Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #115Die Top 10 sind kein Kanon. Oder hast du deinen Kindern dann gleich den "Burger Dance" von DJ Ötzi gekauft, weil man den haben muß?
die top 10 definieren sich durch die verkäufe. ein kanon definiert sich mehr oder weniger dadurch, dass alle seinen inhalt abnicken. anderenfalls wäre es kein kanon.
Sollte man das dann als Kanon sehen, fragt man sich wieder nach der Richtigkeit von faxes Behauptung, Kanons wären ein Qualitätsmaßstab. Und schon drehen wir uns im Kreis.
im kreis dreht sich die schlange, die sich in den schwanz beißt bzw der kanon, der versucht, keiner zu sein. solange, bis du mir eine bessere definition bringst, ist ein kanon eine mehrheitliche übereinkunft über eine auswahl qualitativ hochwertiger beispiele eines bestimmten genres. die ist nicht in stein gemeißelt, aber auch nicht von jedem lüftchen durch die gegend zu wehen. wenn man unbekannteres in einen kanon bringen will, muss man es bekannter machen. womit es dann nicht mehr unbekannt ist. kreis dreh anyone?
Charts in Deinem Sinne = die Masse der Konsumenten, meist in etwa zu Zeiten des Erscheinens Kanon = ein Chart aus den Urteilen von Experten, das Urteil der Geschichte.
Zitat von tenno im Beitrag #122 solange, bis du mir eine bessere definition bringst, ist ein kanon eine mehrheitliche übereinkunft über eine auswahl qualitativ hochwertiger beispiele eines bestimmten genres. die ist nicht in stein gemeißelt, aber auch nicht von jedem lüftchen durch die gegend zu wehen. wenn man unbekannteres in einen kanon bringen will, muss man es bekannter machen. womit es dann nicht mehr unbekannt ist. kreis dreh anyone?
Jipp. Danke für die hübsche und stimmige Definition.
Goehte als talentloses Überbleibsel einer anderen Zeit hinzustellen, nur weil seine Romane kacke sind (die ich übrigens ebenfalls nicht mag), empfinde ich als falsch.
Zitat von Mory im Beitrag #125 Goehte als talentloses Überbleibsel einer anderen Zeit hinzustellen, nur weil seine Romane kacke sind (die ich übrigens ebenfalls nicht mag), empfinde ich als falsch.
Habe ich das?
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
ich musste übrigens seinerzeit in der schule noch gedichte auswendig lernen (was ich übrigens allein schon als gehirnübung nie bereut habe, und als versäumnis in heutigen lehrplänen empfinde). vermutlich waren das die letzten ausläufer des vorkriegskanons - "die glocke", den "zauberlehrling" und "die brück' am tay" nehmen heute wohl nur noch die wenigsten schüler durch. für unsere väter und großväter wäre schulbildung ohne diese balladen nicht denkbar gewesen. ein schönes beispiel für den wandel des kanons.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #98Finde ich nicht. Einiges von Goethe ist absolut unerträglicher Schmock, und wäre er nicht so ein Bildungsbürger - Allgemeinplatz, wäre er auch nur ein toter alter Autor.
Jupp, hast du. So verstehe ich diese Aussage wenigstens ;-)
EDIT: Ich durfte in der Schule den "Erlkönig" auswendig lernen. Kriege ihn nur noch bedingt zusammen, mag ihn aber immer noch.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #98Finde ich nicht. Einiges von Goethe ist absolut unerträglicher Schmock, und wäre er nicht so ein Bildungsbürger - Allgemeinplatz, wäre er auch nur ein toter alter Autor.
Jupp, hast du. So verstehe ich diese Aussage wenigstens ;-)
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Komm du mir mal nach hause.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Der zukünftige Literaturkanon wird auf jeden Fall Umberto Eco enthalten, David Foster Wallace, Paul Auster und Don DeLillo, die alle wichtige Autoren der Postmoderne sind und teils auch Wegbereiter genau dafür, Toni Morrison, die gar wundervolle afroamerikanisch-feministische Literatur schafft, und - aber das bleibt eventuell ein frommer Wunsch aufgrund meiner unverbrüchlichen Liebe - Italo Calvino. Ach ja, sicher Salman Rushdie.
Morrison, Rushdie, Auster glaub ich auch (wobei die teils ja schon vor Jahrzehnten ihren Höhepunkt hatten, mit heutig meinte ich eher die ganz aktuellen). Welches Buch von dem Italiener soll ich lesen?