Bei mir: Moin im Münchner Haus der Kunst, 1.3.2025
Die Westgalerie im Haus der Kunst ist ein sehr hoher und schlichter Raum und ein cooler Ort für Konzerte. Als Eröffnung gab es ein DJ-Set von Slovva. Dunkle Electronica und Ambient als perfekte Einstimmung. Dann kamen Valentina Magaletti, Joe Andrews, Tom Halsted und Al Wootton als Live-Ergänzung auf die Bühne. Das Licht im Raum fast komplett aus, es gar nur spärlich gehaltene grüne Licht-Akzente. Ich stand direkt vor der Bühne und rein gar nichts hat von der Musik abgelenkt. Das Konzert war leider recht kurz, aber unglaublich intensiv. Die Stücke sind alle sanft ineinander geflossen, die eingesetzten Stimm-Samples hatten eine fast schon geisterhafte Wirkung. Es hat wie geschrieben nichts von der Musik abgelenkt und diese war ein einziges, beeindruckendes Soundbad - Lautstärke wirkt einfach. Ein großartiger Abend.
tja, da wäre ich ja auch gern hingegangen, aber die familiären verpflichtungen hatten vorrang. freut mich aber für dich, dass es dir so gut gefallen hat.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1444ach ja, zu alien disko, tag 2 wollte ich ja auch noch meinen senf geben:
als anknüpfungspunkt zu tag 1 folgte auf bühne 1 wieder nostalgieprogramm mit notwist-bezug: 13 & god. traf sich auch gut, da auch noch nie live gesehen. markus acher steuerte gesang, schlagzeug und gitarre bei, micha acher bass und elektronik-gefrickel und rapper/sänger doseone of subtle/themselves@anticon-fame (der rest der besetzung verzeihe mir - ich erkannte euch leider nicht - aber ihr wart auch super). ja, und auch ein notwist-alternative-rap-crossover funktioniert auch heute noch. melancholie gepaart mit härte und verspieltheit: nach wie vor eine gute formel. ich hab's genossen und der rest des publikums auch. beim rausgehen habe ich sehr viel glückseligkeit wahrgenommen.
dann schnell rüber zu spinnen, einem bass/schlagzeug-duo aus münchen, die da schon seit geraumer zeit spielten und mir blieben leider nur die letzten 2 songs. aber was ich da an postpunk mit texten, die an die kolossale jugend gemahnten, hörte hat mich durchaus interessiert zurückgelassen. da muss ich mal intensiver reinhören.
weiter ging's - zurück an bühne 1 - mit daft punk ... äh, los cotopla boys; kolumbien bzw. cumbia, die zweite. ihren auftritt begannen sie in unterschiedlich monochromen outfits mit gleichfarbigen integralhelmen aufm kopp - daher die referenz. ab stück nummer 2 zeigten sie aber ihre wahren gesichter und - surprise, surprise - unter die boyz hatten sich auch 2 girlz gemischt - beide sängerinnen, die eine am keyboard, die andere percussion. sie stellten sich vor als jazz-studenten am konservatorium in bogota, die in ihrer freizeit quatsch machen wollten (cumbia im blut) und deren spotify-uploads dann so gut liefen, dass sie beschlossen, richtig aufzunehmen und aufzutreten ... und dazu kann man sie nur beglückwünschen, denn das war nochmal eine schippe mitreißender als die meridian brothers, v.a. bedingt durch den psychedelischen touch ihrer musik und die unglaubliche energie der beiden sängerinnen und des sängers. meinem eindruck nach war das der am stärksten bejubelte auftritt des festivals und die band konnte ihr glück über ihr erstes konzert auf einer europäischen bühne kaum fassen.
tja, aber es ist doch immer noch am schönsten, wenn das beste zum schluss kommt: astrid sonne - ganz alleine mit frickelkasten und violine, spärlich aber sehr effektvoll beleuchtet. diese intimität, diese hingabe, ohne scheu vor harrschen passagen, übergehend in zärtliche und wieder zurück, diese dualität, musikalisch unbedingte autorität auszustrahlen, um dann bei den ansagen schüchtern kaum ein wort rauszubringen - das hat mir schlichtweg die füße weggezogen. der @aalpaca und ich waren einer meinung: das highlight des tages. danach noch ein kleines schwätzchen, album von den cotopla boys gekauft und mal wieder beseelt nachhause.
wie immer: das beste festival wo gibt. keine widerrede!
