Im Kopf hab ich mein altes Zebrasteckenpferdchen gerettet, lasse es nun hier auf die Weide, gehe um Jahre zurück und die längst verschütt geglaubten oder auch gegangenen Protagonisten dürfen nochmal aufleben. Wen es interessiert: herzlich willkommen. Wen es nicht interessiert: den Löwen zum Fraße vorgeworfen
Von Ali Farka Touré bis Zap Mama....wer will, der darf.
Ich verziehe mich für ein wenig und gehe schon mal kramen......
Zitat von faxefaxe im Beitrag #3Dieses Album höre ich weiterhin sehr, sehr gern.
Hm, was ist da falsch?
Nichts mehr...
Ein wenig verwunderlich für mich, daß Du das gerne hörst....aber angenehm verwunderlich. Gehört doch Volker Goetze zu der Sorte Musiker, die sehr hohe Reputation in der "Fachwelt" genießen, aber ansonsten eher wenig bis gar nicht bekannt sind. Manche dieser Musiker werden sogar ob ihrer perfekten Spieltechnik / Spielweise kritisiert...da fallen dann Worte wie "seelenlos" oder ähnliches. Auch Al Di Meola, der ebenfalls mit sehr vielen unterschiedlichen Musikern Projekte durchgezogen hat (sogar mit dem oft geschmähten Leslie Mandoki) gehört zu dieser Sorte Musiker...sorry, anderes Thema, möchte ich hier nicht auswalzen.
In Karlsruhe hatten sie kürzlich einen Auftritt beim Zeltival, den ich recht überragend fand, daher will ich euch das nicht vorenthalten:
Songhoy Blues
Vier Musiker und Angehörige der ethnischen Gruppe der Songhoy mussten aus dem Norden ihrer Heimat Mali fliehen, bevor islamistische Jihad-Kämpfer ihnen buchstäblich die Zunge herausschnitten und setzen sich u.A. damit in ihrem Album "Music in Exile" auseinander.
Soweit die Vorgeschichte. Nun gibt es ja jede Menge Wüstenblues (z.B. Tinariwen, Ali Faarka Toure, Tamikrest), Songhoy Blues packt das bekannte gitarrenlastige Rezept aber in einen Postpunk/Indie-Sound mit knackigen Drums und vertrackten Rythmen. Entdeckt und vermittelt hat Damon Albarn (Oasis ) die Band dann an Produzent Nick Zinner (Gitarrist der Yeah Yeah Yeahs, Produzent von u.A. TV on The Radio).
Vom ME gabs btw ****
Ich mag das Album mittlerweile sehr gerne, was sicher am Abwechslungsreichtum der Platte liegt - die geringe stilistische Bandbreite der Wüstenblueser fand ich sonst eigentlich immer eher anstrengend.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
Der Clip hört sich gerade richtig gut an. Und so "Post-Punk" finde ich den gar nicht. Einfach nur eine Spur satter im Sound als recht ähnliche Musik von z.B. Tamikrest oder Tinariwen.
Ich finde, gerade "Soubour" (ist auch der Opener) hat produktionstechnisch einen veritablen Indie-Disco-Sound. Könnte instrumental locker auch von den Black Keys stammen. Weiter geht es wie erwähnt sehr unterschiedlich, aber qualitativ ist "Soubour" ein guter Gradmesser. Es gibt funky Zeug mit "Irganda" (Kuhglocken, Handclaps, Tanzbeat), dann wieder finden sich Midtempo-Bluesstücke mit teils vertrackten Strukturen, bei "Sekou Oumarou" klingt rauchgeschwängerter Psychedelic-Blues a la The Doors an. "Nick" geht wohl an Nick Zinners Adesse und ist ein knackig-kurzer Rocker, "Petit Metier" beginnt als Singer-Songwriter-Stück und steigert sich dezent zur Westcoast-Hymne. "Mali" schließlich ist der sanfte Folk-Abschluss. Von vielem etwas dabei. Auf Platte natürlich etwas zahmer als live, also genau richtig für den gemütlichen Wombat.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
Mal abgesehen von meiner völligen Hingabe Mbongwana Star betreffend fehlt mir bei den meisten afrikanischen Bands der Moment, warum ich bleiben und nicht gehen möchte. Was mir wirklich noch sehr gut gefällt ist das Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou, die vor ein paar Jahren eine tolle Platte herausgebracht haben, auf der sie einen Song zusammen mit Franz Ferdinand machen. Dennoch ist das keine Ich-zeige-dem-weißen-Mann-was-Neger-so-machen-Musik, wie ich das bei Mory Kante oder auch Youssou N'Dour empfinde.
