Ein Tatort voller hässlicher Idioten und komplett unsympathischer Kommissarinnen. Das muss man erstmal hinkriegen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #286Ein Tatort voller hässlicher Idioten und komplett unsympathischer Kommissarinnen. Das muss man erstmal hinkriegen.
Genau so sah ich das am Anfang auch, aber ich habe mein Urteil revidiert. Statt komplett unsympathisch fand ich sie am Ende einfach nur unsympathisch. Lichtblick war eigentlich nur der ältliche Comedy-Sidekick. Das strunzdumme Küken werden wir offensichtlich nicht mehr wiedersehen. Sprachlich konnte ich immerhin der Handlung folgen. Fazit: Komplett missglückter Neuanfang.
Katastrophaler Einstieg. Ich bin immer noch auf der Suche, ob sie nicht doch ein Klischee ausgelassen haben. Danke, dass wenigstens die Praktikantin weg ist. Aber den Drehbuchschreibern traue ich durchaus zu, dass sie wieder zurückkehrt - Fehldiagnose des Gerichtsmediziners.
Mir hat das sehr gut gefallen. Natürlich waren da zig Klischees drin und alles sowieso total überzeichnet, aber das war ja auch Absicht. Das Ganze wirkte auf mich als eine böse Satire über Showgeschäft und sächsische Lebensart. Bei mir hat das funktioniert und trifft meinen Humor zig mal besser, als der Münsteraner Holzhammer-Tatort oder der saarländische Provinztrottel. Der Gegenpunkt mit der Assistentin wirkte dann auch noch mal umso heftiger. Verstehe auch nicht, was an den Kommissarinnen unsympathisch sein soll? Die waren doch schlagkräftig, intelligent und vor allen Dingen nicht angestaubt wie der Großteil der Kollegen/Kolleginnen.
Getrübt wurde der Tatort für mich nur mal wieder durch das altbekannte Problem: am Ende will man irgendwie immer zu viel. Die Handlungen der "Boygroup" waren ja wohl vollkommen überzogen und deswegen unrealistisch und sowieso hätte es die Figuren überhaupt nicht gebraucht.
Satire? Showgeschäft (welches genau?)? Nicht angestaubt? Ich glaube, die beiden waren am meisten angestaubt von allen Figuren - inkl. Brambach. Und warum ist das plötzlich gut, wenn zig-Klischees vorkommen? Sorry, wenn ich deiner Einschätzung nicht ganz folgen kann.
Zitat von RegularJohn im Beitrag #291Mir hat das sehr gut gefallen. Natürlich waren da zig Klischees drin und alles sowieso total überzeichnet, aber das war ja auch Absicht. Das Ganze wirkte auf mich als eine böse Satire über Showgeschäft und sächsische Lebensart. Bei mir hat das funktioniert und trifft meinen Humor zig mal besser, als der Münsteraner Holzhammer-Tatort oder der saarländische Provinztrottel. Der Gegenpunkt mit der Assistentin wirkte dann auch noch mal umso heftiger. Verstehe auch nicht, was an den Kommissarinnen unsympathisch sein soll? Die waren doch schlagkräftig, intelligent und vor allen Dingen nicht angestaubt wie der Großteil der Kollegen/Kolleginnen….
Ging mir genauso. Die vorkommenden Klischeemuster wurden ja erkenntlich bewußt eingesetzt (und jeweils schnell demontiert bzw. ins satirisch/absurde geführt), und damit ist dieser Ansatz für mich auch ein einigermaßen gelungener Gegenpol zu den anderen Tatorten und ihren Versuchen, wie Skandinavien-Krimis oder Action-Kino daherzukommen. Oder bei denen man den Eindruck hat (siehe die letzten Odenthal-Folgen), die Drehbuchschreiber merken noch nichtmal, daß sie mit jahrzehntealten Klischees arbeiten...
------------------------------ "Be good to your neighbor, and you have better neighbors." (Ernest Tubb)
Siehe Wikipedia: "Im März 2016 strahlte das erste Fernseh-Programm (ARD) die Tatort-Folge Auf einen Schlag aus, für die Husmann das Drehbuch verfasst hat. Im Interview hob er hervor, dass er Krimi mit Komödie zu kombinieren anstrebe, so dass "ironische und lustige Elemente drin sind - vielleicht ein bisschen anders als im klassischen Tatort"."
Ich muss gestehen, ab und zu hab ich auch geschmunzelt.
Was mir aber wiedermal negativ aufgefallen ist, dass Rollen auch mit "amtierenden" Kommissaren aus anderen Krimiserien besetzt werden (Poeschel vom Polizeiruf Rostock). Als gäbe es bei uns nur ne Handvoll Schauspieler.
Zitat von Mariannchen im Beitrag #294 Was mir aber wiedermal negativ aufgefallen ist, dass Rollen auch mit "amtierenden" Kommissaren aus anderen Krimiserien besetzt werden (Poeschel vom Polizeiruf Rostock). Als gäbe es bei uns nur ne Handvoll Schauspieler.
Soll etwa ein "amtierender" Kommissar Rollenangebote ausschlagen, nur weil er schon eine andere Rolle gespielt hat?
Zitat von RegularJohn im Beitrag #291Verstehe auch nicht, was an den Kommissarinnen unsympathisch sein soll?
Ein Beispiel, gleich am Anfang: Wie die eine Kommissarin die Lehrerin gnadenlos abblitzen lässt und ihr Arschlochkind gegen berechtigte Vorwürfe in Schutz nimmt. Und dann mitten im Gespräch in Sekundenbruchteilen an ihr klingelndes Handy geht.
Zitat von RegularJohn im Beitrag #291Verstehe auch nicht, was an den Kommissarinnen unsympathisch sein soll?
Ein Beispiel, gleich am Anfang: Wie die eine Kommissarin die Lehrerin gnadenlos abblitzen lässt und ihr Arschlochkind gegen berechtigte Vorwürfe in Schutz nimmt. Und dann mitten im Gespräch in Sekundenbruchteilen an ihr klingelndes Handy geht.
Müssen in einer guten Geschichte die Hauptpersonen "sympathisch" (für wen?) sein? Die beschriebene Szene zeigt doch gut die verschiedenen Aspekte der Person – Mutter, die ihr Kind in Schutz nimmt, "modern" handy-fixiert, sich gleichzeitig bei den Vorwürfen (Tatort-Fotos rumliegen lassen) ertappt fühlt und die erstbeste Gelegenheit nutzt, sich aus dem Staub zu machen (und später dem Buben gegenüber die Meinung der Lehrerin zu bekräftigen…).
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Zitat von Mariannchen im Beitrag #297Soll etwa ein "amtierender" Kommissar Rollenangebote ausschlagen, nur weil er schon eine andere Rolle gespielt hat?
Nein, soll er nicht. Aber dass er die Rolle überhaupt angeboten bekommt ..
Wieso soll er die Rolle nicht angeboten bekommen, wenn der Regisseur meint, dass er gut zu der Rolle passen würde? Ich verstehe nicht, was daran schlimm sein soll, außer, wenn es sich um die Ferres handelt.
Zitat von Mariannchen im Beitrag #297Soll etwa ein "amtierender" Kommissar Rollenangebote ausschlagen, nur weil er schon eine andere Rolle gespielt hat?
Nein, soll er nicht. Aber dass er die Rolle überhaupt angeboten bekommt ..
Gehört es nicht zu den Hauptmerkmalen des Schauspieler-Berufes, daß der Ausübende verschiedene Rollen spielt?
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