Ich bin heute zufällig auf diesen YouTuber gestossen, der seit 2018 etwa das macht, was Anthony Fantano schon etwas länger tut. Ich mag Fantano, aber ab und zu eine andere Meinung ist auch nicht verkehrt, auch wenn diese sich im Bezug auf Black Country, New Road nicht großartig unterscheiden dürfte. Er hat sie jetzt zum siebten Mal besprochen, und nimmt sich mitunter auch viel Zeit für seine Besprechungen:
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von sunday im Beitrag #118 Album des Jahres schon Anfang Februar zu erwählen ist toll. Wenn man überzeugt ist, besser wird es nicht mehr, so etwas hatte ich schon lange nicht mehr.
Das zweite Jahr in Folge gab's das Album des Jahres praktisch bevor das Jahr überhaupt angefangen hat. Vor den beiden hier war das zuletzt beim Fever-Ray-Debüt so, meine ich.
Irgendwann stand das schon mal so im Forum - vermutlich hattest du das geschrieben. Mir geht das tendenziell auch ein wenig so. Aber für ihn und die Band finde ich es dennoch sehr schade.
Schau mal auf Seite 1, da wurden hier noch Heartbreaker a la "musste nach 30 Sekunden ausmachen" geschrieben. Einer der Hauptgründe warum mir BC,NR direkt mehr zu Herzen gingen als die auch spannenden Nervous Conditions war Woods Vortrag, seine Texte, seine Angst und seine Frustration, aber auch seine Wärme. Ich bin mir sicher, dass auch Hydes Gesang und ihre Texte etwas in der Art schaffen können, aber die Band hat sich seit 2019 ohnehin so krass verändert, dass ich da trotz allr Trauer über das Ende ~dieser~ Version der Band auch die dritte gerne nehme.
ANTS FROM UP THERE aber zeigt auch wieder eindrucksvoll, wie groß Woods als Storyteller ist (und dabei eben mehrere Ebenen auf einmal aufzieht, siehe ME-Artikel). Da gibt es momentan einfach niemanden, der da rankommt.
Zitat von Olsen im Beitrag #116... Das neue Album jedenfalls strengt mich nur in "Snow Globes" an, durch dieses befremdliche Getrommel. Es ist so, als würde jemand einen schönen ruhigen atmosphärischen Song basteln, während im Proberaum nebenan ein Irrer sein Schlagzeugsolo trainiert. Wie dem auch sei, auf "Ants From Up There" ist sehr viel interessante Musik drauf, die werde ich noch öfter hören.
Und auch, wenn das hier keiner hören will: "Chaos Space Marine" erinnert massiv an Kansas, Jethro Tull und ein bisschen Arcade Fire.
Wenn Du willst, höre Dir ein paar der alten Live-Versionen von "Snow Globes" an (vielleicht sogar die Weihnachtsversion beim gemeinsamen Konzert mit black midi), da wurde das Ende noch sehr entschärft. Im Interview haben wir auch über den Song gesprochen, weil ich dieses "Erdrücken" beim ersten Hören auch befrendlich fand. Drummer Charlie hatte hier buchstäblich freie Hand und sie wollten es so klingen lassen, als spielen die Songs völlig unabhängig voneinander. Ich finde diesen "Wahnsinn" mittlerweile sehr faszinierend.
(ab Minute 10 ungefähr)
Zum Thema "keiner hören". Wood hat vor zwei Jahren selbst gesagt, er will sie zu "the next Arcade Fire" machen. Da war die Band natürlich noch weit von diesem Sound entfernt, deshalb wirkte das eher wie ein Jokus, aber dann kam "Chaos Space Marine"
Bei "The Place Where He Inserted the Blade" erwarte ich immer, dass David Bowie gleich anfängt zu singen.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Ich überlege gerade zum Immergut-Festival nach Neustrelitz zu fahren, um die neue Version direkt mal live zu sehen (über Christi Himmelfahrt). Es mag doch bestimmt jemand mitkommen oder?
Das Southbank-Konzert war ein Highlight 2021 und kann ich nur allen empfehlen, die nicht dabei gewesen sind bzw. nicht die 4LP-Version des Albums haben. Gibt's jetzt auch als offizielles Video und im Stream.
--
Die ersten Konzerte in neuer Besetzung fanden ja längst statt und Bootlegs gibt es auch, aber ich traue mich noch nicht reinzuhören, das Haldern ist ja jetzt nicht mehr so weit weg. Sollte aber jemand Interesse haben, kann ich euch einen Download schicken.
--
Das Jockstrap-Album wird wohl am 9. September erscheinen und I LOVE YOU JENNIFER B heißen. Ich mag beide EPs (die zweite steht im Regal) und von den neueren Songs war "50/50" eher so mittelmäßig, dafür aber ist "Concrete Over Water" ein schöner Song, also immer her damit.
1. Neon 2. Jennifer B 3. Greatest Hits 4. What’s It All About? 5. Concrete Over Water 6. Angst 7. Debra 8. Glasgow 9. Lancaster Court 10. 50/50 (Extended)
Genau das Album erscheint morgen und es ist - zum Glück - ziemlich gut geworden (deshalb auch in der nächsten Folge Thema). Dreiviertelstunde Post-Genre zwischen Songwriter-loveliness, Pop, noisigem Indie, Chamber-Weirdness und bisschen Electro-Clash. Wer die ersten beiden EPs noch vor sich hat - ändern!
Und, wie findet ihr das Album? Mit 50/50 bin ich noch immer nicht zu 100% warm geworden, aber wie bei Track17 besprochen, ist es eine große, große Freude, diese Musik zu hören.