Im Zweifel die sich der ständigen Verfolgung durch "links" wähnenden J. Fleischhauer, J. v. Altenbockum oder einer der alten Herren auf der sog. "Achse des Guten".
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von LFB im Beitrag #810Angesichts des kompletten Scheiterns des linksliberalen, postnationalen Weltbildes auf quasi allen Politikfeldern gelingt die Entzauberung von Gegenmeinungen eben nicht, auch weil die Lösungsansätze (Rückführung von Kompetenzen auf die nationalstaatliche Ebene, Reform des Euroraumes) ja offenkundig sind, aber eben den Abschied von einem ganzen Weltbild bedeuten. Darum ja die permanenten Beschimpfungen, Tabuisierungen und Ausgrenzungen, damit eben erst gar kein Meinungsaustausch entsteht. Aber keine Sorge, wir Zukurzgekommenen, Ewiggestrigen und Hasserfüllten werden nicht nachtragend sein, wenn wieder gelassene Normalität eingekehrt ist.
Dass Du in diese Phrasendrescherei und Verschlagwortung verfällst, die im Internet derzeit so unangenehm ist, finde ich sehr unschön. Wir sind ja in etlichen Punkten sogar einer Meinung. Aber in der Diskussionskultur sehe ich da eine Radikalisierung. Keine Seite hat derzeit eine einfache Lösung.
Die "Reform des Euroraums" steht ja auch ganz oben auf der Agenda der neuen außerparlamentarischen Linksbewegung (s.o.). Also dass sich da was ändern muss, wissen wohl alle.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Ganz richtig LFB (schön, daß Du Dich angesprochen fühlst)- auch ich bin dafür, daß Außenpolitik auf nationaler Ebene, nein mindestens auf Länder- bzw. noch besser auf kommunaler Ebene verlagert wird. Nur so lassen sich internationale Konflikte lösen, deutsche Interessen gegenüber Russland vertreten und Gewicht verleihen. Ansonsten ist die Analyse über Europa insoweit richtig, als daß die EU in jämmerlichem Zustand ist (woran Merkel selbst, z.B. im jahrelangen Beharren auf Dublin, z.B durch ihr Verhalten in der Eurokrise nicht ganz unbeteiligt ist). Beschlüsse werden nicht umgesetzt und der Grundkonsens (und m.E. einer der größten Errungenschaft der EU), daß Konflikte und Interessengegensätze innerhalb Europas in geordnetem institutionellen Rahmen und vorgezeichnetem Prozedere durch Kompromissfindung gelöst werden nicht mehr funktioniert (was natürlich mit den europaweit gefährlich aufstrebenden Rechtspopulisten zu tun hat und somit mitunter auch mit einer verfehlten/mangelnden gemeinsamen Fiskal- und Sozialpolitik). Nur: Das Rad der Globalisierung durch Renationalisierung zurückdrehen zu wollen halte ich für eine reichlich naive Vorstellung.
Vielleicht sollte man kürzlich schwer traumatisierte Menschen auch nicht unbedingt nach ihren politischen Meinungen zu solchen Dingen fragen. Damit tut man ja niemandem einen Gefallen.
Richtig. Hughes war ja außerdem schon vorher Waffennarr. Dass er seine Meinung nach dieser Katastrophe geändert haben sollte, stellen sich ja nur Europäer vor. Aus seiner (Welt-)Sicht kannn ich die Äußerungen ja sogar nachvollziehen. In diesem konkreten Fall hätte es ja, wenn jeder Konzertbesucher bewaffnet gewesen wäre, vermutlich wirklich nicht ein solches Massaker gegeben. Aber politischen Äußerungen von Musikern zuzuhören, war ja schon immer eher so ein 50:50-Spiel.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)