Zitat von TheMagneticField im Beitrag #28Da muss ich so einen Song wie "Ein Stück Musik von Hand gemacht" nicht toll finden (tue ich auch nicht), man muss aber auch nicht gleich immer so tun, als sei man durch so einen Song persönlich beleidigt worden. Man kann vielleicht auch irgendwann einfach mal stehen lassen, dass es unterschiedliche musikalische Welten gibt, die alle für sich ihre Berechtigung haben.
Reinhard Mey zu hören und für sich etwas darin zu finden, sei natürlich jedem unbenommen. Genauso kann man es stehenlassen, warum ich ihn ablehne, ohne sich da in irgendeiner Weise persönlich angegriffen zu fühlen, was sicherlich nicht meine Absicht war. Hatte halt schon immer zuviel mit Leuten zu tun, die meinten, über meine musikalischen Vorlieben genau in der Art des Textes richten zu müssen, darum stößt er mir auch dermaßen auf. Persönlich beleidigt fühle ich mich durch den Text nicht, ich verachte nur die Art von Ignoranz, die er zum Ausdruck bringt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #30Aber mal ehrlich: Der Text IST doch reaktionär.
Natürlich ist er das. Der hätte ja auch Ende 60ern erscheinen können, als die laute "Negermusik'" die Jugendzimmer in Deutschland zu beschallen begann. Wäre Mey vor 61 Jahren in Newport gewesen, hätte er Dylan's Ampversorgung sicherlich persönlich gekappt ;-)
Ob Mey selbst reaktionär ist, kann ich nicht beurteilen. Aber er war war einer der aufrichtigen Verfechter der Deutschquote um das Radio vor der unverständlichen englischen Musik zu retten. Immerhin singt er ja selbst auf französisch, was sicherlich jeder versteht.
Für mich verkörpert halt Mey das deutsche Biedermeiertum, wie Spitzweg in seinen Bildern. Und Spitzweg's Bilder gefallen mir sogar ganz gut.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #34 Für mich verkörpert halt Mey das deutsche Biedermeiertum, wie Spitzweg in seinen Bildern.
Das trifft meine Meinung exakt auf den Punkt, besser als das Wort "reaktionär". Verfechter der "Deutschquote" waren übrigens auch andere, sich links dünkende Gestalten wie Wolf Maahn. Mußte er ja, keiner spielt seine Grütze freiwillig im Radio.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
1. Atze Lehmann 2. Erinnerungen 3. Lass es heut noch nicht geschehen 4. Herbstgewitter über Dächern 5. Es schneit in meinen Gedanken 6. Ihr Lächeln 7. Mein erstes graues Haar 8. Es ist immer zu spät 9. Mein Berlin 10. Wir
Also auch eher die melancholischen Sachen, aber die macht er meist perfekt. Zu den eher unangenehmeren Liedern würde ich noch "Wir sind alle lauter arme kleine Würstchen" zählen. Dafür ist der legendäre "Antrag auf Erteilung eines Antragformulars" spot on!
Ja, mich kriegt er auch immer dann, wenn es melancholisch wird, dann entdecke ich meine biedere Seite. Dann ist es mir auch egal, dass die Musik zur immer gleichen Art der Begleitung auch die gleichen Melodien hat, oder fast. Seine humorige Seite lässt mich meistens auch eher kalt. Aber grundsätzlich zähle ich den eher zu den Guten
ich finde als einziges ausgerechnet "annabelle" noch lustig. das lied hat ihm ja seinerzeit zum ersten mal den vorwurf "reaktionär" eingebracht; aber wer wie ich in jener zeit in jenen kreisen großwurde, und genau solche figuren mit genau diesem vokabular live erlebt hat, kann das nur unter "naturalistischer realismus" verbuchen.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #7Bis die Haushaltssperre aufgehoben ist, sollte ich vielleicht mal wieder das tun, was ich schon etliche Zeit verabsäumt habe.....Deal?
Wie ich sehe ist das Mey-Bashing in vollem Gange. Ja, dieses ollen reaktionären Mist muss man sich nicht wirklich antun, von diesem Gutmenschen, bei dem eh alle Lieder gleich klingen. Und jetzt gähne ich mal.
Ich bin erst spät zu Mey gekommen, mag auch nicht alle Lieder, etliche aber dafür um so mehr.
Ohne Rangfolge:
- Es ist alles O.K. in Guantanamo Bay - Der kleine Wiesel - Das Narrenschiff - Deine Zettel - Irgend ein Depp bohrt irgendwo... - Ich liebe das Ende der Saison - Ohne Dich - Die Homestory - Tierpolizei - Ich liebe meine Küche - Nein, meine Söhne geb' ich nicht - Das Etikett - Über den Wolken - Wenn ich betrunken bin - Kati und Sandy - Alle rennen - Gute Nacht, Freunde - Annabelle, ach Annabelle - Diplomatenjagd - Du bist ein Riese, Max
Zitat von MrMister7 im Beitrag #41Wie ich sehe ist das Mey-Bashing in vollem Gange.
Bashing? Eher eine ernsthafte Diskussion über ihn, durch Leute mit verschiedenen Meinungen. Das sollte in einem Forum Usus sein. Bashing wäre, wenn da jeder draufhaut, aber hier wird durchaus auch pro Mey argumentiert.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.