Witt und Uhlmann haben die beiden Hälften jeweils eröffnet. Interessant: Meine Kollegin und ich haben so dermaßen gerätselt, ob es Kati Witt ist oder nicht, dass wir gar nicht richtig mitbekommen haben, was sie vorgetragen hat. Bei Uhlmann war es ein Gedicht.
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Jetzt habe ich Clemens Setz (Die Stunde zwischen Frau und Gitarre) endgültig aus der Hand gelegt. Nach etwa einem Drittel. Hat das denn jemand von euch gelesen (oder es versucht?)? Ich persönlich halte das für völlig sinnlosen Mist, das sprachlich eine Weile trägt, bis sich das auch erschöpft. Irgendwann habe ich alle Personen in dem Buch gehasst. Dann wollte ich es der kleinen Teilort-Bücherei schenken (sah aus wie nagelneu), aber die haben abgelehnt. ich sei schon der dritte, der das Buch vorbeibringt. Zwei reichten aber vollkommen, ich soll doch zum Flohmarkt gehen. Jetzt habe ich es (und noch drei andere) vor unser Haus gelegt mit dem Zettel "Zum Mitnehmen." Mal sehen.....
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #59Drei Stunden haben Stuckrad und Regener aus Stuckrads Autobiografie vorgelesen. Es war stellenweise ganz schön bedrückend, aber dennoch pointiert und witzig.
Was für eine Kombination. Es gibt glaube ich niemanden in der deutschen Literaturlandschaft (jetzt, wo Grass tot ist), den ich dermaßen unappetitlich finde wie Stuckrad- Barre. Was Regener dazu bewegt hat, da mitzutun, ist mir ein Rätsel, allerdings bekomme ich langsam den Eindruck, daß der auch vor nix mehr zurückschreckt. Thees Uhlmann kann ich seit seinem BamS- Gastbeitrag sowieso nicht mehr ernstnehmen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
unappetitlich ist irgendwie ein merkwürdiges wort in diesem zusammenhang.
ich mag stuckrad-barre, allerdings ausschließlich als autor nicht als moderator. ich hab "soloalbum" damals gern gelesen - wie das heute wäre, weiß ich nicht - und er kann großartige reportagen schreiben, nachzulesen z.b. in "deutsches theater". einer meiner lieblingstexte von ihm ist beispielsweise eine sehr feinfühlige aber nicht sentimentale reportage über seinen letzten besuch bei walter kempowski, kurz vor dessen tod.
Ich habe sein selbstmitleidiges Geseiere im Zusammenhang mit seiner Autobiographie schon immer gehaßt, genauso wie seine ständige Selbststilisierung durch aufgesetzte Coolness. Den Rest gab ihm das hier:
Das Schlimme ist noch nicht einmal das Sujet an sich, sondern die Klientel, die er freiwillig meint, bespaßen zu müssen. Soviel kann ich gar nicht fressen, wie ich kotzen möchte.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #67Ich habe sein selbstmitleidiges Geseiere im Zusammenhang mit seiner Autobiographie schon immer gehaßt, genauso wie seine ständige Selbststilisierung durch aufgesetzte Coolness.
was meinst Du mit schon immer? die ist doch gerade erst raus. Und wo siehst Du Selbstmitleid?
Ich habe schon vor bestimmt acht Jahren ein Interview mit ihm gelesen, wo er seine sensible Künstlerseele beim Rückblick auf diese schwierige Zeit gepflegt hat, ich dachte, da wäre seine Autobiographie schon draußen gewesen. Was immerhin zeigt, wie aufmerksam ich alles verfolge, was er so fabriziert. Ich nehme ihn eigentlich nur wahr, wenn er zufällig medial meinen Weg kreuzt, ansonsten bin ich recht zufrieden, wenn er es nicht tut.
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ist mir bisher auch noch nicht untergekommen. selbstbezogenheit ja, aber selbstmitleid? ich kenne "panikherz" noch nicht, aber sich mit einer solchen vergangenheit literarisch zu beschäftigen, wenn man sowieso in dem metier unterwegs ist, halte ich für absolut legitim.
und diese springergeschichte, naja. ich glaube, ihm ging es dabei auch darum, sich nicht von der gegenseite einnehmen zu lasse, was man vielleicht erwartet hätte. und man kann von springer halten, was man will, sie haben schon ein talent, gute nachwuchsautoren einzubinden und ihnen die entsprechenden freiräume (und sicher auch entsprechende honorare) zu geben. das größere problem, was ich mit dieser revue habe, ist, dass sie unfassbar öde ist.
Daß Springer bisweilen gute Autoren hervorbringt, sieht man an der alten ME- Besetzung. Daraus drehe ich auch niemandem einen Strick. Leute wie der Sailer oder Albert hatten auch immer noch ihren eigenen Kopf. Deswegen: sich nicht vereinnahmen lassen? Das liegt in erster Linie an einem selbst.
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Ich werd die Biographie jedenfalls sicher lesen, mal sehen. Bislang hatte ich von Selbstmitleid (oder Glorifizierung) in den Rezensionen nix gelesen. Ich mag viele seiner Texte.
Ich müßte nach dem Interview suchen. Da ich dazu keine Lust habe, muß ich das unbelegt so stehen lassen. Ist mir aber auch egal, ich werde ihn trotzdem nie mögen.
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Ich kann ja nur von drei Stunden Lesung sprechen, da hat er aber schon viel durchblicken lassen. "Panikherz" hat alles, aber Selbstmitleid ist nicht dabei. Ja, es ist am Ende eher furchtbar, wenn BvSB abgeranzt in einem ebenso abgeranzten Hotelzimmer wohnt, das er nicht bezahlen kann. Aber das, was die beiden da vorgelesen haben, war alles so unglaublich humorvoll geschildert, dass es eine Freude war.
Ich kenne von BvSB nur "Soloalbum", das fand ich fad, vor allen Dingen deshalb, weil der Protagonist ein Arsch und "High Fidelity" das bessere Buch zum Thema war.
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Ich schätze Stuckrad-Barre eher für seine Reportagen als für seine Fiktion, deshalb steht die Autobiographie bei mir weit oben auf der Liste zu erwerbender Bücher. Sobald das Taschenbuch da ist. Ob jemand ein Idiot ist, ist mir bei Literatur ähnlich wie bei Musik und Malerei relativ egal, solang mir das Endprodukt gefällt.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."