Mit der Tracklist von "Wish" hadere ich ehrlich gesagt seit dem ersten Hören damals in den guten alten 90ern, da kommt die Neuauflage gerade mal wieder recht: Stören eigentlich nur mich diese teilweise extremen Stil- und Stimmungsschwankungen in der Tracklist? Von "From the edge of the deep green sea" (als Track 4 sowieso viel zu früh) auf "Wendy time", von "Friday I'm in love" auf "Trust" und dann "To wish impossible things" eingezwängt zwischen "Cut" und "End", das hätte man auch genauso gut auswürfeln können. Dazu Fan-Favoriten als B-Seiten, die eigentlich für mich größtenteils aufs Album gehört hätten. Deshalb gerade mal ein bisschen bei Spotiy herumgebastelt und diesmal (diesmal wirklich!) habe ich wirklich meine finale Reihenfolge der Songs gefunden: Wenn ich "Apart", "Trust" und "To wish impossible things" rausnehme und die B-Seiten von "A letter to Elise" und "Friday I'm in love" dazu, dann gibt das ein deutlich harmonischer durchlaufendes Rockalbum mit fröhlichem Pop-Mittelteil. "Cut" kann von mir aus eigentlich weg, das gibt mir nicht viel
1. Open 2. Scared as You (B-Seite) 3. High 4. Wendy Time 5. A Foolish Arrangement (B-Seite) 6. Doing the Unstuck 7. Friday I'm in Love 8. Halo (B-Seite) 9. A letter to Elise 10. The Big Hand (B-Seite) 11. From the Edge of the Deep Green Sea (12. Cut) 13. End
Aus den drei melancholischeren Songs, den beiden B-Seiten von "High" und den drei langsamen Instrumentalen von Lost Wishes kann man dann noch ein fast schon kitschiges semi-instrumentales Album für späte Stunden basteln:
Apart Trust To Wish Impossible Things This Twilight Garden (B-Seite) Play (B-Seite) Uyea Sound (Instr.) Cloudberry (Instr.) Off to Sleep...(Instr.)
„Cut“ kommt live ziemlich gut. Der verwaschene Sound auf dem gesamten Album, der natürlich so gewünscht war, hätte m.M.n. zumindest an bestimmten Stellen mehr Kontrastierung gebraucht. Wenn ich daran denke, wie genial das Vorgänger-Album abgemischt war, frage ich mich, was da schiefgegangen ist.
„Wendy Times“ hätte sowohl im Mix als auch im Arrangement die ein oder andere Überarbeitung gebrauchen können. Irgendwie versucht der Song viele Dinge auf einmal zu sein, aber schafft nichts davon richtig.
„Apart“, „Trust“ und „To Wish Impossible Things“ gehen für mich in Ordnung (das letzte vielleicht etwas weniger), aber alle drei hätte ich sicher nicht aufs Album genommen.
Bei „Halo“ und „Scared As You“ verstehe ich schon, warum die das nicht aufs Album genommen haben, aber es sind tatsächlich bessere Stücke als so einige, die es aufs Album geschafft haben. „Halo“ ist interessanterweise auch viel besser abgemischt als das Wish-Album - kommt viel besser auf den Punkt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich bin mal gespannt, wie das Remaster klingen wird. Robert Smith meinte jetzt ja, dass der enge Tour-Schedule dafür gesorgt hat, dass das Album nicht vernünftig gemastered wurde und er nie mit dem Klang zufrieden war. Aber was soll er auch sagen, wenn er möchte, dass die Leute jetzt fleißig die neue Edition kaufen?
Zitat von Lumich im Beitrag #602 „Wendy Times“ hätte sowohl im Mix als auch im Arrangement die ein oder andere Überarbeitung gebrauchen können. Irgendwie versucht der Song viele Dinge auf einmal zu sein, aber schafft nichts davon richtig.
Dazu würde auch passen, dass sich wohl kaum ein Cure Song im Entstehungsprozess so stark gewandelt hat:
Demo
Beim ersten Hören fand ich dieses Demo viel besser als die Albumversion, aber inzwischen bin ich der Meinung, dass es auch etwas ziellos klingt. Die Albumversion ist vielleicht nicht besser, aber zumindest origineller.
Zitat von LFB im Beitrag #603Ich bin mal gespannt, wie das Remaster klingen wird. Robert Smith meinte jetzt ja, dass der enge Tour-Schedule dafür gesorgt hat, dass das Album nicht vernünftig gemastered wurde und er nie mit dem Klang zufrieden war. Aber was soll er auch sagen, wenn er möchte, dass die Leute jetzt fleißig die neue Edition kaufen?
Das klingt wie eine Ausrede. Das Mastering macht am Ende nicht annähernd so viel aus wie die Aufnahme und der Mix. Insofern würde ich mir vom Remaster auch nicht zu viel erwarten.
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Zitat von Lumich im Beitrag #599 Das Nachfolge-Album täte ich allerdings nicht einmal geschenkt nehmen - auch nicht als Deluxe-Edition.
Da fällt mir ein, dass ich auf eine Bloodflowers Deluxe Edition auch sehr gespannt bin, weil Robert Smith ja schon damals davon sprach, was er noch alles aus den Archiven holen möchte: Eine längere Version des Titelsongs mit alternativem ("upbeat") Ende, die fertigen Songs "Heavy World", "Everything Forever" und "You're so happy (you could kill me)", deren Lyrics damals ja schon auf der Bandpage veröffentlicht wurden. Dazu endlich mal "Spilt milk" in einer guten Soundqualität oder den Underdog Remix von "Watching me fall". Gibt sicherlich noch einiges mehr von Interesse.
Ich bezog mich allerdings auf „Wild Mood Swings“, die ich einfach nur furchtbar fand. „Bloodflowers“ fand ich langweilig und uninspiriert, aber „WMS“ ist schrecklich.
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ich habe mir das album der vollständigkeit halber beim letzten rsd gekauft und zum ersten mal seit bestimmt 20 jahren komplett gehört. alles in allem ist "schrecklich" schon eine ganz gute beschreibung.
Die treuesten Konsumenten und die Herrscher aller Konten konnten nicht verhindern, dass die Revolution aus ihren Kindern Studenten und die Zeit aus ihnen Empfänger von Renten machte. Die Türen
Ja, die beiden finde ich gut, dazu "Numb" und "Mint car" (das bessere "High") und mea culpa für meine latente Schwäche für "The 13th" und auch "Gone!", da haben sie sich endlich mal wieder beim The Top Baukasten bedient, auch wenn sie damit 1996 komplett am musikalischen Zeitgeist vorbeigesegelt sind. Der stärkste Song auf dem Album ist für mich aber "Bare", auf den lasse ich nichts kommen, hängt aber ein Stück weit sicher auch die noch sehr präsente Erinnerung an das Ende der ersten längeren Beziehung dran. Ergo für mich zu 50% interessante bis gute bis sehr gute Songs (und nicht zu vergessen sechs gute B-Seiten), zu 50% belanglose, das ist keine so schlechte Quote. Schrecklich geht für mich anders
Nunja, „Wish“ hatte mit „Friday I‘m in Love“ und „Doing the Unstuck“ zwei happy songs, die m.M.n. sehr gut funktionieren, und sicherlich auch nochmal einige Türen geöffnet haben. „Mint Car“ klang für mich wie der sehr unglückliche wie krampfhaft gewollte Versuch, noch so einen Song nachzulegen. Ich erinnere mich noch an die Schreckstarre, als ich den Song zum ersten mal gehört hatte. Es hat mich Überwindung gekostet, überhaupt den Rest des Albums zu hören, was sich am Ende noch nicht einmal gelohnt hatte. Das gleiche Erlebnis hatte ich einige Jahre später, als ich das Album „Vulnerable“ von Tricky hörte.
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Zitat von Lumich im Beitrag #613Ich erinnere mich noch an die Schreckstarre, als ich den Song zum ersten mal gehört hatte.
Ok. Ich kann mich noch gut an mein erstes Hören erinnern, ich fand den Song direkt super:
Wobei ich jetzt gar nicht sicher bin, ob dieser Auftritt vor oder nach Rock am See 1995 war, da hatten sie ihn auch schon gespielt. Egal, da fand ich ihn eben auch super.
Ich bin da nah bei Lumich. Eigentlich ist es kein verkehrter Song, aber ich habe den schon immer als billige Kopie anderer Songs gefühlt. Das geht schon mit den ersten Tönen an, die an "Why Can't I Be You" erinnern. Dummerweise gehört er sogar noch zu den besseren Songs auf dem Album. Was für ein unrühmlicher Tiefpunkt