Auch der evangelische Klinikseelsorger Frank Nie aus Erlangen betont, dass Menschen sich niemals zu einem assistierten Suizid gedrängt fühlen dürften. "Dass sie nicht denken, dass sie jetzt nichts mehr leisten können und ihre Kinder sich kümmern müssten und dass sie deswegen lieber sterben", sagt er. "Da habe ich Bedenken, dass das ein Trend wird."
Das ist auch so ein Argument, das immer wieder auftaucht. Als würde man sich so eine Entscheidung leichtmachen. Es gibt vorher ein oder zwei Beratungsgespräche. Und, so blöd wie es klingt: wenn man tot ist, ist man tot. Da sind einem die Gründe, warum man das ist, glaube ich ziemlich egal.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich wollte gerade denselben Teil zitieren. Da platzt mir schon wieder die Ader, wenn ich das lese. Wenn ich mich umbringen möchte, um meinen Kindern die Kosten zu ersparen, ist das immer noch ein legitimer Grund. Jeder sollte frei über sein Leben verfügen können.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #11896Und, so blöd wie es klingt: wenn man tot ist, ist man tot. Da sind einem die Gründe, warum man das ist, glaube ich ziemlich egal.
Das glaubst du (und ich auch). Und dann gibt es Menschen, die das nicht glauben, und die aus ihrem Glauben andere Schlüsse ziehen. Die Sorge, den Kindern/dem Umfeld zur Last zu fallen, ist real. Ich bin kein entschiedener Gegner des assistierten Suizids, finde aber, dass Gegenargumente durchaus gehört werden sollten. Es sind ja nicht nur die christlichen Kirchen, die sich dagegen aussprechen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin steht dem assistierten Suizid eher ablehnend gegenüber.
"Auf deinem Shirt steh‘n die Dinge, Die du gerne wärst, nicht die du bist, Was im Grunde völlig in Ordnung ist. Nur: Wir können alle lesen Und du bist nie ein Dreckstück gewesen."
Zitat von Olsen im Beitrag #11897Ich wollte gerade denselben Teil zitieren. Da platzt mir schon wieder die Ader, wenn ich das lese. Wenn ich mich umbringen möchte, um meinen Kindern die Kosten zu ersparen, ist das immer noch ein legitimer Grund. Jeder sollte frei über sein Leben verfügen können.
Wenn du 100%ige Rationalität und Autonomie unterstellst, kannst du das natürlich so sehen. Dann sollte aber auch z.B. Organhandel legal sein, solang die organverkaufende Person dem einwilligt.
"Auf deinem Shirt steh‘n die Dinge, Die du gerne wärst, nicht die du bist, Was im Grunde völlig in Ordnung ist. Nur: Wir können alle lesen Und du bist nie ein Dreckstück gewesen."
Für mich hat der Wille des Einzelnen in diesem Punkt die höchste Priorität. Man kann umgekehrt auch Menschen ein schlechtes Gewissen betreffs dieser Entscheidung suggerieren, das funktioniert in beide Richtungen.
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Ich gehe mal von mir aus: ich darf ja weder Blut noch Organe spenden, aber es wäre mir auch herzlich egal, wenn man mich nach meinem Ende frikassiert, wenn es anderen Todkranken zugute kommt. Was ich weiß: sollte ich diese Entscheidung getroffen haben, werde ich mir nicht mehr hineinquatschen lassen. Von niemandem. Die Gründe gehen nur mich was an, und wenn sie mir plausibel erscheinen: let's go.
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Wie ist da eigentlich der aktuelle Stand? Haben wir inzwischen eine gesetzliche Opt-out-Regelung oder muss ich immer noch meinen Organspendeausweis mit mir rumtragen, damit meine Körperteile anderen Leuten zugute kommen können?
Genau, der Entwurf existiert, ist aber bisher nicht beschlossen worden. Aber wenn dir der EC-Karten-große Organspendeausweis zur Last fällt, trag dich doch einfach online ins Register ein oder schreib eine Patientenverfügung, Olsen! @King Bronkowitz : Stammzell- und Blutspende ist bei dir augeschlossen, Organspende meines Wissens aber nicht.
"Auf deinem Shirt steh‘n die Dinge, Die du gerne wärst, nicht die du bist, Was im Grunde völlig in Ordnung ist. Nur: Wir können alle lesen Und du bist nie ein Dreckstück gewesen."
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Ich sehe das für mich übrigens ähnlich wie du: Was nach meinem Tod passiert, bekomme ich nicht mehr mit. Ob man meine Organe dann noch anderen Menschen anbieten kann oder ob sie in Fässer eingeschweißt in irgendein ehemaliges Salzbergwerk gehören, sollen andere entscheiden. Ich bin dann raus.
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