Ich bin fast gestorben, als in einer der ersten Folgen Mädel und Herbst (Mini-Cameo als Arzt) im Treppenhaus aneinander vorbeilaufen und sich entgeistert anschauen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Meinungen zum Tatort gestern? War ja immerhin das 25jährige Dienstjubiläum von Batic und Leitmayer Mir gefiel der Fall eigentlich recht gut. Optisch super (vor allen Dingen die Eröffnungsszene!) und über die musikalische Unterlegung kann man natürlich auch nicht meckern (The National). Spannend war es eigentlich ebenfalls, auch wenn am Ende wie fast immer ein wenig zu viel des Guten. Schauspielerisch hat der Ösi-Lude dem Rest die Show gestohlen, großartig! Am schwächsten waren tatsächlich die beiden Kommissare. Leitmayer geht mir mit seiner miesen Laune jetzt schon seit einigen Fällen nur noch auf die Nerven und Batic hat ja alles und jedem Prügel angedroht, over the top.
Ich fand den auch ziemlich gut. Der Fall war recht mitreißend und spannend, und auch ein bissl Teenie-Romantik war dabei. Mit den Launen der beiden Kommissare ist man ja recht gut vertraut.
Vorgestern habe ich mir zur Einstimmung mal wieder das Meisterwerk "Frau Bu lacht" im Bayerischen Fernsehen angeschaut. Da kommt der neue natürlich nicht ran.
Ich habe mich da gestern auch gut unterhalten gefühlt, was aber wahrlich nicht am Inhalt lag. Die Story fand ich schon arg konstruiert und wenig glaubwürdig
Ich gebe zu, dass ich nicht alles verstanden habe. Wer z.B. war der Sohn der "Buchhalterin" des Rotlichtladens? Was war das für ein Geldhandel mit der Oma im Auto? Weshalb und wie ist das Video überhaupt in Umlauf gekommen? Die ganzen Typen haben das Filmen doch bemerkt - und der Kleinen das Handy nicht abgenommen? Und ja - der Schluss war komplett offen???
Ja, das ist ein gutes Beispiel was ich für "arg konstruiert" meinte. Das Mädel filmt wie ihr Schwester ermordet wird und keiner stört sich daran? Und die ist auch überhaupt nicht panisch und filmt das mal ganz gelassen? Das mit dem Sohn der Buchhalterin habe ich auch nicht kapiert
Da wurde ziemlich aufs Tempo gedrückt, nicht? Während in Fernsehkrimis sonst ein Leichenfund 20 Minuten Standarddialoge zur Folge hat, wurde das hier in ungefähr 10 Sekunden abgefertigt. Folglich habe ich vieles erst mit Verspätung und manches überhauptnicht kapiert, fühlte mich aber dennoch recht gut unterhalten. Mit Ausnahme des doofen Videoclips am Anfang. Und mit The National werde ich mich wohl nie anfreunden können. Dafür entschädigten Knarf Rellöm und Rodriguez, kann mich nicht erinnern, die schon mal in einer Mainstream-TV-Produktion gehört zu haben.
Heute kommt der TATORT "Die Geschichte vom bösen Friederich"
Laut TV TODAY ist es ein Psychokrimi - komplex, mitreißend, aber nicht experimentell:
Ein Meister der Täuschung foppt das Frankfurter Ermittlerduo.
Vor 20 Jahren ertränkte Alexander Nolte (Nicholas Ofczarek) seine depressive Freundin kaltblütig in der Badewanne. Anna Janneke (Margarita Broich), damals Kriminalpsychologin, bescheinigte dem Mörder eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und ein destruktives Verlangen nach Selbstdarstellung. Sie hoffte auf lebenslange Haft, doch dank guter Führung und eines Gutachtens von Therapeutin Helene Kaufmann (Ursina Lardi) ist Nolte wieder auf freiem Fuß - und er stellt Kommissarin Janneke nach, die ihm "nie aus dem Kopf ging". Äußerst eloquent beteuert er, nicht in der Vergangenheit wühlen, sondern die Gegenwart begreifen zu wollen. Janneke ist überzeugt, dass Noltes Resozialisierung in der Freiheit ein großer Fehler ist. Doch erst einmal muss sie mit Kollege Brix (Wolfram Koch) den rätselhaften Mord an einem Penner untersuchen. Auf Alexander Nolte werden sie bald zu sprechen kommen... Die Figur aus Heinrich Hoffmanns "Struwwelpeter" von 1845 ist eine starke Metapher für einen Dämon wie Alexander Nolte. Drehbuchautor Volker Einrauch und Regisseurin Huntgeburth bildeten schon mehrfach ein erfolgreiches Team (u. a. "Teufelsbraten", "Effie Briest"). In ihrem ersten "Tatort" gelingt ihnen das großartige Porträt eines zutiefst bösen Menschen. In manchen Szenen fühlt man sich optisch in die triste Filmwelt eines Aki Kaurismäki versetzt; Musik von Rammstein, Bach und Mozart ist perfekt gesetzt. Ausnahmeschauspieler Nicholas Ofczarek zeigt einmal mehr, dass er ein Meister des Abgründigen ist. Er spielt den manipulativen Psychopathen beängstigend beiläufig.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die Schauspieler haben's gerettet. Der Typ war schon extrem widerwärtig. Aber glaubwürdig war das ja nun leider überhaupt nicht. Warum lässt die diesen offensichtlich gefährlichen Psychopathen in ihre Wohnung? Und so unprofessionell wie Janneke darf sich doch eine Kriminalbeamtin nie und nimmer verhalten.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Die Schauspieler waren okay, die hanebüchene Geschichte hat mich aber total abgetörnt. Ärgerlich.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)