Es obliegt natürlich mir, einen kurzen Abriss über die Karriere der besten Band der Welt zu übermitteln und die Infos für kommende Generationen zu konservieren! Ich werde das Albumweise machen, damit ich jeweils einen abgeschlossenen Beitrag habe und auch mal eine Pause machen kann!
1. From Genesis To Revelation (1968) ****
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Anthony Phillips John Silver
Seite 1:
1. Where The Sour Turns To Sweet 2. In The Beginning 3. Fireside Song 4. The Serpent 5. Am I Very Wrong 6. In The Wilderness
Seite 2:
1. The Conqueror 2. In Hiding 3. One Day 4. Window 5. In Limbo 6. Silent Sun 7. A Place To Call My Own
Noch sehr jung, aber mit einem ausgezeichneten Musikgeschmack ausgezeichnet, gingen die fünf Highschool-Teenies ins Studio und nahmen das auf, was nur in Ansätzen an die späteren Genesis erinnern sollte. Hier wurde noch selten die Vier-Minuten-Grenze überschritten und man hört ganz klar, dass man das Label (Decca) nicht mit allzu ausführlichen Prog-Ausflügen verschrecken wollte. Produzent Jonathan King war Bee-Gees-Fan und angeblich wollte man ihn mit ähnlich angelegten Klängen becircen. Der Name des Albums kam daher, dass bereits eine Band mit dem Namen Genesis existierte, und dass die spätere Weltkarriere fast von der Band "Revelation", wie sich Genesis ersatzweise nennen wollten, gestartet wurde. Genesis 1 lösten sich jedoch bald auf, so dass der Name für die Band die wir lieben frei wurde. Sowohl das Album als auch die Singles "The Silent Sun" und "Where The Sour Turns To Sweet" wurden kein Erfolg, und auch das Album im Verlauf ihrer weiteren Karriere live vollkommen ignoriert. Es legt jedoch sehr schön die Wurzeln frei, aus denen künftige Songmonster entstehen sollten.
Das wurde auch Zeit! Ich war schon in Versuchung, aber dachte mir bereits vor Wochen: Der Typ heißt doch nicht zufällig Squonk, laß ihm den Vortritt! Nebenbei: Ich habe jeden Ton (Album, Maxi, B-Seite oder Rarität) der jemals offiziell erschienen ist. Und abgesehen von der unseligen "Calling all Stations" kann ich mit allen Phasen, egal ob Gabriel-Prog oder Collins-Pop
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Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Anthony Phillips John Mayhew
Seite 1:
1. Looking For Someone 2. White Mountain 3. Visions Of Angels
Seite 2:
1. Stagnation 2. Dusk 3. The Knife
Dem aufmerksamen Beobachter wird aufgefallen sein, dass es hier immer noch keine Spur von Phil Collins gibt. Zunächst hatten sie einen Spinal-Tap-mäßigen Verschleiß an Drummern, bis Collins dann bald am Schlagzeugstuhl festwachsen würde. "Trespass" geht gerne mal wegen späterer Großtaten unter, aber hier schon alles, was wir aus der Peter-Gabriel-Phase kennen im Überfluss vorhanden. Es ist das letzte Album mit dem schüchternen Gitarristen Anthony Phillips, der durch Steve Hackett ersetzt wird. Fast hätten Genesis noch seinen Song "Let Us Now Make Love" als Single veröffentlicht, aber dazu ist es nach seinem Abgang zum Glück nicht mehr gekommen. Der Song wurde dennoch aufgenommen und befindet sich auf den Genesis-Remasters, die übrigens eine fantastische Arbeit machen und die ursprünglich recht dünne Produktion des Albums mit voluminösem Wohlklang ersetzen. Der Live-Kracher des Albums war "The Knife", welches auch die Single des Albums war, allerdings gestückelt auf A- und B-Seite. Zumindest das majestätische Ende von "Stagnation" schaffte es bis zu ihrer Abschiedstour 2007 in die Setlist. Das Cover ist erstmalig von Paul Whitehead, der noch für weitere Alben engagiert werden sollte. Kleiner Funfact: Auf der deutschen Ausgabe der Charisma-LP waren alle drei Songs pauschal mit 7:00 angegeben, obwohl das in keinem einzigen Fall stimmte. Da hatte wohl jemand die Trackzeiten verbaselt!
