Phil Collins Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett
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1. Match Of The Day 2. Pigeons
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1. Inside And Out
Ich mach's kurz: Wirklich nichts tolles, ein paar Outtakes von "Wind And Wuthering". Schon das Cover ist der totale Downer. Für "Match Of The Day" schämten sie sich nachher so sehr, dass der Song nicht mal auf "Genesis Archives: 1976--1992" zu finden ist, wo sich sonst sämtliche Raritäten versammeln. Der Gewinner hier ist "Inside And Out", das gelegentlich auch auf der Wind-And-Wuthering-Tour gespielt wurde.
1. Firth Of Fifth 2. I Know What I Like 3. The Lamb Lies Down On Broadway 4. The Musical Box (Closing Section)
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1. Supper's Ready
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1. Cinema Show 2. Dance On A Volcano 3. Los Endos
Yeah, schon 400 Zugriffe nach drei Tagen, dabei werden meine eigenen garnicht gezählt! Ich danke meinem treuen Publikum! Nun zur zweiten Live-Platte: "Seconds Out" hat hier viele Bedeutungen. Zum Beispiel, dass es das zweite Live-Album ist, oder auch dass das zweite Bandmitglied bei Erscheinen bereits die Band verlassen hatte. Das war Steve Hacketts Abschiedstanz. Musikalisch und vom Sound her ist das zwar eine sehr feine Sache und die Doppel-Drum-Besetzung gibt den Nummern einen enormen Drive, aber wieder einmal ist das Album nur ein Kompromiss. Erstens versetzt es jedem Live-Album dem Todesstoß, wenn zwischen den Titeln ausgefadet wird. Zweitens musste man das Ding irgendwie in der Laufzeit passend zur Vinyl-Zeitbegrenzung zusammenpuzzeln. Das "Lamb Lies Down"/"Musical Box"-Medley ist zum Beispiel eigentlich die Zugabe und auch von den Wind-And-Wuthering-Songs (immerhin war es die Tour zum Album) findet man lediglich "Afterglow", das nicht wie auf dem Album die Überleitung von "Robbery, Assault & Battery" war, sondern wie auf dem Album von "Unquiet Slumbers.../...In That Quiet Earth". "Cinema Show" wurde gar von der "Trick Of The Tail"-Tour genommen, mit Bill Bruford als Gastdrummer. Das Original-Setlist war folgende:
Squonk One For The Vine Robbery, Assault & Battery Inside And Out (nur in Europa) Your Own Special Way (gelegentlich) Firth Of Fifth The Carpet Crawlers Unquiet Slumbers.../...In That Quiet Earth/Afterglow I Know What I Like (inkl. Teile von "Stagnation"/"Visions Of Angels"/"Dancing With A Moonlit Knight"/"Blood On The Rooftops") Eleventh Earl Of Mar Supper's Ready All In A Mouse's Night (nur in England) Dance On A Volcano/Drum Duet/Los Endos ----- The Lamb Lies Down On Broadway/The Musical Box --------- The Knife (Europa)
Immerhin gab es erstmals ausverkaufte Häuser und eine fantastische Lichtshow. Von beidem hat man als Albenhörer freilich nur wenig. Erwähnenswert ist, dass Collins bei "I Know What I Like" eine Tambourin-Animationsshow mit abgefahrenen Moves durchzog, währenddessen er immer wieder innehielt und dem Publikum ein "Hey" abverlangte. Das zog ein dreißig Jahre älterer Collins auf der 2007-Tour exakt Move-für-move gleich durch, während auf der Leinwand seine 1977er-Performance lief. Das war echt weird und ein Highlight!
Anscheinend gibt es von der Tour nur Shitty-Bildmaterial, deswegen dieser Eindruck der 1976er-Tour:
1. Down And Out 2. Undertow 3. Ballad Of Big 4. Snowbound 5. Burning Rope
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1. Deep In The Motherlode 2. Many Too Many 3. Scenes From A Night's Dream 4. Say It's Alright Joe 5. The Lady Lies 6. Follow You Follow Me
Genesis enterten die Charts. Zunächst mit "Follow You Follow Me" und dann in Deutschland auch mit "Many Too Many". Das war für viele ein Grund den Untergang des Abendlandes zu beklagen und über die Band nur noch mit Verachtung zu strafen. Diese Leute übersehen jedoch wie viele tolle Songs auf dem Album sind. Die meisten Lieder haben hier eine konventionelle Länge, Ausschweifungen sind eher selten. Leider beginnt das Album mit dem nicht so tollen "Down And Out", wo doch "Deep In The Motherlode" so ein toller Opener gewesen wäre. "Undertow" hatte ich auf meiner Tränen-MiB, es handelt von einem Mann am Ende seines Lebens, der das aber nicht akzeptieren will und die Jugend noch einmal herbeisehnt:
If this were the last day of your life, my friend, Tell me, what do you think you would do then?
Stand up to the blow that fate has struck upon you, Make the most of all you still have coming to you, Lay down on the ground and let the tears run from you, Crying to the grass and trees and heaven finally on your knees
Let me live again, let life come find me wanting. Spring must strike again against the shield of winter. Let me feel once more the arms of love surround me, Telling me the danger's past, I need not feel the icy blast again.
Das ist nicht mehr so vertrackt wie in den früheren Englisch-Geschichtsunterricht-Texten aber es schickt mich völlig. "Follow You Follow Me", so simpel der Song sein mag, fühlt sich für mich immer noch nach nach Hause kommen an. Leicht depressiv angehauchte Lyrics, ein letztes Mal auf einem Genesis-Album ein Mellotron (auf "Many Too Many") und ein Cover von Storm Thorgerson. Alles gut!
1. Behind The Lines 2. Duchess 3. Guide Vocal 4. Man Of Our Times 5. Misunderstanding 6. Heathaze
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1. Turn It On Again 2. Alone Tonight 3. Cul-de-sac 4. Please Don't Ask 5. Duke's Travels 6. Duke's End
Die Experten streiten und die Laien wundern sich. Ist "Duke" nun ein künstlerischer Misserfolg oder ein tolles Album? Ich weiß es auch nicht. Es gibt Licht und Schatten, es gibt eine Drummachine(!!!). Es gibt dieses ungewöhnliche Comic-Cover. Es gibt zwei unsägliche jammernde Phil-Collins-AOR-Songs ("Misunderstanding" und "Please Don't Ask"), die die Story, die auf dem Album erzählt wird ziemlich aushebeln. Dabei wurde mit der Begründung, es würde nicht auf das Album passen "In The Air Tonight" abgelehnt! Auf Tony Banks ist Verlass und bei "Heathaze" und "Cul-de-sac" fühlt man sich wie in alten Zeiten. Die Band war jedenfalls recht angetan von dem Album (Soundmäßig ist es wie gewohnt spitze), mit "Turn It On Again" (ein Konzert-Killer bis zum Ende) wird eine weitere Kerbe in das Hit-Holz geschlagen und beim Finale kann sich Collins noch mal richtig wicket an den Drums austoben. Außerdem verbrachten sie zwei Wochen in ihrem Heimatland an der Spitze der Albumcharts. Am Ende mag ich das Album doch ganz gerne, aber ich fühle mich ein wenig schuldig dabei.
Ich habe eigentlich nur die für mich klassischen GENESIS-Alben Nursery Crime Foxtrot Selling England By The Pound Genesis Live The Lamb Lies Down On Broadway A Trick Of The Tail Wind & Wuthering
„From Genesis To Revelation“ habe ich noch auf Vinyl, ebenso die „Genesis“ von 1983; daneben als „Beifang“ eines ebay-Kaufs noch die „We Can’t Dance“ auf CD. Am meisten gehört habe ich wohl „Foxtrot“ und „Selling England By The Pound“… „The Lamb Lies Down On Broadway“,“ A Trick Of The Tail“ und „Wind & Wuthering“ hatte ich einst nur als Kopie auf MC, die übrigen Alben als LP, derweil eben auch als CD. Statt weiterer Genesis-Alben gab es danach eben Peter Gabriel solo…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #50Ich habe eigentlich nur die für mich klassischen GENESIS-Alben Nursery Cryme Foxtrot Selling England By The Pound Genesis Live The Lamb Lies Down On Broadway A Trick Of The Tail Wind & Wuthering
Dann solltest du dir aber noch "Trespass" zulegen. Das mag ich sogar lieber als Foxtrot/Wind & Wuthering. Von Foxtrot mochte ich bisher aber auch nur die zweite Seite richtig gerne.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #51Dann solltest du dir aber noch "Trespass" zulegen. Das mag ich sogar lieber als Foxtrot/Wind & Wuthering. Von Foxtrot mochte ich bisher aber auch nur die zweite Seite richtig gerne.