Hier der Song mit Franz Ferdinand
Aber bei meiner Suche nach der Einzigartigkeit sind Mbongwana Star schon enorm. Für mich. Wer Tradition sucht, ist da natürlich an der falschen Stelle
Zitat von burnedcake im Beitrag #9Ich finde, gerade "Soubour" (ist auch der Opener) hat produktionstechnisch einen veritablen Indie-Disco-Sound. Könnte instrumental locker auch von den Black Keys stammen. Weiter geht es wie erwähnt sehr unterschiedlich, aber qualitativ ist "Soubour" ein guter Gradmesser. Es gibt funky Zeug mit "Irganda" (Kuhglocken, Handclaps, Tanzbeat), dann wieder finden sich Midtempo-Bluesstücke mit teils vertrackten Strukturen, bei "Sekou Oumarou" klingt rauchgeschwängerter Psychedelic-Blues a la The Doors an. "Nick" geht wohl an Nick Zinners Adesse und ist ein knackig-kurzer Rocker, "Petit Metier" beginnt als Singer-Songwriter-Stück und steigert sich dezent zur Westcoast-Hymne. "Mali" schließlich ist der sanfte Folk-Abschluss. Von vielem etwas dabei. Auf Platte natürlich etwas zahmer als live, also genau richtig für den gemütlichen Wombat.
DAS hättest Du dir glatt sparen können.... Ansonsten: ich hab noch ein bissel was im Net gehört und bin überzeugt von den Jungs. Passt in des Wombats Beute(l)schema.
Uh, hier gibt's echt eine Menge zu erzählen. Ich mag's ja gerne funky bis zum geht nicht mehr. Ich bin doch recht großer Fan des Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou, gerade der 2009er-Platte "The Vodoun Effect" hatte es mir seinerzeit schwer angetan, als ich auf das Projekt bzw. das Label "Anaog Africa" aufmerksam wurde, die den alten Schinken aus Benin reaktivierte. Den Post aus dem alten Forum müsste ich jetzt im Archiv suchen, es war auf jeden Fall ein Geburtstagsgeschenk an mich selbst und der größte aller großen Hits bleibt:
Zitat von Von Krolock im Beitrag #10Mal abgesehen von meiner völligen Hingabe Mbongwana Star betreffend fehlt mir bei den meisten afrikanischen Bands der Moment, warum ich bleiben und nicht gehen möchte. Was mir wirklich noch sehr gut gefällt ist das Orchestre Poly-Rythmo de Cotonou, die vor ein paar Jahren eine tolle Platte herausgebracht haben, auf der sie einen Song zusammen mit Franz Ferdinand machen. Dennoch ist das keine Ich-zeige-dem-weißen-Mann-was-Neger-so-machen-Musik, wie ich das bei Mory Kante oder auch Youssou N'Dour empfinde.
Hier der Song mit Franz Ferdinand
Aber bei meiner Suche nach der Einzigartigkeit sind Mbongwana Star schon enorm. Für mich. Wer Tradition sucht, ist da natürlich an der falschen Stelle
Die Clips müssen noch ein klein wenig warten...aber sie werden gehört.
Mory Kante und Youssou N´Dour....ich habe das leichte Gefühl, Du empfindest da etwas, was nicht oder zumindest nicht in höheren Dosen vorhanden ist. Wenn nicht hier, wo sonst könnte ich relativ gefahrlos sagen, daß sowohl Mory Kante wie auch Youssou N´Dour (immer noch) recht oft bei mir gehört werden. Auch, wenn beide (insbesondere Mory Kante) sich im Grunde wie aus der Zeit gefallen (ich mag diesen Ausdruck) anhören. Was mir aber ziemlich Conchita Wurscht ist, gehören beide doch zu den Leuten, die mich vor gut 30 Jahren schon mit ihrer Musik angefixt haben. Es gibt nun mal gewisse Dinge, die halten sich in des Wombats Gebüsch.