Zitat von Der Lokus im Beitrag #2Das wurde auch Zeit! Ich war schon in Versuchung, aber dachte mir bereits vor Wochen: Der Typ heißt doch nicht zufällig Squonk, laß ihm den Vortritt! Nebenbei: Ich habe jeden Ton (Album, Maxi, B-Seite oder Rarität) der jemals offiziell erschienen ist. Und abgesehen von der unseligen "Calling all Stations" kann ich mit allen Phasen, egal ob Gabriel-Prog oder Collins-Pop
Das ist richtig! Und respekt vor so viel Geschmackssicherheit! Btw. "Calling All Stations" habe ich mich bis heute geweigert zu hören! Ray Wilson habe ich allerdings aus Versehen mal Live gesehen, da hat er sich doch erdreistet Genesis-Songs aus der Gabriel-Phase zu covern. Was zum Geier hat DER damit zu tun?
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett Phil Collins
Seite 1:
1. The Musical Box 2. For Absent Friends 3. The Return Of The Giant Hogweed
Seite 2:
1. Seven Stones 2. Harold The Barrel 3. Harlequin 4. The Fountain Of Salmacis
Die klassische Besetzung ist komplett und Phil Collins darf auch sofort ein Liedchen trällern (For Absent Friends). Lyrisch werden hier praktisch Gruselgeschichten zum Besten gegeben (Musical Box ist auf dem Cover dargestellt und geht eigentlich musikalisch auf die Hauptidee des ausgestiegenen Anthony Phillips zurück), daher der treffende Albumtitel. Dieses Album habe ich sehr früh in meiner Genesis-Werdung kennengelernt und ist mir (deshalb) bis heute das Liebste. Musikalisch gibt es hier eine Achterbahnfahrt von zarten Balladen zu härteren Rockern (gerne auch in einem Song). Phil Collins, der ja heute vielleicht nicht ganz ohne eigenes Verschulden gelegentlich verspottet wird, zeigt erstmals, was für ein fantastischer Drummer er war und die Songs legen den Grundstein für die theatralischen Live-Sets. Wenn man Fotos sieht, wo Peter Gabriel die Maske eines alten Mannes aufhat, wird "Musical Box" gegeben.
Viel blieb über die Jahre in den Live-Sets nicht übrig, aber bis zum Ende wurde der Schlussteil von "Musical Box" meistens bei Konzerten gespielt.
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett Phil Collins
Seite 1:
1. Watcher Of The Skies 2. Time Table 3. Get 'Em Out By Friday 4. Can-Utility And The Coastliners
Seite 2:
1. Horizons 2. Supper's Ready
So, Supper's Ready also! Der Song, der jedem Prog-Gegner das Fürchten lehrt. Nach der kurzen instrumentalen Einleitung "Horizons" kommt die Suite, die in Länge und Komplexität "Close To The Edge" etc. alt aussehen lässt. Auf dem Song haben Bands wie Marillion ganze Karrieren aufgebaut. Obwohl der große kommerzielle Erfolg immer noch ausblieb, war dies das Manifest der Prog-Jahre. Aber auch sonst hat das über 50 Minuten lange Album alles zu bieten. "Watcher Of The Skies" diente jahrelang als Konzertopener und wurde in verstümmelter Version als Single veröffentlicht. "Time Table" zeigt Gabriels großes Talent als Texter (Why can we never be sure till we die or have killed for an answer), "Get 'Em Out By Friday" ist ein zugegeben etwas hektischer Rocker, bevor es mit "Can-Utility And The Coastliners" ein weiterer vergessener Klassiker, den Steve Hackett maßgeblich mitgestaltete, die A-Seite beschließt.
Nicht unterschlagen werden soll auch die Übergangssingle zu diesem Album, die ein bisschen Geld in die Kassen spülen sollte, was aber nicht gelang. Nach einigen Live-Gastspielen wurde der Song in den Keller gesperrt und die Tür verriegelt.