Danke für den Tipp. Habe das soeben mal umgesetzt...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Krautathaus im Beitrag #51Dann solltest du dir aber noch "Trespass" zulegen. Das mag ich sogar lieber als Foxtrot/Wind & Wuthering. Von Foxtrot mochte ich bisher aber auch nur die zweite Seite richtig gerne.
Danke für den Tipp. Habe das soeben mal umgesetzt...
Sehr schön! Viel Spaß damit...ich find ja schon die ersten Takte mit "Looking for someone, I guess I'm doing that" einen der schönsten Genesis Opener überhaupt.
Überraschend und erfreulich zugleich, dass Trespass hier so gut wegkommt. Da liest man ja oft "ja, ganz nett, aber halt noch auf dem Weg zu späteren Glanztaten". Ich finde, das Album hat seine ganz eigene Atmosphäre, die Genesis danach nie wieder hinbekommen haben. Es ist auch noch nicht so theatralisch wie die Nachfolger.
Zu meiner Teenager Zeit (hüstel) bist du bei den Mädels um Genesis nicht rumgekommen. Die standen mächtig auf "Cinema Show", "Carpet Crawlers" und auf das erwähnte "Looking for someone". Die verspielte träumerische Note der Musik kam dem anderen Geschlecht wohl sehr entgegen. Mir gefiel's ja auch...
Zitat von Olsen im Beitrag #54Überraschend und erfreulich zugleich, dass Trespass hier so gut wegkommt. Da liest man ja oft "ja, ganz nett, aber halt noch auf dem Weg zu späteren Glanztaten". Ich finde, das Album hat seine ganz eigene Atmosphäre, die Genesis danach nie wieder hinbekommen haben. Es ist auch noch nicht so theatralisch wie die Nachfolger.
Allein der Track "The Knife" rechtfertigt die Anschaffung des Albums - der R.O.C.K.T. ! Übrigens: auch hier eine unheimliche Steigerung im Klang bei der remasterten CD-Version.
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Phil Collins Tony Banks Mike Rutherford -------- Earth, Wind & Fire Horns: Blasinstrumente auf "No Reply At All"
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1. Abacab 2. No Reply At All 3. Me And Sarah Jane 4. Keep It Dark
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1. Dodo/Lurker 2. Who Dunnit? 3. Man On The Corner 4. Like It Or Not 5. Another Record
Das Album erschien in vier farbliche verschiedenen Covern. Hier erfanden sich Genesis als Radioband neu. Die einst so wichtigen Lyrics spielten nur noch eine untergeordnete Rolle (Abacab/Who Dunnit) und beeinflusst vom Erfolg seines Solo-Albums "Face Value" brachte Collins seine Motown-Manie (No Reply At All) und Produzent Hugh Padgham mit. Sein Erfolgsrezept (langsamer stimmungsvoller Beginn, Steigerung, eine Oktave höher, Drumexplosion) von "In The Air Tonight" und "I Don't Care Anymore" wiederholte er hier mit "Man On The Corner". Vieles klingt so Collins hier. Der Sound früherer Tage wurde fast völlig über Bord geworfen. Spurenelemente findet man noch gegen Ende des Albums bei "Like It Or Not". Mit "Dodo/Lurker" begann das Konzept eines längeren Songs mit instrumentalem Mittelteil, der auch fester Bestandteil der folgenden Alben werden sollte, z.B. "Home By The Sea" und "Domino". Das Album warf drei Hits ab "Abacab" (minus Mittelteil), "No Reply At All" und "Man On The Corner" und manifestierte den Weg in die Stadien dieser Welt. Auf der letzten Tour 2007 wurde allerdings kein einziger Song des Albums gespielt.
