Zitat von TheMagneticField im Beitrag #29 Bernemann kenne ich nicht, scheint aber aufs erste Überblicken ganz interessant zu sein. Werde ich mal reinschnuppern.
Obwohl Mory und ich ihn persönlich kennen und schätzen, würde ich aber zu seiner Prosa raten. Er wäre gerne Lyriker, aber das klappt nur bedingt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
aus hochaktuellem anlass möchte ich hier gerne das ebenso hochaktuelle gedicht des fabelhaften fil tägert zur diskussion stellen:
ZitatWir sind alle balla balla und wir singen tralla lalla Fussi ist der große Hit und die Frauen schauen mit.
Mit nem Bierchen in der Birne blicken wir zu die Jestirne Schütze, Torwart, Libero funkeln oben irgendwo
Sind ja eingich längst erloschn Kannste koofn fürn Jroschn Mensch, dit Weltall is so weit et is wieder Fussi - Zeit
Fussi Fussi Fussi Fussi Für den Eugen und die Susi für die Katja und den Piere Fussi fegt die Strassen leer
Schwarz für all die neuen Neger die ich überall jetz seh Rot für unsre Linksausleger von der schönen SPD Gold für Thomas Gottschalks Konto und sein feistes Schloß am Rhein Tret die Pille, aber pronto : Deutschland muß der Meister sein.
Deutschland, Deutschland, Deutschland, Deutschland Meister, Meister, Meister, Meister Fussi Fussi Fussi Fussi Bierchen, Bierchen, Bierchen, Bierchen
Schwarz für den Humor mit dem ich einfach mal so " Neger " schrieb sperrt mich nicht, es ist ein Schmähgedich ein gekonnter Seitenhieb
Deutschland und die Ironie Diese Hochzeit gab es nie wenn der Bildreporter lacht hast du etwas falsch gemacht
( ich fang nochmal an, das bisherige gilt nicht )
Schwarz für all die schwarzen Blöcke und die Leggins ohne Röcke Rot für ISIS - Attentäter Ali, Ömer oder Peter ( jetzt ist es aber wirklich ziemlich politisch korrekt, so könnt ihr das auf jeden Fall singen ) Gold für Grönemeyers Platten und die Jungen in seim Schatten
Das ist unser Vaterland von Kartoffel bis zu Schwein Fussi spielt man nicht mit Hand Deutschland wird der Meister sein.
Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt darin die Augäpfel reiften. Aber sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,
sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug der Brust dich blenden, und im leisen Drehen der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen zu jener Mitte, die die Zerstreuung trug.
Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz unter der Schulter durchsichtigem Sturz und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;
und bräche nicht aus allen seinen Rändern aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.
Ich lernte Abschied - eine Wissenschaft Ich lernt sie nachts, von Schmerz und schlichtem Haar. Gebrüll von Ochsen. Warten, lange Haft. Die Stadt-Vigilie, die die letzte war. Und ich - ich halts wie in der Nacht der Hähne, Da ich, den Gram geschultert, wandert, lang, Ein Aug ins Ferne sah durch seine Träne Und Weiberweinen war im Musensang.
Wer, hört dies Wort er: Auseinandergehen, Weiß, was die Trennung und das Scheiden bringt, Was es verheißt, wenn Flammen auf dir stehen, Akropolis, und Hahnenschrei erklingt? Was, wenn ein neues Leben, irgendeines, tagt Indes die Ochsen brüllen, träg, im Stall, Was jenes Flügelschlagen dort besagt Des Hahns, der Neues kündet, auf dem Wall?
Ich lieb, was stet sich fortspinnt, Fäden - Das Schiffchen fliegt, die Spindel summt... O sieh; ein Flaum, ein wirklicher, von Schwänen - Die unbeschuhte Delia - sie kommt! O unsres Lebens Grund, der karg-und-schmale, Die Bettelworte, die die Freude spricht! Ach, nur Gewesenes kommt, zum andern Male: Der Nu, da du´s erkennst - dein Glück.
So sei denn dies: Die Schale, tönern, rein, Und das Gebild aus Wachs, durchsichtig, drauf. (Wie Fell vom Feh, gedehnt.) Daneben ein Über das Wachs geneigtes Mädchenaug. Nicht an uns ists, den Erebos zu fragen: Dem Mann das Kupfer, Wachs den Fraun. Uns fällt der Würfel, da wir Schlachten schlagen; Sie sterben, da sie in die Zukunft schaun.
Steh ja jetzt ab und an auch als Poetry Slammer auf der Bühne. Vielleicht werde ich hier also auch demnächst den einen oder anderen geisigen Erguss niederschreiben. Als Einstieg ein gaaaaanz altes von mir:
LYRIK
so ein bisschen Lyrik das ist gar nicht schwyrik man muss nur was reim' und streng dabei bleim' das Versmaß zu wahren am Sinn kann man spahren und eins und zwei fix so mir und dir nix hat man es vollbracht und Lyrik gemacht
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Ich bin keine Sieg-Natur sondern nur 'ne Signatur.
Wir scheinen uns ganz gut als Paar zu schlagen das "Schlagen" auch genau in Wortes Sinn doch möcht ich nie mehr den Alleingang wagen weil ohne dich ich nicht derselbe bin
Was täte ich, hört ich dich nicht mehr regen so neben mir an meiner Bettes Seit' Ich wär künftig auf allen meinen Wegen zum Weitergehen niemals mehr bereit
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Du bist mir hier am Ufer stets zugegen, im Schilf hast du mich bis zum Rand geführt. ich kenn den Weg, dahinter geht’s zu Stegen, noch bin ich, wie ich dich dort fand, gerührt.
Wenn ich so im Gezirp und Summen steh, ziehst du mich rein und als ich schwimme, steigt das Wasser hoch im dunklen, stummen See, dann rufe ich, doch deine Stimme schweigt.
Ich tauche ein und nehme Maß im Grund und stoß mich ab, streck mein Arme, wende. Ein letztes Bild, wir haben Gras im Mund,
ein Anfang und zugleich das warme Ende, hier, wo mein Blick an starken Föhren hält. bis leichter Regen, kaum zu hören, fällt.