Ich weiß nicht, ob ich konservativ bin, aber ich glaube nicht, dass der Mensch dafür gemacht ist, in einer sich ständig wandelnden Welt zu leben. Das hängt damit zusammen, dass es erschöpfend ist, permanent in einer Krisenwelt zu sein. Rassist sein oder militant sein sind Möglichkeiten der Sozialisation. Der Zusammenhalt ist umso grösser, je mehr Feinde man hat. Das stiftet echte Beziehungen, starke Sympathien oder gar Liebe, wie im Fall der AFDler, der Putinisten und derTrump-Anhänger.
Zitat von Lumich im Beitrag #567angst: meinetwegen - angstgeschrei: bitte nicht.
wenn ich jetzt menschen gegen trump demonstrieren sehe, teile ich zwar die bedenken, finde es aber auch problematisch, gegen einen demokratisch gewählten präsidenten zu protestieren, bevor er irgendwas gemacht hat. was ist die genaue forderung? der soll nicht präsident sein, quasi vorsorglich zurücktreten, auch wenn er gewählt wurde? natürlich ist das wahlsystem in den usa ein schlechter witz, aber das war auch nicht anders, als obama damals die wahlen gewann.
bei aller besorgnis plädiere ich doch wirklich dafür, abzuwarten und die kommenden taten zu bewerten, wie bei jedem anderen politiker auch.
Vollkommen in Ordnung, daß die Leute auf die Straße gehen. Man muß sich nur mal in deren Lage versetzen: wenn z.B. statt Merkel, plötzlich von Storch Bundeskanzlerin wäre, würde ich auch auf die Straße gehen.
Und er hat bereits gegen Mexikaner etc gehetzt. Schwer, so zu tun, als hätte es den Wahlkampf nicht gegeben. (Demonstrieren würde ich jetzt auch nicht gerade)
Zitat von Krautathaus im Beitrag #572Vollkommen in Ordnung, daß die Leute auf die Straße gehen. Man muß sich nur mal in deren Lage versetzen: wenn z.B. statt Merkel, plötzlich von Storch Bundeskanzlerin wäre, würde ich auch auf die Straße gehen.
natürlich ist es in ordnung, aber ist es deshalb auch sinnvoll? nochmal: was ist die forderung? was soll die konsequenz sein? dass eine beträchtliche anzahl der wähler (nicht der wahlmänner!) gegen trump waren, zeigt bereits das wahlergebnis. natürlich kann man seinen unmut zum ausdruck bringen, aber dafür hat man jetzt auch mindestens vier jahre zeit.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
demonstrationen haben selten konkreten forderungen zur umsetzung verholfen. was sie aber bewirken, ist, die wahrnehmung auch auf die unzufriedenheit der sich nicht repräsentiert fühlenden bevölkerungsteile zu lenken. ab einer bestimmten größenordnung sind die regierenden halt gut beraten, das ganze auf die eine oder andere weise ernst zu nehmen. selbst pegida hatte bei uns zumindest den effekt, dass man sich mit dem phänomen des wutbürgers eingehender beschäftigt hat.
selbst pegida hatte bezug genommen auf konkretes politisches handeln. hier richtet sich der zorn gegen eine person, die an dem zorn keineswegs schuldlos ist, aber bisher noch nichts politisch entschieden hat. emotional habe ich vollstes verständnis dafür, sachlich sehe ich aber keinen nutzen. mir geht es nebenbei auch darum, die wahl anzuerkennen. nach allem was man bisher weiss, hat es keine nennenswerten unregelmässigkeiten gegeben. man könnte den demonstranten zu diesem zeitpunkt auch vorwerfen sie bedienten sich der gleichen logik wie trump, indem sie das wahlergebnis nur anerkennen, wenn sie zu ihren gunsten ausgeht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die meisten Politiker lügen, um ein Ziel zu erreichen. Trump ist anders. Er lügt um Verwirrung zu stiften. Es ist die Art und Weise, wie der russische Propagandaapparat gezielte Desinformation betreibt, mit dem Ziel, den Westen zu spalten und letztlich die Frage nach dem, was richtig oder wahr ist, überflüssig zu machen. Die systematische Lüge ist mit der totalitären Ideologie verwandt. Ihre Funktion ist es, die Urteilsfähigkeit der Bürgerinnen und Bürger zu neutralisieren. Hannah Arendt zufolge - doch ich bin da eher skeptisch - besteht die einzige Chance gegen diese Tendenz in der Regeneration einer starken politischen Öffentlichkeit. "Dass sich Bürgerinnen und Bürger zusammentun und die Republik verteidigen, zur Verfassung stehen, die Grundsätze weiterentwickeln, nach denen wir leben und die unseren Freiheitsraum ausmachen."
