken, was die staffel für mich tatsächlich etwas stärker werden lässt. das war kein fan-mittelfinger, sondern die rückkehr zu seinen anfängen, aber egal.
Witzig, dass ihr eine ähnliche Assoziation hattet. zB die Sequenz mit Phillip Jeffries in der dritten Staffel, als er zu dieser "Dampfmaschine" geworden ist. Das war schon sehr "eraserheadesk" von den Farben, Sounds und der gewissen Abstraktheit. Ich denke, ich muss mir den Film auch bald mal wieder vornehmen.
Freeman, dein erster Satz, also der, den aalpaca gerade zitiert hat, sehe ich anders: Es ist nämlich beides. Ja, es ist die Rückkehr zum Eraserhead-Lynch (oder zum "Lost-Highway"-Lynch). Aber es ist trotzdem ein Mittelfinger an die, die sich eine "echte" Fortsetzung von Twin Peaks erhofft hatten.
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neben dem von mir seit tag 1 kritisierten glamour-look der staffel hätte ich mir eigentlich nur mehr vom echten cooper gewünscht, ansonsten war doch viel fan-service drin. so arg hochgereckt kam mir der mittelfinger in nachbetrachtung nicht vor. die frage ist natürlich auch, wie eine neue staffel twin peaks in der heutigen zeit - nach 25 jahren und komplett veränderter tv-landschaft - überhaupt funktionieren kann.
und auch nach dem 5. mal sehen bleibt der film ein großes rätsel, ebenso wie ein meisterwerk. was sich geändert hat, ist, dass ich ihn nun noch vor "lost highway" einordne und er damit mein lieblingsfilm von lynch ist.
Das kann ich null nachvollziehen. Dort das beklemmende Meisterwerk (Lost Highway), hier ein zusammengeschnittenes Handlungschaos, das für mich wie eine Lynch-Parodie wirkt. Aber wird höchste Zeit, letzterem mal wieder eine Chance zu geben.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2908mullholland drive (david lynch, 2001)
und auch nach dem 5. mal sehen bleibt der film ein großes rätsel, ebenso wie ein meisterwerk. was sich geändert hat, ist, dass ich ihn nun noch vor "lost highway" einordne und er damit mein lieblingsfilm von lynch ist.
Ich hab lange gebraucht, um diesen Film wirklich zu würdigen. Ich war anfangs zu enttäuscht, weil einfach zu viel von „Lost Highway“ darin wiederholt wurde. Der Film war eigentlich als Serie gedacht. Der Bruch ist schon bemerkbar, wo schnell beendet werden musste, was sich langsam aufgebaut hat. Der Plot um Justin Theroux bspw. mit den fiesen Filmproduzenten wird ja irgendwann einfach fallengelassen.
Jahre später war der Ärger verflogen und ich konnte den Film mehr genießen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
ja, die parallelen zu "lost highway" sind natürlich unübersehbar, wobei ich inzwischen "mullholland dr." als viel subtiler, quasi als verfeinerung des ersteren wahrnehme, der noch etwas holzhammerhafter zurande geht. und die liebesgeschichte zwischen betty und rita im ersten teil ist eine der berührendsten, die ich kenne.
Ich habe sowohl "Lost Highway" als auch "Mulholland Drive" seinerzeit im Kino gesehen. Hatte mich erster sehr aufgeregt, weil mein rationales Gehirn versucht hat, Sinn zu finden, wo keiner zu finden war, kam ich mit dem zweiten viel besser klar. Weil ich mich schon im Vorfeld drauf eingestellt hatte, dass große Fragezeichen bleiben würden. Heute mag ich beide, wobei ich "Mulholland Drive" nie mehr gesehen habe, "Lost Highway" hingegen schon. Lieblings-Lynch ist aus dem Bauch raus "Wild At Heart", aber bis auf "Twin Peaks: Fire Walk With Me" mag ich alle. ("Inland Empire" habe ich nicht gesehen.)
"wild at heart" müsste ich nochmal sehen. seinerzeit im kino fand ich ihn prächtig. retrospektiv würde ich behaupten, dass er für lynch-verhältnisse fast ein wenig konventionell ist. aber, wie gesagt, das bedürfte einer längst fälligen überprüfung.
mir fehlen noch "straight story" und "inland empire". ersteren habe ich damals schlicht und einfach verpasst, letzteren habe ich auch nicht im kino gesehen und als ich ihn per dvd nachholen wollte, nach einer halben stunde entnervt aufgegeben. das heißt aber nicht, dass ich es nicht irgenwann mal wieder versuche.
"twin peaks" finde ich auch schwach, aber irgendwie mag ich ihn trotzdem (außer dass lara flynn boyle nicht dabei ist).
Mein liebster Lynch ist auch "Mulholland Drive". Die Brüche sind da, aber die gehören bei Lynch ja irgendwie dazu. Sonst könnte man an "Twin Peaks" auch keinen Spaß haben. Atmosphärisch gefällt mir MD absolut am besten und ich finde auch, dass es sein intensivster Film ist
Zitat von Olsen im Beitrag #2913Ich habe sowohl "Lost Highway" als auch "Mulholland Drive" seinerzeit im Kino gesehen. Hatte mich erster sehr aufgeregt, weil mein rationales Gehirn versucht hat, Sinn zu finden, wo keiner zu finden war...
Da möchte ich entschieden widersprechen. Eigentlich eine sehr geradlinige und logische Handlung, wenn man sie erstmal kapiert hat. Ich habe nie so recht verstanden, warum er so viele Menschen ratlos zurücklässt.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #2914 mir fehlen noch "straight story" und "inland empire". ersteren habe ich damals schlicht und einfach verpasst, letzteren habe ich auch nicht im kino gesehen und als ich ihn per dvd nachholen wollte, nach einer halben stunde entnervt aufgegeben. das heißt aber nicht, dass ich es nicht irgenwann mal wieder versuche.
Den hatte ich im Kino gesehen und fand ihn trotz seiner Länge sogar ganz unterhaltsam. Die Erinnerungen sind mittlerweile stark verblasst, aber ich konnte ihn damals nicht ganz nehmen. Ich empfand vieles sehr bemüht und vor allem auch recht uninspiriert