Besser spät als nie, auch noch ein Wort von mir:) Ich war nur an Tag zwei da, aber das hat sich definitiv gelohnt.
Spinnen hab ich zuvor schon mal vor 20 Leuten in der Glockenbachwerkstatt gesehen. Schön, dass sie durch die Unterstützung von The Notwist jetzt eine größere Bühne bekommen. Beide Bandmitglieder sind seit Jahren in der lokalen Szene unterwegs und machen zB Konzerte im Kafe Kult oder der genannten Glocke. Das Debüt Album „Warmes Licht“ erschien jetzt jüngst bei Alien Transistor, dem Label der Notwists. Erfindet das Rad nicht neu, aber gerade live fand ich es packend und griffig.
Astrid Sonne war schließlich auch mein Highlight. Dank der Festival-Umgebung durfte sie sich über zahlreiches Publikum vor der Bühne erfreuen. Sehr toll. Kürzlich hat sie einen Mount Kimbie Song geremixed – auch durchaus hörenswert.
Los Cotopla Boys war mir ein bisschen zu viel des Guten bzw Cumbia wohl generell nicht so mein Fall. Ein paar Songs und die Outfits waren dennoch nett anzuschauen. Bei den restlichen Acts bin ich immer ein bisschen hin und her geirrt – aber das ist ja mitunter der Sinn der Sache. Die Namen sind mir jetzt teils schon entfallen.
Schön, den gnathonemus getroffen zu haben. Die Afterparty fand dann leider ohne mich statt, aber ja vielleicht nächstes Jahr wieder. Das Volkstheater ist definitiv auch ein toller Ort für ein außergewöhnliches Festival (im Winter).
Spinnen hab ich zuvor schon mal vor 20 Leuten in der Glockenbachwerkstatt gesehen. Schön, dass sie durch die Unterstützung von The Notwist jetzt eine größere Bühne bekommen. Beide Bandmitglieder sind seit Jahren in der lokalen Szene unterwegs und machen zB Konzerte im Kafe Kult oder der genannten Glocke. Das Debüt Album Warmes Licht erschien jetzt jüngst bei Alien Transistor, dem Label der Notwists. Erfindet das Rad nicht neu, aber gerade live fand ich es packend und griffig.
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...klingt aus musikalischer Sicht vielversprechend und hat eine sehr schöne und positive "Zappelbuden" Ästhetik...
Ich komme gerade von einem Klassikkonzert; Streichertrio mit Poetry Slam. Die Musik wurde komponiert von Markus Nigsch, den älteren Österreicher:innen unter uns besser bekannt als Marque. Meine Begleitung ist ein guter Freund von ihm, also saß er auch mit uns am Tisch. Ich habe wenig Ahnung von Klassik, aber ich fand es sehr schön und kurzweilig. Zwischendurch wurde auch geloopt und herumexperimentiert und auch das Zusehen hat Spaß gemacht. Die Poetry Slam Texte zwischen den Stücken hätte ich nicht gebraucht; überhaupt ist das keine Kunstform für mich. Es wirkt oft so gewollt und ich mag die sprachliche und verbale Gestaltung nicht. Dennoch alles in allem ein netter, spontaner Kulturabend in netter Begleitung.
Skunk Anansie Palladium Köln Gestern im Palladium; proppenvoll trotz Sonntag, alle mehr oder weniger in meinem Alter, alle gut gelaunt. Pünktlich um 21 Uhr geht's los und ich kann zufrieden verkünden: Skin ist immer noch wütend. Vielleicht sogar wütender denn je. Mit extremer Energie und noch immer unfassbar beeindruckender Stimme wirbelt sie über die Bühne und mischt gekonnt die Klassiker (Weak, Hedonism, Twisted (Everyday Hurts)) mit neuem Material (An Artist is an Artist, Animal). Zwischendurch gab es eine kleine Brandrede mit der wenig originellen, dafür umso wichtigeren Conclusio, dass wir nur gemeinsam bestehen können und Faschismus beschissen ist. Yes, it's fucking political! Eine Band, die man sich wirklich live ansehen sollte; das lohnt auf jeden Fall.
Setlist: This Means War Charlie Big Potato Because of You An Artist is an Artist I Believed in You Love Someone Else God Loves Only You Secretly Weak I Can Dream Twisted (Everyday Hurts) My Ugly Boy Animal Yes It's Fucking Political The Skank Heads (Get Off Me) Tear the Place Up ZUGABE: Hedonism (Just Because You Feel Good) -- Es gab noch mehr Zugaben, glaub ich, aber wir mussten zur Bahn.
EDIT: Meine Vorfreude aufs neue Album steigt immer mehr!
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Martha Skye Murphy eröffnete recht früh den Abend mit ihrem sehr performancelastigen Programm. An einem ihrer Absätze war ein Kontaktmikrofon befestigt, womit ihre Schritte eine hörspielartige Einspielung begleitete. Sie bestritt ihre Aufführung vorwiegend allein, meist am E-Piano. Ihre Erscheinung war stark geprägt von Goth, ähnlich wie Morticia Addams verzog sie den Abend lang keine Miene. Lächeln geht natürlich gar nicht. Da fangen für mich schon die Probleme an: Gibt man dieser Ästhetik zu sehr nach, wirkt das für mich unnötig limitierend was die möglichen Ausdrucksformen betrifft. So sehr ich Bühnenperformance schätze, so problematisch finde ich es, wenn die Songs nicht so richtig mithalten können. Gelangweilt habe ich mich nicht, und es gab durchaus spannende Momente, aber insgesamt war ich wenig überzeugt.
Pünktlich um 9 betrat dann die Hauptband die Bühne und lieferte ein wirklich großartiges Set ab. Das letzte Album "Cowards" machte es einem nicht unbedingt leicht. Die zahlreichen langatmigen Passagen hätten live kaum gezogen. So fanden auch nur die Hälfte der Songs den Weg in die Setlist, was aber trotzdem die Hälfte des knapp über 80minütigen Programms ausmachte.
Witzige Durchsage: Drummer/ Sänger Ollie Judge bedankt sich beim Publikum fürs Kommen. Jemand aus dem Publikum dankt daraufhin der Band fürs Kommen. Das findet Ollie Judge sehr höflich. Gitarrist (ich weiß nicht wie welcher heißt… der, wo nicht linkshändig ist 🤷🏻♂️) sagt dazu: "It was on our way to Schorndorf."
Der Sound war kristallklar, was sich bei der 5-köpfigen Band mit noch viel mehr verschiedenen Instrumenten mehr als bezahlt macht. Neben den zwei Gitarren plus Bass und Drums gab es noch Keyboards, Modular-Synths, Trompete, Percussion und Live-Samples. Damit sorgten sie u.a. für flüssige Übergänge zwischen den Songs. Für die zweite der drei Zugaben "Narrator" kam Martha Skye Murphy noch einmal mit auf die Bühne, die bereits auf der Studioaufnahme mit dabei war. Ihre Schrei-Performance erinnerte mich etwas an Yoko Ono, aber war immerhin einigermaßen wild.
Für mich war es das beste von drei Konzerten, das ich bisher von Squid gesehen habe.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #1480"It was on our way to Schorndorf."
Haha! In der Manufaktur ist es aber auch schön. Schade, dass sie da morgen spielen. Der Montag ist nicht der ideale Tag, um insgesamt drei Stunden auf der Autobahn zu verbringen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)