1. Das Wort Konservatismus kommt vom lateinischen conservare (bewahren, erhalten) , und hat nichts mit Beliebigkeit oder Flatterhaftigkeit zu tun. Im Gegenteil.
2. Konservativ sein ist nicht schlimm, in dem Sinne, dass es unglücklich macht. Und er (der Konservatismus) ist eine Frage des Alters, nicht des Milieus. Bis zu einem gewissen Alter kann das Flatterhafte ablenken, die Abwechslung. Dann kommt Müdigkeit auf, zusammen mit der Reduzierung der Möglichkeiten, die man im Leben hat. Man wird konservativ.
ist bekannt. konservatismus an sich wurde von mir nie mit beliebigkeit gleichgesetzt. ggf. bitte nochmal nachlesen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Mit einem "nun wartet doch erstmal drei Minate ab und kritisiert dann" hast Du im Grunde natürlich recht, Dick. Er macht halt wenig, was einem Hoffnung macht. Eine spalterische "jetzt machen wir Euch fertig"-Rede ist schon krass. Und sicher kann der innenpolitische Schaden größer sein, aber ich sehe das halt mehr aus hiesiger Sicht.
Mag sein, aber letztlich ist es ein falsches Verständnis von Mitte. Wer sich radikal verortet, marginalisiert sich. Wer Ratio für sich beansprucht, positioniert sich in der ihm subjektiven Mitte.
Zitat von Lumich im Beitrag #905warum ist die mitte überhaupt konservativ? und warum ist die mitte, also das fehlen einer klar definierbaren position, überhaupt erstrebenswert? das streben nach der mitte ist doch nichts weiter als der versuch, möglichst viele stimmen von verschiedenen lagern für sich zu gewinnen, anstatt für positionen einzustehen, die die einen überzeugen und die anderen eben nicht. das ergebnis sind parteien, die sich kaum unterscheiden.
das sehe ich grundsätzlich anders. als erklärter mann der linksliberalen mitte habe ich feste überzeugungen und positionen. andere positionen und interessen haben aber in meinen augen größtenteils ebenso ihre berechtigung, und die aufgabe einer gesellschaft muss es sein, soviele wie möglich davon durch überzeugung, toleranz und kompromisse unter einen hut zu kriegen. freiheit und eigenverantwortung im sinne des ursprünglichen, nicht zahnarztgebundenen liberalismus sind eines meiner weltanschaulichen standbeine. wo links klassenkampf betrieben wird, und (nicht nur) rechts der andersdenkende bekämpft wird, kämpft die mitte um das miteinander. gegner muss man aushalten können; erst derjenige, der nicht bereit ist, selbst das andere auszuhalten, wird zum tatsächlichen feind.
und um zum thread-thema zurückzukommen: wer sich noch fragt, wie das postfaktische zeitalter eigentlich aussieht, erhält hier eine lektion aus dem weißen haus. "lügen" heißen nämlich ab heute "alternative fakten".
Zitat von Lumich im Beitrag #905warum ist die mitte überhaupt konservativ? und warum ist die mitte, also das fehlen einer klar definierbaren position, überhaupt erstrebenswert? das streben nach der mitte ist doch nichts weiter als der versuch, möglichst viele stimmen von verschiedenen lagern für sich zu gewinnen, anstatt für positionen einzustehen, die die einen überzeugen und die anderen eben nicht. das ergebnis sind parteien, die sich kaum unterscheiden.
das sehe ich grundsätzlich anders. als erklärter mann der linksliberalen mitte habe ich feste überzeugungen und positionen. andere positionen und interessen haben aber in meinen augen größtenteils ebenso ihre berechtigung, und die aufgabe einer gesellschaft muss es sein, soviele wie möglich davon durch überzeugung, toleranz und kompromisse unter einen hut zu kriegen. freiheit und eigenverantwortung im sinne des ursprünglichen, nicht zahnarztgebundenen liberalismus sind eines meiner weltanschaulichen standbeine. wo links klassenkampf betrieben wird, und (nicht nur) rechts der andersdenkende bekämpft wird, kämpft die mitte um das miteinander. gegner muss man aushalten können; erst derjenige, der nicht bereit ist, selbst das andere auszuhalten, wird zum tatsächlichen feind.
"linksliberale mitte" also… die afd will mitte sein, die cdu will mitte sein, die spd will mitte sein, die grünen wollen koalitionspartner sein und die linke nennt sich zumindest links. und da verstehst du mein problem mit der "mitte" nicht? in den meisten fällen wird doch "mitte" gesagt, weil sich in deutschland kaum einer selbst als "rechts" bezeichnet, selbst wenn es ziemlich eindeutig so ist. wie ich schon sagte: die mitte kann gar keine fest definierbare position sein, weil gesellschaften nicht still stehen. und die aufgabe von parteien ist es nicht, möglichst beliebt zu sein, sie sollen dem wähler die möglichkeit geben, ihren politischen willen auszudrücken, und politisch umzusetzen. das geht aber nur, wenn deren positionen nicht konjunkturabhängig sind.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Selbst FJS hat ja schon die Mitte für sich reklamiert. Man ist ja schließlich nicht rechts, nur weil man rechte Ansichten propagiert und rechte Sprüche reißt. Irgendwie niedlich, oder? Letzendlich ist die Mitte da, wo sich die Mehrheit der Gesellschaft befindet. Und das ist halt zeitgeistabhängig.
Zitat von tenno im Beitrag #920und um zum thread-thema zurückzukommen: wer sich noch fragt, wie das postfaktische zeitalter eigentlich aussieht, erhält hier eine lektion aus dem weißen haus. "lügen" heißen nämlich ab heute "alternative fakten".
So absurd das anmutet, ich kann nicht mehr drüber lachen. Da wird systematisch einer sachlichen Auseinandersetzung jede Grundlage entzogen. Wenn ich lang genug Lügen und Wahrheit vermische, gibt es irgendwann keine Wahrheit mehr. Und wenn nichts wahr ist, ist alles wahr. Die Sowjets sind zurück. Hallo Mr. Orwell!
"Auf deinem Shirt steh‘n die Dinge, Die du gerne wärst, nicht die du bist, Was im Grunde völlig in Ordnung ist. Nur: Wir können alle lesen Und du bist nie ein Dreckstück gewesen."
lachen kann ich darüber schon lange nicht mehr (sonst hätte ich es vllt auch im "just for fun"-thread gepostet). ich bin eher an dem punkt, an dem ich mir einrede, dass mir nur vom kopfschütteln und augenrollen so schlecht geworden ist.
Es ist wirklich vieles so erbärmlich und unerträglich - ein Irrsinn folgt dem nächsten. Nun packt Trump Kriegsrhetorik gegenüber die Presse aus. Vermutlich wird es bald so weit sein und man gewöhnt sich ein Stück weit an solche Meldungen, was ich schlimm genug fände. Man kann nur hoffen, dass dieses Gepolter nicht lauter und lauter wird, um einen Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken