Richtig ist, dass man heutzutage nicht mehr sonderlich viele Alben verkaufen muss, um in die Charts zu kommen.
Teils noch nicht einmal mehr physisch greifbare Alben aka Tonträger. A Boogie Wit Da Hoodie etwa verkaufte in von seinem Album "Hoodie SZN" genau 823 Exemplare. Und zwar per Download. Das Album wurde erst gar nicht als Vinyl oder CD veröffentlicht. Er kam dennoch bis an die Spitze der US-Billboard-Charts. Dies lag natürlich an den durchaus zahlreichen zusätzlichen Streams. In den USA tragen physische Tonträger nur noch 10 % zum für die Charts relevanten Gesamtumsatz bei.
In Deutschland ist seit 2018 das Streaming beim Gesamtumsatz führend. Die Veröffentlichung von Tonträgern lohnt immer weniger. Die Tendenz geht hin zu kleinen Editionen, die dann auch ihren Preis haben.
Heutige Charts berücksichtigen die Verkaufszahlen bzw. den Umsatz von rund 2.800 Musikanbietern. Neben dem Handel werden Verkaufszahlen von Online-Shops wie Apple oder Amazon mitgezählt und auch die Streamingzahlen gehen in die Berechnung ein. Gezählt werden nur Premium-Streams (also von zahlenden Streamingkunden). Die Spieldauer muss mindestens 31 Sekunden betragen. Ebenso gehen auch die Radio-Plays in die Single-Wertung mit ein.
Nicht gewertet werden Videostreams – obwohl diese ja beim Musikkonsum eine große Rolle spielen. Nicht gewertet werden werbefinanzierte Streams wie die Gratis-Version von Spotify. Nicht gewertet werden per Playlist oder über einen Algorithmus abgespielte Songs – für die Chart-Wertung muss ein Nutzer den Song immer selbst auswählen. Der für die Charts relevante Umsatz per Stream hängt vom Abopreis ab - je günstiger der Anbieter, desto geringer die Wirkung auf die Charts.
Bei Alben berücksichtigt man die 12 am meisten gespielten Songs. Die beiden meistgespielten Songs werden nicht direkt berücksichtigt. Man multipliziert Track 3 bis 12 mit 12, dividiert durch 10 und multipliziert mit dem Streamwert. Für die Charts werden alle erzielten Umsätze addiert. Da der Wert der einzelnen Streams von der Gesamtzahl der Streams abhängt, sorgt die Fülle an Streamingmusik dafür, dass heute viel mehr Musik gehört wird, die nicht chartrelevant ist. Dadurch fällt der Umsatz der übrigen Charttitel niedriger aus.
Es gibt zudem Dienstleister, die Streams gegen Bezahlung anbieten, um Musik zu pushen. Sie haben teils Tausende Accounts und lassen Programme laufen, die Musik automatisch und ohne Pause streamen. Zudem setzt die Industrie dafür teils auch bewusst auf kürzere Tracks, da diese öfter durchlaufen können bzw. so höhere Streamzahlen erhalten. Auch viele Künstler fordern bei neuen VÖs zum reichlichen Streamen auf. Teils lassen Fanclubs die Streamzahlen Tag und Nacht nach oben schießen…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von gnathonemus im Beitrag #1247ich hab sie auch noch nicht gehört.
Warum nicht? Fällt Roland Kaiser nicht in dein musikalisches Beuteschema?
inzwischen hab ich natürlich die deluxe-3fach-coloured-180g-vinyl-box mit handcrafted, nachhaltig hergestelltem pop-it-fidget und echtem kaiser-hologramm fürs kaminsims vorbestellt - natürlich alles mundsigniert von meister selbst.
07.10.2021: Die krassen Außenseiter Santiano, die zuvor nur ein User kannte, gewinnen das Konsens - Hass - Song - Spiel auf exmusikpress.de 15.10.2021: Von 0 auf 1 in den deutschen Albumcharts
08.10.2021: Lebhafte Diskussion auf exmusikpress.de über Roland Kaiser, für den sich bislang nur ein rückschrittliches Arschlöcher-Publikum interessierte 15.10.2021: Von 0 auf 3 in den deutschen Albumcharts
Damit dürfte klar sein, wo die Charts wirklich gemacht werden. Die Beraterbranche ist sicher schon aufmerksam geworden.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
1. Helene Fischer - Rausch 2. Coldplay - Music Of The Spheres (#1 in GB) 3. The Beatles - Let It Be 4. Marteria - 5. Dimension 7. Santana - Blessings & Miracles 8. Enhypen - Dimension: Dilemma (#81 in GB) 13. Eizbrand - Pyromanie 15. Judas Priest - Reflections: 50 Heavy Metal Years Of Music 18. Purple Disco Machine - Exotica 27. Frank Carter & The Rattlesnakes - Sticky (#8 in GB) 30. Mac Miller - Faces 39. OMD - Architecture & Morality: The Singles (#45 in GB) 41. Joy Crookes - Skin (#5 in GB) 48. Norah Jones - I Dream Of Christmas
Finneas auf #53, The toten Crackhuren im Kofferraum auf #72. Isolation Berlin steigen von #92 auf #24. Da hat unsere Diskussion also doch was bewirkt. In GB die Charlatans auf #11, Lovejoy auf #12, Pinkpantheress auf #20, Young Thug auf #22, Sufjan Stevens auf #91.
2. Dream Theater - A View From The Top Of The World (#21 in GB) 3. The Rolling Stones - Tattoo You (#7 in GB) 5. Elton John - The Lockdown Sessions (#1 in GB) 6. Lana del Rey - Blue Banisters (#2 in GB) 8. Duran Duran - Future Past (#3 in GB) 9. Cradle Of Filth - Existence Is Futile (#68 in GB) 10. Zaz - Isa 11. Biffy Clyro - The Myth Of The Happily Ever After (#4 in GB) 13. Sebastian Fitzek - Playlist 14. UDO - Game Over 16. Hape Kerkeling - Mal unter uns 19. Nick Cave & The Bad Seeds - B-Sides & Rarities Part II (#27 in GB) 20. John Coltrane - A Love Supreme: Live In Seattle (#83 in GB) 24. Nick Cave & The Bad Seeds - B-Sides & Rarities Part I & II 26. Seventeen - Seventeen 9th Mini Album 'Attacca' 32. The O'Reillys And The Paddyhats - In Strange Waters 33. Massacre - Resurgence 37. Dritte Wahl - Meer Singles 41. Slayer - Hell Awaits 43. Bloodred Hourglass - Your Highness 44. Slayer - Show No Mercy 45. Sufjan Stevens & Angelo De Augustine - A Beginner's Mind
Parquet Courts auf #96 (#42 in GB), Tyler The Creator auf #99.