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett Phil Collins
Seite 1:
1. Watcher Of The Skies 2. Get 'Em Out By Friday 3. The Return Of The Giant Hogweed
Seite 2:
1. Musical Box 2. The Knife
Ich mag das Album nicht sonderlich weil ... 1. aufgrund des bisherigen Insiderstatus der Band keine gute Stimmung zu erwarten ist, 2. es eine eilig zusammengeschusterte LP ist um Zeit bis zum nächsten Album zu gewinnen 3. man den Auftritt nicht sieht 4. Supper's Ready über die Klinge gesprungen ist.
Einen Eindruck der Live-Shows aus dieser Phase in Ton UND Bild UND Supper's Ready kann man sich hier verschaffen:
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett Phil Collins
Seite 1:
1. Dancing With The Moonlit Knight 2. I Know What I Like (In Your Wardrobe) 3. Firth Of Fifth 4. More Fool Me
Seite 2:
1. The Battle Of Epping Forest 2. After The Ordeal 3. The Cinema Show 4. Aisle Of Plenty
Es folgt ein weiterer Klassiker. Genesis hatten endlich ihren kleinen Hit (I Know What I Like, dessen Thema auch das Albumcover ziert), denn die teuren Live-Shows und die bisher mäßig verkauften Alben rissen ein Loch in die Bandkasse und die Band war ständig im Minus. Um Vorwürfen entgegenzuwirken, sie würden sich an die USA anbiedern, sollte es ein sehr britisches Album werden, so entstand beispielsweise "The Battle Of Epping Forest" mit ungewohnt humorösem Text. Beim Intro von "Firth Of Fifth" mag so manchem Klavierschüler die Kinnlade runterfallen, und das es so enorm kompliziert war, war einer der Gründe den Song auf Tour nur selten zu spielen. "I Know What I Like" und "The Cinema Show" schafften es aber zu Konzertstandards bis ins hohe Bandalter. Da das Album wieder 53 Minuten dauerte, hätte man auch ruhig auf den Phil-Collins-Mitleidssong "More Fool Me" verzichten können, das einzige kleine Manko in einem sonst perfektem Album.
Zitat von Squonk im Beitrag #95. Genesis Live (1973) [...] Ich mag das Album nicht sonderlich weil ... [...] 2. es eine eilig zusammengeschusterte LP ist um Zeit bis zum nächsten Album zu gewinnen [...] 4. Supper's Ready über die Klinge gesprungen ist.
Stimmt. Man kann den Genuss aber steigern, wenn man wie folgt tätig wird: Man nehme das CD-Remaster von "Live" mit den Bonus Tracks und hört im Anschluß "Live At The Rainbow '73", welches ausschließlich Songs enthält, die nicht auf der "Live" sind. Beide sind klangtechnisch ohne Tadel und bilden zusammen ein abgerundetes Bild jenes Konzertjahres. Leider steht diese Option nur Leuten offen, die das Box Set "Genesis - Live 1973-2007" haben. Aber ich will nicht vorgreifen, das wird bestimmt auch noch Erwähnung finden.
Zitat von Der Lokus im Beitrag #2 "Calling all Stations"
Eine meiner Lieblings-Genesis-CDs.
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Zitat von Der Lokus im Beitrag #2 "Calling all Stations"
Eine meiner Lieblings-Genesis-CDs.
Ja, das war mal wieder eine echte Steilvorlage für mich - als wahrscheinlich einziger Mensch auf dieser Welt der nicht entsetzt die Hände hebt und sagt "Oh, mein Gott, es singt kein Gabriel, ja nicht einmal Phil Collins, dieser Typ ist ja ein absoluter Fremdkörper - das wird doch eh nix." Nuja, Letzteres stimmt allerdings sogar. Ob ich ein "leider" anfüge überleg ich mir noch.
Das klären wir noch genauer, wenn Squonks Chronolgie da gelandet ist ... er selbst kann dazu ja nichts schreiben.
Zitat von Squonk im Beitrag #4 ... habe ich mich bis heute geweigert zu hören!
Das machen wir dann
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Der große Spezialist bin ich nicht aber ich habe die Band immer mit Wohlwollen gesehen. Am besten finde ich allerdings die Kurz-nach-Gabriel-Phase, mit Songs wie "Mama", "Tonight Tonight Tonight" oder "No Son Of Mine. Was die Solowerke betrifft, denke ich: