Mit Genesis ist das wie mit Ultravox. Nach dem Ausstieg des Sängers waren sie eine völlig andere Band und vor allem mit unerträglich seichter Fahrstuhlmusik. Dafür erfolgreicher. Das Leben ist nicht gerecht.
Ich hatte mal so eine kurze Phase, in der mir "Foxtrot" und "Selling England By The Pound", sowie eine längere Phase, in der mir "The Lamb Lies Down On Broadway" gefielen, was insofern bemerkenswert ist, weil das zur Hochzeit des Punk war und Genesis eine dieser geächteten Bands war, auf die sich Punks als Ursprung ihrer musikalischen Existenz beriefen.
Zitat von CobraBora im Beitrag #15Der große Spezialist bin ich nicht aber ich habe die Band immer mit Wohlwollen gesehen. Am besten finde ich allerdings die Kurz-nach-Gabriel-Phase, mit Songs wie "Mama", "Tonight Tonight Tonight" oder "No Son Of Mine. Was die Solowerke betrifft, denke ich:
Peter Gabriel > Mike Rutherford > Phil Collins
Wenn schon, denn schon: Peter Gabriel > Steve Hackett > Anthony Phillips > Phil Collins > Mike Rutherford > Tony Banks
Peter Gabriel Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett Phil Collins ---------- Brian Eno: "Enossification" on "In the Cage" and "The Grand Parade Of Lifeless Packaging"
Seite 1:
1. The Lamb Lies Down On Broadway 2. Fly On A Windshield 3. Broadway Melody Of 1974 4. Cuckoo Cocoon 5. In The Cage 6. The Grand Parade Of Lifeless Packaging
Seite 2:
1. Back In N.Y.C. 2. Hairless Heart 3. Counting Out Time 4. Carpet Crawl 5. The Chamber Of 32 Doors
Seite 3:
1. Lilywhite Lilith 2. The Waiting Room 3. Anyway 4. Here Comes The Supernatural Anaesthetist 5. The Lamia 6. Silent Sorrow In Empty Boats
Seite 4:
1. The Colony Of Slippermen --- The Arrival --- A Visit To The Doktor --- The Raven 2. Ravine 3. The Light Dies Down On Broadway 4. Riding The Scree 5. In The Rapids 6. it
Peter Gabriel geht nicht durch die Hintertür, er geht mit einem Paukenschlag! Es ist erstaunlicherwiese Genesis' erstes Konzeptalbum. Es geht um den puertoricanischen Jungen Rael, der auf der Suche nach seinem Bruder in New York viele skurrile und albtraumhafte Abenteuer bestehen muss. Zunächst war Gabriel wenig interessiert und widmete sich einem letztlich nie zustande gekommenen Filmprojekt. Der Rest der Band schrieb fast die ganze Musik zu diesem 90-minütigen Werk und Gabriel setzte letztlich seine Story darauf, die in einem vierseitigen Beiblatt zum Alben noch mal zusammengefasst wurde. Weder die Band noch Gabriel waren zufrieden, dass durch die exaltierten Liveshows der Fokus auf dem Sänger lag und die anderen eher als Backing-Band betrachtet wurden. Nichtsdestotrotz gab es zu diesem Album noch eine musikalische Aufführung, die seinesgleichen suchte. Der Novize mag anfangs überfordert sein von den 23 Tracks und der nicht unkomplizierten Story, aber wer dran bleibt und das Album laut hört, gewinnt einen Freund fürs Leben. Bis zuletzt wurden "The Carpet Crawlers" (einer der besten Songs aller Zeiten) und "In The Cage" (gerne auch innerhalb eines Medleys) live gespielt. Die Lamb-Tour war in manchen Ländern nicht ausverkauft, die Zeit war nicht reif. Die meisten Abwesenden dürften es später bitter bereut haben, denn Peter Gabriel gab nach der Tour seinen Abschied bekannt. Nochmal muss zur Ehrenrettung Collins' gesagt weden, dass sein Drumming einfach der pure Wahnsinn ist!
Zitat von Von Krolock im Beitrag #16Mit Genesis ist das wie mit Ultravox. Nach dem Ausstieg des Sängers waren sie eine völlig andere Band und vor allem mit unerträglich seichter Fahrstuhlmusik. Dafür erfolgreicher. Das Leben ist nicht gerecht.
Das ist auch ein ähnlich arroganter Quatsch, wie im Serien Thread die Aussage zu The Walking Dead. Die Midge Ure Ultravox waren nun wirklich keine seichte Fahrstuhlmusik. allerdings waren sie natürlih deutlich anders als zuvor, besser noch dazu (;-)). Aber der anspruchsvolle intellektuelle Musikhörer, der sich immer weiter entwickelt hat, darf das natürlich so nicht sehen.
Phil Collins Tony Banks Mike Rutherford Steve Hackett
Seite 1:
1. Dance On A Volcano 2. Entangled 3. Squonk 4. Mad Man Moon
Seite 2:
1. Robbery, Assault And Battery 2. Ripples 3. A Trick Of The Tail 4. Los Endos
Um die Diskussion kurz aufzugreifen: Genesis wurden nach dem Ausstieg von Peter Gabriel natürlich nicht von heute auf morgen zu einer anderen Band, sondern eher ab "Abacab". "Trick Of The Tail" wäre sicherlich ähnlich auch mit dem Meister entstanden, denn für die Musik waren immer schon alle Bandmitglieder verantwortlich, da sollte man die Herren, vor allem Tony Banks, nicht unterschätzen. Bei "Trick Of The Tail" werden die Songwriter-Credits auch schön aufgeteilt, während vorher immer die ganze Band pauschal als Autoren gelistet wurden, und da mischt Herr Collins nur bei drei Songs mit, während Tony Banks an jedem Song beteiligt ist. Ein Grund für den musikalischen und kommerziellen Erfolg dürfte sein, dass die Band eben nicht wie erwartet nach dem Ausstieg des Babos abschmierte, sondern nach der Bürde von "Lamb" ein richtig gutes Album vorlegte. Vielleicht lyrisch nicht so ausgefeilt und mit nicht so vielen historischen Anspielungen, dafür gelegentlich wie bei "Robbery, Assault & Battery" mit einem Schmunzeln. Auch versuchte der Frontmann (zunächst) wider Willen Phil Collins nicht das theatralische Konzept von Peter Gabriel zu kopieren, sondern erwies sich als Rampensau und konnte wunderbar mit dem Publikum interagieren. Auf der Tour wurde, da Collins ja die Position wechselte, als zweiter Drummer zunächst Bill Bruford verpflichtet, bevor Chester Thompson den Part dauerhaft einnahm. Außerdem verdankt der Schreiber dieser Zeilen, wie ihr sicher wisst, diesem Album seinen Nick. Bis ins hohe Alter (2007) brachten sie aus diesem Album "Dance On A Volcano", "Ripples", "Los Endos" und innerhalb letzterem Song auch das Intro von "Squonk" zu Gehör.
Zitat von Von Krolock im Beitrag #16Mit Genesis ist das wie mit Ultravox. Nach dem Ausstieg des Sängers waren sie eine völlig andere Band und vor allem mit unerträglich seichter Fahrstuhlmusik. Dafür erfolgreicher. Das Leben ist nicht gerecht.
Das ist auch ein ähnlich arroganter Quatsch, wie im Serien Thread die Aussage zu The Walking Dead. Die Midge Ure Ultravox waren nun wirklich keine seichte Fahrstuhlmusik. allerdings waren sie natürlih deutlich anders als zuvor, besser noch dazu (;-)). Aber der anspruchsvolle intellektuelle Musikhörer, der sich immer weiter entwickelt hat, darf das natürlich so nicht sehen.
Ist es nicht viel eher Arroganz, einem die persönliche Wahrnehmung von Musik als Arroganz auszulegen? Ist jetzt eher schwierig, darauf zu antworten und dabei nicht den Titel des Threads ad absurdum zu führen. Erstens weiß ich nicht, was es mit der Aussage über "The Walkng Dead" zu tun hat, da ich den Beitrag nicht kenne. Zweitens waren Ultravox mit Ure nicht besser, sondern seichte Fahrstuhlmusik, wie bereits geschrieben. Ich kenne keinen einzigen Hörer der ursprünglichen UV, der die späteren Sachen mag. Der Ure-Möger darf gerne Ure mögen. Ultravox waren auch keine Band, die intellektuelle Bedürfnisse befriedigt haben. Ist aber auch egal, es ging um Genesis. Und auch hier kenne ich eine ganze Reihe von Menschen, die spätestens ab "And Then There Where Three", zumeist aber schon ab "A Trick Of The Tail" nichts mehr mit der Band anfangen konnten, weil der Weggang von Gabriel nicht nur eine andere (schwächere) Stimme bedeutet hat, sondern im Prinzip eine andere Art von Musik. Nur deshalb der Vergleich, der sich mir hier aufdrängte. Und Genesis mit Gabriel sprach dann tatsächlich auch ein spezielles Publikum an.
interessant, anregend, danke dafür. Hoffentlich nicht zu OT: möchte mir Trespass und Foxtrot auf CD zulegen, gibt es da Empfehlungen zu bestimmten Ausgaben/Pressungen eurerseits was den Klang usw. betrifft?
@Squonk: eine schöne Zusammenfassung der Alben mit ein paar Insiderinfos, die mir neu waren. "The Lamb lies..." wird wohl mein ewiger Favorit sein, der mit memorablen Gesangsmelodien nur so strotzt. Eigentlich schon kurios, daß diese von der Band für Gabriel geschrieben wurden und er nur die Texte beisteuerte.
Kennst du die Covers von Hazeldine (Coocoon Coocoon) und Jeff Buckley (Back in N.Y.C)?
@Cohle Das ist nicht OT, das ist grandios! Die Remaster von 2009 sind alle vom Sound her großartig und dringlich zu empfehlen. "Leider" gibt es bei amazon gerade zwei andere Alben (die Remaster) zum Schnäppchenpreis, nämlich "Nursery Cryme" und "Selling England".
@Krautathaus Das von Jeff Buckley kenne ich, Hazeldine werde ich mir später mal draufschaffen!
Da es in dem kleinen Kaff, in dem ich aufgewachsen bin, keinen vernünftigen Plattenladen gab, sondern lediglich zwei Elektro-Läden, war die TRICK OF THE TAIL '75 nach GENESIS '83 meine zweite Platte von ihnen - und damit auch die erste aus der Prog-Rock Zeit. Ich finde sie heute noch grandios, und sie ist (ebenso wie etliche Nachfolger) der gepresste Beweis dafür, daß jeder der behauptet GENESIS seien nur mit Peter Gabriel gut gewesen , ein kompletter Vollidiot ist. "Mögen" hingegen ist natürlich eine andere Frage ... gilt nebenbei auch für Pink Floyd's SYD BARRET und Fleetwood Mac's PETER GREEN - Fanatiker.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Manchmal ist es wirklich eine Gnade, nachgeboren zu sein. Dann kann man auf diese Art von Grabenkämpfen mit einem Lächeln reagieren. Ich mag einiges von Genesis aus verschiedenen Phasen der Band. Kenne aber lediglich fünf komplette Alben (dreimal Peter Gabriel, zweimal Phil Collins).
aus purer sympathie zum squonk und aus respekt vor seiner arbeit hier habe ich mich in einem erneuten anlauf, mich mit der band anzufreunden, an nursery cryme und foxtrot versucht. getrommel, geschwurbel, seltsamer eunuchengesang. dann habe ich angefangen, zu hören. auf den beiden alben ist so ungefähr alles zu finden, was bands wie iron maiden oder manowar gross gemacht hat (inklusive "six six six!"), hauptsächlich meine ich dabei das zweistimmige gitarrengegniedel in allen variationen, dazu kommen händelartige schlussakkorde, cembalogeplucker und wilderes geflöte als beim weihnachtskonzert des blockflötenorchesters einer adhs-lastigen schule. männerchöre dürfen natürlich nicht fehlen und plötzlich ist man dann auch bei der NHL und jemand hat ein tor geschossen, jedenfalls rödelt da einer ganz aufgeregt auf der stadionorgel. "why don't you touch me, touch me, touch me now" wird zu geisterbahnmusik gefleht und man möchte dazwischenrufen "wie denn, ihr macht das selbst doch schon die ganze zeit!", stattdessen hört man, wie noch ein, zwei, vielleicht fünf, schichten draufgelegt werden und spürt den kopf schwirren. ich kann nachvollziehen, dass man das gut findet, ehrlich. aber für mich ist auch dieser versuch mit genesis unter "negativresultat" zu verbuchen.