Zitat von Lumich im Beitrag #576selbst pegida hatte bezug genommen auf konkretes politisches handeln. hier richtet sich der zorn gegen eine person, die an dem zorn keineswegs schuldlos ist, aber bisher noch nichts politisch entschieden hat. emotional habe ich vollstes verständnis dafür, sachlich sehe ich aber keinen nutzen. mir geht es nebenbei auch darum, die wahl anzuerkennen. nach allem was man bisher weiss, hat es keine nennenswerten unregelmässigkeiten gegeben. man könnte den demonstranten zu diesem zeitpunkt auch vorwerfen sie bedienten sich der gleichen logik wie trump, indem sie das wahlergebnis nur anerkennen, wenn sie zu ihren gunsten ausgeht.
auch pegida war/ist ja trotz aller politischen aufhänger letztlich eine demonstration der sich unbeachtet fühlenden. und trump hat sich ja schon im wahlkampf dazu entschieden, einen sehr großen anteil der zu regierenden bevölkerung von vornherein auszugrenzen, was ich als politische handlung werten würde, die seinem amt vorgreift. ich kann nachvollziehen, dass dieser bevölkerungsteil sich nicht von ihm repräsentiert fühlt (und das in einem maß, das mit den bislang bekannten politischen grabenkämpfen nicht einmal annähernd vergleichbar ist), und halte es durchaus für sinnvoll, dem ausdruck zu geben. es besteht ja zumindest ein mindestmaß an hoffnung, dass es leute in trumps team gibt, auf die er auch hört, und die ihm nahelegen könnten, er sei eben doch präsident aller US-bürger, und nicht nur derer, die ihn gewählt haben.
Bitte, es sollen noch mehr Bürger auf die Strasse gehen. Jeden Tag. Damit es eben nicht so ist: Ja, jetzt ist er halt gewählt und setzt sein Wahlprogramm um! Man kann und muss auch innerhalb der Amtsperioden seine Meinung äussern. Das ist auch Demokratie.
Zitat von sunday im Beitrag #580Bitte, es sollen noch mehr Bürger auf die Strasse gehen.
Vielleicht ändert sich ja tatsächlich etwas. Aber was soll schon passieren? Objektiv gesehen nichts. Jedes Mal, wenn ich bei einer dieser linken Demos war, wollte ich so schnell wie möglich wieder weg. Meine Reaktion war: Bitte lasst mich abhauen, lasst mich wegrennen, damit ich mir wenigstens ein paar Illusionen bewahren kann.
Würde die US-Demokultur jetzt nicht unbedingt mit der linken Demofolklore in Deutschland vergleichen. Alleine Black Lives Matter bietet doch ein ausgesprochen starkes, breites Feld an Aktionen. Außerdem: Dass man "links" sein muss, um gegen Trump zu demonstrieren, halte ich für ein Gerücht.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Mario Barth war ja schon immer ein Vollhorst. Jetzt stürzt er sich auf die deutsche Lügenpresse, gibt den investigativen Journalisten - und kommt nie darauf, sich zu fragen, was wirklich los ist. Er war auf der Suche nach den Lastern, die als Blickschutz vor den Demonstranten vor dem Trump Tower geparkt standen. Doch Barth ist am 11.11. in New York, am Veterans Day in den USA, und da flaniert auf der 5th Avenue eine Parade, weshalb die Straße abgesperrt ist. Aber die Facebook-Fans des Vollhorsts feiern ihn und wollen ihn als nächsten Bundeskanzler.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed