EBBB übrigens kann ich live nur empfehlen. Die waren beim Haldern und es war w-i-l-d. Das ganze zelt hat gewackelt und verwandelte sich praktisch in ein Trampolin. Schön war's.
Und ich empfehle das Gegenteil. Die waren nicht gut. Hochtrabender Kitsch ohne jede Substanz. Nur das Schlagzeug war gut. Hab ich schon erwähnt, wie unansehnlich der Sänger war?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Keine Ahnung, wie die Generation Z aussieht, ich kenne niemand von denen. Aber junge Menschen fand ich schon immer scheiße, selbst als ich selbst jung war. Und Porridge Radio schon immer super, mit der Einschränkung, dass sie zu viele Fans haben und ihre Konzerte entsprechend überfüllt sind.
ach ja, zu alien disko, tag 2 wollte ich ja auch noch meinen senf geben:
als anknüpfungspunkt zu tag 1 folgte auf bühne 1 wieder nostalgieprogramm mit notwist-bezug: 13 & god. traf sich auch gut, da auch noch nie live gesehen. markus acher steuerte gesang, schlagzeug und gitarre bei, micha acher bass und elektronik-gefrickel und rapper/sänger doseone of subtle/themselves@anticon-fame (der rest der besetzung verzeihe mir - ich erkannte euch leider nicht - aber ihr wart auch super). ja, und auch ein notwist-alternative-rap-crossover funktioniert auch heute noch. melancholie gepaart mit härte und verspieltheit: nach wie vor eine gute formel. ich hab's genossen und der rest des publikums auch. beim rausgehen habe ich sehr viel glückseligkeit wahrgenommen.
dann schnell rüber zu spinnen, einem bass/schlagzeug-duo aus münchen, die da schon seit geraumer zeit spielten und mir blieben leider nur die letzten 2 songs. aber was ich da an postpunk mit texten, die an die kolossale jugend gemahnten, hörte hat mich durchaus interessiert zurückgelassen. da muss ich mal intensiver reinhören.
weiter ging's - zurück an bühne 1 - mit daft punk ... äh, los cotopla boys; kolumbien bzw. cumbia, die zweite. ihren auftritt begannen sie in unterschiedlich monochromen outfits mit gleichfarbigen integralhelmen aufm kopp - daher die referenz. ab stück nummer 2 zeigten sie aber ihre wahren gesichter und - surprise, surprise - unter die boyz hatten sich auch 2 girlz gemischt - beide sängerinnen, die eine am keyboard, die andere percussion. sie stellten sich vor als jazz-studenten am konservatorium in bogota, die in ihrer freizeit quatsch machen wollten (cumbia im blut) und deren spotify-uploads dann so gut liefen, dass sie beschlossen, richtig aufzunehmen und aufzutreten ... und dazu kann man sie nur beglückwünschen, denn das war nochmal eine schippe mitreißender als die meridian brothers, v.a. bedingt durch den psychedelischen touch ihrer musik und die unglaubliche energie der beiden sängerinnen und des sängers. meinem eindruck nach war das der am stärksten bejubelte auftritt des festivals und die band konnte ihr glück über ihr erstes konzert auf einer europäischen bühne kaum fassen.
tja, aber es ist doch immer noch am schönsten, wenn das beste zum schluss kommt: astrid sonne - ganz alleine mit frickelkasten und violine, spärlich aber sehr effektvoll beleuchtet. diese intimität, diese hingabe, ohne scheu vor harrschen passagen, übergehend in zärtliche und wieder zurück, diese dualität, musikalisch unbedingte autorität auszustrahlen, um dann bei den ansagen schüchtern kaum ein wort rauszubringen - das hat mir schlichtweg die füße weggezogen. der @aalpaca und ich waren einer meinung: das highlight des tages. danach noch ein kleines schwätzchen, album von den cotopla boys gekauft und mal wieder beseelt nachhause.
wie immer: das beste festival wo gibt. keine widerrede!
Die Braut haut ins Auge 17.12.24, Düsseldorf, Zakk
Hach, war das schön! Mein zweites Konzert seit Neustart hat direkt voll eingeschlagen, wie es sich für diesen besonderen Rahmen gehörte. Besonders deshalb, weil die Band sich nach fast 25 Jahren in zumindest halber Originalbesetzung wiederformierte und einmalig das komplette zweite Album "Was nehm ich mit" zu Gehör brachte. Das fand natürlich im Rahmen der "Lieblingsplatten"-Reihe des Zakk statt, die dieses Jahr schon zum achten Mal über die Bühne ging. Bernadette La Hengst und Peta Devlin mögen etwas älter geworden sein, sind auf der Bühne aber immer noch super. Launische Ansagen, kleine Anekdötchen, Verspieler, technische Pannen, es war wirklich alles dabei. Dass die Band die Songs vor diesem Auftritt ewig nicht mehr gespielt hatte, merkte man nur selten, aber gerade das machte den Charme des Abends aus. Und zumindest bei mir haben diese Lieder den Test der Zeit eh bestanden. Die Damen ließen sich auch nicht lumpen und spielten insgesamt zwei Stunden lang. Chapeau! Lautstärkemäßig ging es auch wieder gut für mich. Ich bin glücklich, dass Konzerte wieder zurück in meinem Leben sind.
Was ich weiterhin nicht verstehe: Wenn ich zu so einem besonderen Konzert gehe, warum quatsche ich dann die ganze Zeit und achte überhaupt nicht auf die Musik? Was ist mit Respekt gegenüber den Bands und den anderen Leuten im Raum? Menschen, ey. Ich musste leider ein Sätzlein dazu sagen, was die betroffenen Personen nicht so toll fanden.
Diese Menschen denken, sie haben dafür bezahlt, also dürfen sie tun und lassen, was sie wollen. Arschlöcher.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Die von gestern hat immer nur gesagt: "Ey, echt jetzt? Ganz sicher nicht!" und den Kopf geschüttelt. Als wäre ich jetzt derjenige, der was total Übergriffiges getan hätte. Allerdings hat sie danach auch die Schnüss gehalten, wie der Rheinländer sagt.
Ach so, Thees Uhlmann am 07.01.25 im St. Pauli Theater.
Das war der letzte von insgesamt fünf Abenden, an denen Thees Uhlmann hier vor ausverkauften Haus gespielt hat. Er alleine mit Gitarre und mit Songs aus allen seinen Schaffensphasen plus einer Coverversion von Kettcars "48 Stunden".
Wie immer bei Thees Uhlmann geht es sehr persönlich zu, ist es mal sehr lustig, aber eben auch mal traurig - und geschwätzig - und die Songauswahl fand ich ebenfalls sehr gelungen. Dazu die familiäre Atmosphäre (seine Mutter saß auch im Publikum (eine Reihe hinter uns) und die Jungs von Kettcar und vom Label waren ebenfalls im Saal verteilt.
Ich fand es toll und aufgrund der Reaktionen und des Beifalls meine ich sagen zu können, dass das restliche Publikum ebenfalls begeistert war.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Marriage Material 10.01.25, Wermelskirchen, Haus Eifgen
"Hingehen, Erinnerungen sammeln" sagte mein Freund Sven, als ich ihm erzählte, dass ich möglicherweise zu diesem Jazzrock-/Fusion-Konzert gehen würde. Ein guter Denkansatz, und ich bin ja jetzt auch im richtigen Alter für Jazz und Konsorten. Zudem habe ich mir vorgenommen, öfter mal ein lokales Konzert in unserem schönen Kulturhaus anzuschauen. Tja, was soll ich sagen? Marriage Material aus Berlin waren super. Die Band hatte schon damit bei mir gewonnen, ihr zweites Album "Enchantment Under The Sea" zu nennen. Ich hatte besonders viel Freunde daran, mal einem richtigen Jazz-Bassisten auf die Finger schauen zu können. Einer der wenigen Typen, der legitim auf fünf Saiten spielen darf, im Gegensatz zu den ganzen Posern. Aber auch die anderen drei waren toll, sind halt alles Könner in dieser Musikrichtung. Bandleader und Schlagzeuger Felix Lehrmann unterhielt mit witzigen und intelligenten Ansagen, sehr sympathischer Typ. Sehr gut gefällt mir auch so ein Jazzpublikum, da wird artig zugehört und nicht gequasselt. Schon wieder ein tolles Konzert gesehen also, herrlich.
Peter Orloff & Schwarzmeer Kosaken Chor 08.01.25, Remscheid, Lutherkirche
Mein Vater hatte das meiner Mutter zu Weihnachten geschenkt, war aber leider krank geworden, also bin ich mitgegangen. Sehr merkwürdiges Konzert irgendwie. Der ganze Rahmen in einer Kirche war schon nicht meins, dann gab es auch ein paar religiöse Ansagen und einige Lieder (zum Glück auf Russisch). Der Chor selbst war technisch beeindruckend, vor allem die Solo-Sänger. Peter Orloff allerdings ist ein ziemlich albernes Männchen, das gerne breitbeinig und breitarmig auf der Bühne rumsteht, als müsse es gleich im Duell zwei Colts ziehen. Außerdem redet der Mann gerne und lange und preist dabei seine eigene Erfolge. ("Vor 58 Jahren war ich auf Platz zwei der Hitparade, direkt hinter Peter Alexander.") Kennt den hier eigentlich jemand? Ist 80, sieht aber aus wie 65. Nicht mehr normal.
ich bin alt genug, peter orloff noch als zombie meiner eigenen kindheit zu kennen. darum verneige ich mich umso mehr vor dir, dass du deiner mutter die freude gemacht hast, mitzugehen. ich hätte das nicht fertiggebracht.