Ich verstehe es einfach nicht, LFB, warum Du bei einer halt stramm konservativen Einstellung es nicht schaffst, Dich von Revhtsradikalen zu distanzieren. Weidel ist blanker Rassismus, Deine Relativierung schwer fassbar.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #902Ich verstehe es einfach nicht, LFB, warum Du bei einer halt stramm konservativen Einstellung es nicht schaffst, Dich von Revhtsradikalen zu distanzieren. Weidel ist blanker Rassismus, Deine Relativierung schwer fassbar.
Vielleicht weil LFB selbst ein Rechtsradikaler ist, schon mal darüber nachgedacht?
Zitat von faxefaxe im Beitrag #902Ich verstehe es einfach nicht, LFB, warum Du bei einer halt stramm konservativen Einstellung es nicht schaffst, Dich von Revhtsradikalen zu distanzieren. Weidel ist blanker Rassismus, Deine Relativierung schwer fassbar.
Vielleicht weil LFB selbst ein Rechtsradikaler ist, schon mal darüber nachgedacht?
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von faxefaxe im Beitrag #902Ich verstehe es einfach nicht, LFB, warum Du bei diner halt stramm konservativen Einstellung es nicht schaffst, Dich von Revhtsradikalen zu distanzieren. Weidel ist blanker Rassismus, Deine Relativierung schwer fassbar.
Vielleicht weil LFB selbst ein Rechtsradikaler ist, schon mal darüber nachgedacht?
darüber nachgedacht schon öfter, und: ich glaube, nein.
Rechtsoffen kannte ich bislang nicht als Kategorie. Er ist rechts, täte ich sagen. Auf Gegenmeinungen reagiert er - ich hoffe aus Trotz und nicht aus Überzeugung - in einer ihm unangemessenen Wurbürgermanier. Dass er nun aber auch klar volksverhetzende Positionen noch meint verteidigenden zu müssen, ist schon „unschön“.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #902Ich verstehe es einfach nicht, LFB, warum Du bei diner halt stramm konservativen Einstellung es nicht schaffst, Dich von Revhtsradikalen zu distanzieren. Weidel ist blanker Rassismus, Deine Relativierung schwer fassbar.
Vielleicht weil LFB selbst ein Rechtsradikaler ist, schon mal darüber nachgedacht?
darüber nachgedacht schon öfter, und: ich glaube, nein.
Wie nett. Muss ich mich jetzt bedanken?
Ich hatte oben ja geschrieben, dass ich die Wortwahl von Weidel für "unschön" halte und ergänze, dass ich ich Teile der Rede auch für polemisch und populistisch halte. Im übrigen erkenne ich mich in den meisten Verlautbarungen der CSU deutlich mehr als in jenen der AfD, soviel zu Ninja Hagens unsäglicher Unterstellung, ich sei ein Rechtsradikaler, die den üblichen Reflexen folgt und keiner weiteren Kommentierung bedarf. Wobei es den Glatzen ja zu gönnen wäre, wenn sie mal jemand mit vernünftigem Musikgeschmack hätten.
Trotzdem kann ich die bewusste Entscheidung der AfD Spitzen für diese Provokationen nachvollziehen (ohne sie gutzuheißen): Die Partei wird im Bundestag sowie in allen Landesparlamenten konsequent blockiert, d.h. auch sinnvolle Forderungen werden aus Prinzip geschlossen abgelehnt und die personelle Partizipation in Gremien wird häufig blockiert. Daneben werden gemäßigte Beiträge der Partei medial ebenfalls fast geschlossen ignoriert (dazu gab es neulich eine seriöse Studie, die nachwies, wie häufig Vertreter der Oppositionsparteien in den größtden deutschen Nachrichtensendungen zu Wort kommen, da lag die AfD als größte Oppositionspartei im Bundestag ziemlich weit abgeschlagen, ich suche die Studie noch). Hätte die Rede von Weidel ohne "Kopftuchmädchen" und "Goldstücke" irgendeine nennenswerte Aufmerksamkeit bekommen? Wohl kaum. Durch diese Provokationen ist diese Rede nun in aller Munde und viele schauen sie sich komplett an, um sich eine eigenen Meinung zu bilden, wobei neben der genannten Passage eben durchaus eine Menge streitbare aber legitime Standpunkte und Forderungen erkennbar werden. Es handelt sich um eine unselige Symbiose aus bewussten Provokationen und erwarteten, ja seitens der AfD einkalkulierten Reaktionen.
Ich glaube, wer sich langfristig eine Mäßigung der AfD wünscht (und ich sehe im politischen Spektrum durchaus den Platz für eine konservative und wirtschaftsliberale Partei außerhalb Bayerns, nicht aber für eine zweite (oder auch erste) NPD), der sollte den leiseren und differenzierten Tönen der Partei (auch innerhalb einer einzigen Rede) mehr und den lauten weniger Aufmerksamkeit schenken.
Da treffen sich Lumich und Du, dass man offen rassistische Aussagen halt so stehen lassen sollte, weil sie ja Aufmerksamkeit erregen sollen. Hufeisen-Theorie! ;-)
Ich sehe es anders, bei Volksverhetzung gegen Gruppen unter uns muss man immer aufstehen, auch wenn dies kalkuliert ist.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #901Es gibt so Threads, die darf ich zu meinem eigenen Wohle einfach nie wieder betreten, ich merke es immer wieder.
Dickes Ausrufezeichen.
Für mich liegt das aber vor allem daran, dass Politik auf Forenebene nicht funktioniert/funktionieren kann. Da werden viel zu schnell Standpunkte radikalisiert und Leute in eine Ecke gesteckt, rechts wie links. Online bekommst du vorschnell ein Bild von einem User, dass sich anhand einiger Äußerungen einbrennt und womöglich doch völlig falsch ist. Noch blöder ist es unter Umständen, wenn es sich im Nachhinein als richtig rausstellt, je nach eigener Anschauung.
@Faxe: Sie ist aber eben auch clever genug, um offenen Rassismus und Volksverhetzung in juristischer Hinsicht zu vermeiden. Das "Kopftuchmädchen" kann man als eine Anspielung auf Sarrazins Satz von 2010 deuten, die "Messer-Männer" und "sonstigen Taugenichtse" dienen als Metapher für eine weitgehend unkontrollierte Einwanderung von manchen Kriminellen und vielen Geringqualifizierten (was bei anerkannten Flüchtlingen ja auch kein Kriterium für die Aufnahme ist). Das ist eine sehr provokante Wortwahl (die ich ablehne), aber die Kernthese, wonach Deutschland ein Einwanderungsland für Unqualifizierte und ein Auswanderungsland für Qualifizierte geworden ist, die gehört (wie auch ihre anderen Themen: Schattenverschuldung und -ausgaben, Sanierung öffentlicher Haushalte durch Niedrigzinsen auf Kosten der Vermögen, reale und drohende Aushölung der Budgetrechte des Bundestags im Rahmen des Eurorettungsschirms und Kompetenzerweiterung der EU, negative Target 2 Salden zur Exportfinanzierung) im Bundestag thematisiert und genau das fand in der letzten Legislaturperiode nicht ausreichend statt. Also nochmals mein Standpunkt: Es war zu 95% eine zwar immer wieder polemische aber legitime Rede, die von 5% bewusster (aber juristisch vermutlich nicht zu belangender) Provokation gekröhnt war, um den anderen 95% Aufmerksamkeit zu verschaffen, was Weidel meiner Meinung nach auch gelungen ist (eher in den sozialen Netzwerken und im Privaten, nicht aber in den Medien, das ist ein Teil der Problematik).
Die Rüge von Schäuble fand ich in Ordnung und scharfe Kritik an der entsprechenden Passage legitim und wichtig. Aber offene Debatten über die aufgeworfenen Fragestellungen und Themen würde ich mir für unsere Gesellschaft, für dieses Forum (wobei mir da mehr noch die Zeit als die Lust fehlt) und insbesondere den Bundestag wünschen. Schnappatmung löst keine Probleme.
Das der Begriff Kopftuchmädchen von jemand anderem stammt, ändert gar nichts daran, dass sie Kopftuchmädchen als Taugenichtse einordnet und damit bewegen wir uns im Bereich der Volksverhetzung.
Die Rüge von Schäuble fand ich in Ordnung und scharfe Kritik an der entsprechenden Passage legitim und wichtig. Aber offene Debatten über die aufgeworfenen Fragestellungen und Themen würde ich mir für unsere Gesellschaft, für dieses Forum (wobei mir da mehr noch die Zeit als die Lust fehlt) und insbesondere den Bundestag wünschen. Schnappatmung löst keine Probleme.
Offene Debatten dürfen für mich immer geführt werden, aber die AFD hat bei mir längst mit ihren offen rassistischen und hetzerischen Tiraden im und außerhalb des Bundestages verschissen. Insofern ist mir auch Wurst, ob 1 / 3 / 5 % der vorgetragenen Worte hetzen, oder nicht. Übrigens sitzen auch ohne der AFD noch drei Parteien im Bundestag, die die Oppositionsrolle aufnehmen. Mein größter Spaß ist jedenfalls, wenn diese die AFD wieder hübsch auf's Korn nehmen. Die AFD braucht die Demokratie in Deutschland nicht, außer ein paar Unbeirrbare für die alle anderen Parteien der Feind ist.
Alice Weidel ist sicherlich eine eher etwas ungewöhnliche AFD-Politikerin. Weidel machte ja ihr Abitur einst an einem Gymnasium des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands, sie studierte in Bayreuth BWL und VWL. Dann arbeitete sie als Analystin bei Goldman Sachs. Weidel promovierte (summa cum laude) mit Unterstützung der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung über das chinesische Rentensystem. Hinzu kamen noch Forschungsaufenthalte in China mit Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und des Bundesbildungsministeriums. Sie arbeitete bei Allianz Global Investors Europe und machte sich später als Unternehmensberaterin selbständig. Dies alles klingt zunächst nach bester nichtpolitischer Karriere.
Ungewöhnlich ist wohl auch, das Alice Weidel „aus Sicherheitsgründen“ ihren Wohnsitz in Biel (Schweiz) hat und dort ausgerechnet in der linksalternativen Szene viele Freunde fand ( Künstler, Intellektuelle, Journalisten). Ebenso passt nicht zu einer AFD-Politikerin, dass sie als Lesbe in einer eingetragenen Partnerschaft mit einer aus Sri Lanka stammenden Produzentin lebt. Und mit ihrer Lebensgefährtin zwei dunkelhäutige Söhne adoptiert hat. Zudem beschäftigte sie in ihrem Haushalt eine Islamwissenschaftlerin. Eine angeblich schwarz beschäftigte Asylbewerberin aus Syrien „war als Freundin unserer Mandantin auch im Hause … zu Gast“ (Rechtsanwalt von Frau Weidel).
Warum ich dies hier so schreibe? Weil ich persönlich so meine Zweifel habe, ob jemand wie Weidel, die ja mit einer Frau aus Skri Lanka in homosexueller Beziehung lebt und zudem Kinder aus dem Ausland adoptiert hat, letztlich wirklich hinter einer Parteilinie stehen kann, die ja nicht von wenigen als rassistisch oder homophob eingeordnet wird. Wohl eher nicht. Was ich eher sehe, ist Weidels politischer Extremismus. Für sie wird Deutschland ja scheinbar von Verrätern regiert. Da spielen wohl Theorien vom Untergang des deutschen Volkes eine Rolle und zum Gedankengut der Reichsbürger ist es teils auch nicht so weit.
Wie dem auch sei… das Kernproblem besteht sicher darin, dass sich manche Bevölkerungsgruppen bei den „Altparteien“ nicht mehr so gut aufgehoben fühlen, weil man sie mit ihren Problemen quasi im Regen stehenlässt. Als Opposition sind die Grünen und die FDP ja quasi ein Totalausfall. Mit Blick auf „Muttis Mannschaft“ darf man sich tatsächlich die bange Frage stellen, wie sehr sich die AFD künftig als „Alternative“ zu allem noch weiter etablieren wird. Jeder einzelne AFD-Wähler findet ja bei dieser Partei für sich etwas, was ihm andere Parteien so nicht anbieten. Naiv wäre es, einfach zu unterstellen, dass die Bevölkerung bestimmte politische Aussagen mehrheitlich als zu abschreckend empfindet. Dies hat schon in der deutschen Vergangenheit so nicht funktioniert…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)