14. Three Sides Live (1982) **** (inkl. Songs der 3x3 EP)
Phil Collins Tony Banks Mike Rutherford --------- Chester Thompson (Drums/Live) Daryl Stuermer (Gitarre/Live)
Seite 1:
1. Turn It On Again 2. Dodo 3. Abacab
Seite 2:
1. Behind The Lines 2. Duchess 3. Me & Sarah Jane 4. Follow You, Follow Me
Seite 3:
1. Misunderstanding 2. Medley: In The Cage/Cinema Show/Slippermen 3. Afterglow
Seite 4 (Studio):
1. Paperlate 2. You Might Recall 3. Me And Virgil 4. Evidence Of Autumn 5. Open Door
Seite 4 (Live/UK):
1. One For The Vine 2. Fountain Of Salmacis 3. it/Watcher Of The Skies
Nachdem die Hits von "Abacab" langsam verklungen waren, beschloss man für England eine EP names 3x3 nachzuschieben, die aus Outtakes der Abacab-Sessions bestand:
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1. Paperlate 2. You Might Recall
Seite 2:
1. Me And Virgil
Das Cover war eine subtile Anspielung auf:
Für den Rest der Welt kürzte man dankenswerterweise "Me And Virgil" einfach weg, haute "You Might Recall" auf Seite 2 und fertig war die Single. Damit sich die EP besser verkauft, war die "Three Sides Live" in England eine "Four Sides Live". Für den Rest der Welt gab es auf Seite 4 die drei Songs der EP plus zwei Outtakes der "Duke"-Sessions. Vor allem letztere waren ein angenehmes Flashback auf alte Zeiten, während "Paperlate" wieder im Motown-Sumpf watet und "Me And Virgil" (mittlerweile auch laut Phil Collins) ein furchtbarer Song war. Live funktionierte die Vermischung der zwei Genesis-Welten erstaunlich gut, denn die Live-Qualitäten der Band hat nicht gelitten. Man ziehe sich nur mal das furiose Medley auf der dritten Seite rein (Misunderstanding ist dabei zu übersehen/skippen). Wenn man mal vom kurzen Anspielen der "Cinema Show" innerhalb des Medleys absieht, ist "Afterglow" der erste Song, der zum zweiten Mal auf einem Live-Album erscheint, hier noch besser und ausführlicher (und im Anschluss besser passend, da der Beginn immer ein Übergang von einem anderen Song ist) als auf "Seconds Out". Auf CD hieß es übrigens nur "Live Is Live" und wer die fünf Studiotracks haben möchte, kann vier davon auf der Genesis Archive 1976--1992 finden. "Me And Virgil" allerdings landete auf dem Sondermüll.
1. Mama 2. That's All 3. Home By The Sea 4. Second Home By The Sea
Seite 2:
1. Illegal Alien 2. Takin' It All Too Hard 3. Just A Job To Do 4. Silver Rainbow 5. It's Gonna Get Better
Ich weiß von einigen Leuten, dass ausgerechnet dieses Album der Prinz war, der sie wachküsste, aber langsam ist die Gefahr groß, der guten alten Zeit nachzutrauern. "Mama" ist einerseits ein wirklich guter Song, bei genauerer Betrachtung aber auch die Wiederholung der immer gleichen Formel (In The Air Tonight/Man On The Corner etc.). "That's All" ist Wegwerfpop, der nicht weiter wehtut und "Home By The Sea"/"Second Home By The Sea" ist ein eingängiger Versuch, den neuen Sound wie in alten Zeiten mit ausgedehnten Instrumentalpassagen zu würzen und nebenbei der Höhepunkt des Albums. Die zweite Seite beginnt debakulös mit dem Quatsch-Song "Illegal Alien" und auch eine der jetzt immer häufiger werdenden AOR-Balladen "Talking It All Too Hard" ist nur all too hard to take. Gegen Ende get's it wieder etwas better, wie alle Leute feststellen können, die bis dahin nicht eingenickt sind. Das klingt vielleicht alles ein wenig harsch, aber so richtig habe ich dem Album nie verziehen, dass es mich nicht komplett begeistert hat. "Mama" und "Home By The Sea" wurden fortan ständiger Begleiter ihrer Live-Shows, "That's All", "It's Gonna Get Better" und "Illegal Alien" wurden bald von der Setlist gestrichen.